Bochum. Der Bundesligist muss weitere 9000 Euro und 5000 Euro für unsportliches Verhaltens seiner Anhänger bezahlen. Seit 2011 gab es 77 geahndete Vorfälle und 45 Strafen für den VfL.
Die Strafen, die der VfL Bochum für unsportliches Verhalten seiner Fans bezahlen muss, sind ein Thema. So hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Bundesligisten im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss erneut wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit Geldstrafen belegt. Diesmal sind es Strafen in Höhe von 9000 Euro und 5000 Euro.
Die 9000 Euro wurden fällig, weil zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der ersten und zweiten Halbzeit der Bundesligapartie gegen die TSG Hoffenheim am 26. April 2024 im Bochumer Fanblock pyrotechnische Gegenstände gezündet wurden.
Die 5000 Euro muss der VfL Bochum bezahlen, weil in der 43. Minute der Bundesligapartie gegen den 1.FC Heidenheim 1846 am 13. April 2024 aus einem Bochumer Fanblock einige Becher in Richtung eines jubelnden Heidenheimer Spielers geworfen wurden.
VfL Bochum muss mehr als 330.000 Euro an Strafen an den DFB zahlen
Der VfL Bochum wurde damit erneut kräftig zur Kasse gebeten. Die Summe aller Strafen der gerade abgelaufenen Saison belaufen sich auf 330.600 Euro Sie liegen damit längst in einer Euro-Region, mit der es möglich wäre, einen weiteren Spieler oder weitere Angestellte des Vereins zu bezahlen.
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Gelistet werden die Vergehen unter anderem auf Fussballmafia.de. Dort sind alle DFB-Strafen seit der Saison 2011/12 dokumentiert. Der VfL Bochum liegt bei den Strafen inzwischen fast bei 1 Million Euro, hat laut dieser Liste inzwischen für 45 Strafen mit 77 geahndeten Vorfällen 956.650 Euro an Strafen gezahlt. Dabei warfen die Anhänger des VfL 240 Gegenstände und zündeten 490 Pyros.
Spitzenreiter bei den Strafen ist Eintracht Frankfurt. Der Bundesligist musste seit der Saison 2011/2012 bereits 3.329.200 Euro an Strafen zahlen.
Vor allem für Pyro-Vergehen einiger Fans musste der VfL Bochum in der vergangenen Saison viel bezahlen. So wurde nach dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund eine hohe Strafe fällig. 112.500 Euro musste der Verein in Richtung Deutscher Fußball-Bund überweisen.
Nach dem Derby in Dortmund musste der VfL Bochum 112.500 Euro Strafe zahlen
Zu Beginn der zweiten Halbzeit war das Derby gegen Borussia Dortmund Ende Januar kurzzeitig unterbrochen worden. Der Grund: ein massiver Einsatz von Pyrotechnik im Gästeblock, der das Dortmunder Stadion an jenem Sonntagabend in weißen Rauch hüllte.
Einige Bochumer Fans hatten sich in der Halbzeitpause unter großen Schwenkfahnen vermummt und anschließend bengalische Lichter gezündet. Rund 20 Fackeln brannten dabei im Unterrang der Nordtribüne ab. Zudem ließen die VfL-Anhänger einige Raketen in den Himmel steigen, einige prallten sogar gegen das Stadiondach.
Aufgrund der Rauchentwicklung entschied Schiedsrichter Benjamin Brand daher, die Partie für eine kurze Zeit zu unterbrechen.
Auch Fans des VfL Bochum protestierten gegen DFL-Entscheidung
10.000 Euro musste der VfL Bochum bereits nach dem Heimspiel gegen den FC Augsburg eine Woche später zahlen, als VfL-Fans verschiedenen Gegenstände, vor allem Tennisbälle, als Protest gegen einen möglichen Investoreneinstieg bei der DFL auf das Feld warfen.
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Wochenlang flogen in den deutschen Stadien zahlreiche Tennisbälle, Flummis und Schokotaler aus den Fankurven auf den Rasen und sorgten so für zahlreiche Spielunterbrechungen. Die deutschen Fanszenen protestierten gegen einen möglichen Investoreneinstieg in die DFL.
Infolge der immensen Proteste hatte das Präsidium der DFL am 21. Februar beschlossen, den Prozess zum Abschluss einer Vermarktungspartnerschaft nicht weiterzuführen. Am 20. März hatte sich dann der DFB-Kontrollausschluss auf eine einheitliche Linie zur Behandlung der Spielverzögerungen verständigt und die ersten Strafanträge an die Vereine verschickt.
In der Bundesliga sollen die Vereine für kurze Spielunterbrechungen mit 10.000 Euro belangt werden, in der 2. Bundesliga mit 5000 Euro sowie in der 3. Liga mit 2500 Euro. In Extremfällen können in der Bundesliga bis zu 50.000 Euro, in der 2. Bundesliga maximal 30.000 Euro sowie in der 3. Liga bis zu 15.000 Euro fällig werden. Dem Verband zufolge wird nicht der Protest an sich sanktioniert, sondern die Unterbrechungen, bei denen bewusst Grenzen überschritten wurden.
Bisher verhängte der DFB im Zusammenhang mit den Protesten gegen den Investoreneinstieg Strafen von 876.080 Euro.