Schmallenberg. . “Ein fulminantes Ergebnis“, freut sich Sauerland-Tourismus-Chef Thomas Weber. Laut einer Studie zieht die Region 36 Millionen Tagesbesucher an.

Das Sauerland zieht die Menschen von Rhein und Ruhr, aus den Niederlanden magisch an. Als Ziel für Ausflügler ist die Region eine große Nummer. Das renommierte Münchner Wirtschaftsberatungsunternehmen Dwif-Consulting kommt in seiner jüngsten Studie auf 36,3 Millionen Tagesbesucher im Jahr.

Thomas Weber, Geschäftsführer vom Sauerland-Tourismus, ist überrascht. „Eine Zahl, die valide und solide hochgerechnet worden ist. Das ist ein fulminantes Ergebnis.“ Aus seiner Sicht spricht dies für die ungebrochene Reiselust vor der Haustür. „Heimattourismus läuft, macht Mitbürger gleichzeitig zu Touristen im eigenen Land und bringt viel in die Kassen.“

Nur der Schwarzwald ist stärker

Die Untersuchung liefert Zahlen, die den Tourismus im Sauerland wirtschaftlich in ein helleres Licht rückt. 30 850 Frauen und Männer leben von ihrer Arbeit in der Branche, der Umsatz liegt bei 1,7 Milliarden Euro, der Tagesbesucher gibt 23,50 Euro aus, wer über Nacht bleibt, lässt im Schnitt pro Kopf und Tag 105 Euro hier. Fakten, die beeindrucken.

„Wir mussten das einmal erheben und darstellen lassen“, sagt Weber, „denn die Branche verläuft sich optisch in der etwa 5000 Quadratkilometer großen Region. Das Sauerland ist nun mal keine Firma mit Werkszaun.“ Dass die Region das zweitstärkstes deutsche Mittelgebirge nach dem Schwarzwald sei, werde jetzt mehr als deutlich: „Aber das ist nicht jedem bewusst.“

Die kleinteilige und sich aus Hunderten Betrieben zusammen setzende Tourismusbranche, so der 56-Jährige, zeige aktuell, was sie gebündelt volkswirtschaftlich gesehen bringe: „Das Zusammenrechnen dieser Zahlen ist wichtig, denn wir ergänzen das südwestfälische Gesamtbemühen um mehr Erfolg und Aufmerksamkeit drinnen wie draußen.“

Fremdenverkehr war gestern

Dabei zählten alle Faktoren. So auch das Ausleuchten des Freizeitwertes dieses nicht nur schönen, sondern auch gastronomisch pfiffigen und umsatzstarken Landes: „Das, was wir früher Fremdenverkehr genannt haben, ist heute Tourismus und damit genau das, was gleichzeitig die Lebensqualität für die Mitbürger erheblich stärkt. Die Studie beweist: Die öffentlich investierten Mittel sind gut angelegt.“

Nach Erkenntnissen der Studie profitieren von dieser Entwicklung naturgemäß die Beherbungs- und Gastronomiebetriebe am meisten. Aber auch viele andere Branchen schneiden sich ein Stück von dem Kuchen ab. So lässt jeder Tagesgast elf Euro im Schnitt im Einzelhandel. Auf Lebensmittel entfällt der geringste Teil. In erster Linie sind es Fachgeschäfte und Anbieter regionaler Spezialitäten. Übernachtungsgäste geben 15 Euro pro Tag in den Geschäften aus und nehmen das Freizeit-, Kultur- und Sportangebot war. Mehr als 330 Millionen Euro fließen in die Kassen diverser Dienstleistungsbetriebe.

Die Untersuchung wirft am Ende auch einen Blick auf die Wertschöpfung. Warum? Weil auch die Wirtschaftsexperten wissen, dass Umsatz allein nicht zählt.

Qualität der Gastgeber zählt

Wichtiger ist es, was unter dem Strich für die Beschäftigten und die Betriebe herauskommt. „Die Wertschöpfung“, so heißt es im Fazit der Studie, „kann sich sehen lassen. Pro Jahr generiert der Tourismus etwa 807 Millionen Euro Primäreinkommen im Sauerland.“

Weber nimmt nach der Lektüre noch eine Erkenntnis mit auf den Weg: „Auch wenn man sich nicht auf das Wetter verlassen kann. Auf die Qualität der Gastgeber, die dieser Arbeit zugrunde liegt, kann man sich verlassen. Das sind Zahlen, die eine ganze Branche erarbeitet hat.“