Schmallenberg. In der Fußball-Landesliga 2 kämpft der FC Arpe/Wormbach am letzten Spieltag am Sonntag um den Klassenverbleib. Doch bringt das etwas?

Entscheidung am letzten Spieltag: In der Fußball-Landesliga 2 wartet am Sonntag, 26. Mai, ein Herzschlag-Finale. Der 30. und abschließende Spieltag wird zum einen darüber entscheiden, wer neben Meister und Westfalenliga-Aufsteiger SF Ostinghausen in die Aufstiegsrelegation zur Westfalenliga springt: Hohenlimburg 10 (mit 60 Punkten), der BSV Menden (59 Zähler) oder Hagen 11 (57 Punkte). Wichtiger aus HSK-Sicht ist allerdings das Finale im Keller, denn der FC Arpe/Wormbach kann sich noch den Klassenerhalt sichern. Ob der Fusionsverein nach Gelingen dieser Mission aber tatsächlich zur Saison 2024/2025 in der Landesliga antritt, erscheint derzeit völlig offen.

Die Ausgangslage im Tabellenkeller der Landesliga 2 ist recht eindeutig: Neben dem SV Brilon müssen aus der Reihe von drei weiteren Teams noch zwei weitere Mannschaften absteigen. Mit in der Verlosung sind die punktgleichen SV Ottfingen (15., 25 Punkte, minus 53 Tore), der FC Arpe/Wormbach (14., 25 Zähler, minus 34 Treffer) und der FSV Gerlingen, der als 13. (25 Punkte, minus 25 Tore) derzeit auf dem rettenden Ufer rangiert.

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Kurios: Der FC Arpe/Wormbach, die Mannschaft von Trainer Enrico Ledda, könnte am Sonntag dringend Schützenhilfe weiterer HSK-Vereine gebrauchen. Denn der SV Schmallenberg/Fredeburg tritt beim FSV Gerlingen an, während das schon abgestiegene Schlusslicht SV Brilon den SV Ottfingen empfängt. Leddas Team trifft in Wormbach auf den Tabellenfünften Borussia Dröschede und sollte tunlichst den nächsten Heimsieg einfahren, um größere Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Da der SV Ottfingen ein deutlich schlechteres Torverhältnis hat, würden die Arpe bei einem Sieg drin bleiben, wenn der FSV Gerlingen maximal einen Punkt gegen die Schmallenberger einfährt. Es bestünde sogar die Chance, den Klassenerhalt zu schaffen, wenn auch der FSV siegt – dann aber müssten die Arper das aktuell um neun Treffer schlechtere Torverhältnis wettmachen, was unrealistisch erscheint.

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Holt der FC Arpe/Wormbach nur einen Punkt, wird die Lage komplizierter. Dann dürfte Ottfingen nicht gewinnen, und Gerlingen müsste verlieren. Verliert der FC Arpe/Wormbach sogar, dann sind die Chancen auf den Klassenerhalt minimal. Dann nämlich müssten auch der SVO und der FSV verlieren, die Gerlinger aufgrund des besseren Torverhältnisses sogar ziemlich hoch. „Dass wir überhaupt noch in der Lage sind, in der Liga zu bleiben, ist schon richtig stark“, sagte Trainer Enrico Ledda.

FC Arpe/Wormbach: Es gehen Gerüchte um

Doch würde ein Klassenerhalt des FC Arpe/Wormbach überhaupt dazu führen, dass der Fusionsverein aus dem Schmallenberger Sauerland auch in der nächsten Saison in der Landesliga aufläuft? Seit Wochen halten sich im Fußball-Sauerland hartnäckig Gerüchte, wonach dies alles andere als klar ist. Nach Informationen dieser Zeitung besteht realistisch die Möglichkeit, dass sich der Verein freiwillig mindestens bis in die Bezirksliga oder aber in eine tiefere Liga zurückzieht. Sogar von der Kreisliga B ist die Rede. Auf Nachfrage wollte sich Trainer Enrico Ledda dazu nicht äußern.

Der Grund für die großen Probleme ist vor allem der enorme personelle Aderlass. Insbesondere seit dem Ende der vergangenen Spielzeit 2022/2023 musste der Klub viele Spieler verabschieden, oftmals langjährige Leistungsträger, und hat nach dieser Saison weitere Abgänge zu beklagen. So werden unter anderem mit Kapitän Nils Marek (SG Finnentrop/Bamenohl), Torwart Eric Frewel (eventuell Studium in den USA), Pascal Rickert (SG Reiste/Wenholthausen), Andreas Schütte (SV Schmallenberg/Fredeburg) sowie Hannes Grosch und Robin Bönner (beide TuS Sundern) zahlreiche weitere Stammspieler den Verein im Sommer verlassen.

Das Klassenerhaltsfinale am Sonntag könnte somit zur Farce verkommen. Denn auch wenn der FC Arpe/Wormbach das Wunder schafft und nach dieser so schwierigen Saison tatsächlich sportlich drin bleibt, könnte danach der Rückzug folgen, weil Spieler fehlen.

Übrigens: Wenn sich der Verein erst nach dem letzten Punktspiel zurückziehen sollte, hat der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) die Konsequenzen in seiner Spielordnung genau festgelegt. In Paragraph 52, Punkt 6, heißt es dort: „Mannschaften, die nach dem letzten angesetzten Punktespieltag vor Beginn der neuen Runde zurückgezogen werden, gelten als Absteiger in ihrer Gruppe für die neue Spielzeit und verringern die Zahl der Absteiger entsprechend. Sie können in der darauffolgenden Spielzeit nur in der nächsttieferen Spielklasse am Spielbetrieb teilnehmen. Sollten diese Mannschaften nicht für die darauffolgende Spielzeit gemeldet werden, so können sie in einer späteren Spielzeit nur in der untersten Spielklasse ihres Kreises am Spielbetrieb teilnehmen.“

Bedeutet: Wenn die Arper beispielsweise am Sonntag sportlich von der Landes- in die Bezirksliga absteigen, könnte sie dort das Schicksal des TuS Langenholthausen in der aktuellen Saison in der Bezirksliga 4 ereilen. Der TuS stand noch vor dem 1. Spieltag als erster Absteiger fest und bestritt kein Spiel. In der nächsten Saison geht es dann in der A-Liga Arnsberg weiter. Wie es für den FC Arpe/Wormbach weitergeht, ist derzeit ungewiss.

Mannschaften, die nach dem letzten angesetzten Punktespieltag vor Beginn der neuen Runde zurückgezogen werden, gelten als Absteiger in ihrer Gruppe für die neue Spielzeit und verringern die Zahl der Absteiger entsprechend.
Spielordnung des WDFV