Menden. Nach dem enttäuschenden achten Platz im Vorjahr soll es in der Tabelle wieder deutlich weiter nach oben gehen.

Die Sommerferien haben gerade begonnen. Während in den Schulgebäuden langsam Ruhe einkehrt, bevor vielerorts Handwerker die unterrichtsfreie Zeit nutzen, um Renovierungsarbeiten vorzunehmen, herrscht in der Kreissporthalle hektische Betriebsamkeit. Die Regionalliga-Handballer der SG Menden Sauerland sind in die Vorbereitung eingestiegen. Auf Neu-Trainer Ralf Heinemann wartet eine volle To-do-Liste. „Wir haben nicht viel Zeit, um alles zu erarbeiten“, weiß Heinemann, der nach einem Jahr als Trainer der zweiten Mannschaft des ASV Hamm Westfalen zu den Wölfen zurückgekehrt ist, um die Nachfolge von Andy Palm anzutreten.

Nachdem die erste Woche geprägt war von Leistungsdiagnostik und einem Eindruck der Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler, geht es nun in die Feinarbeit. „Es geht um taktische Dinge, wie Kreuzungssysteme, Übergänge und verschiedene Deckungssysteme, die wir einstudieren wollen. Die Spieler ziehen voll mit und trainieren sehr intensiv, aber durch die Ferienzeit haben wir immer wieder mit urlaubsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Wir haben einige Lehrer und Erzieher im Kader, die erst jetzt Urlaub nehmen können. Im August haben wir eine Urlaubssperre, sodass wir dort hoffentlich mit allen zusammen arbeiten können“, erklärt Ralf Heinemann. Ein Problem, das auch sein Vorgänger im vergangenen Jahr beklagte.

Die vergangene Saison hatte viele Höhen und Tiefen für die Wölfe-Mannschaft parat. Am Ende wurde es ein achter Platz im grauen Mittelfeld der Tabelle, mit dem die Verantwortlichen nicht zufrieden sein konnten, die Ziele waren und sind andere. „Wir müssen an einigen Schwächen arbeiten, die es in der vergangenen Saison gab. Ich habe viele Spiele gesehen und kenne die Spieler ja auch noch bestens“, betont Heinemann, der nach dem Aus von Trainer Ingo Stary als Übergangstrainer die erste Mannschaft trainierte, bevor Palm übernahm.

Fabio Runkel, Luca Sackmann, Simon Skupin, Lukas Niebuhr (von links) sind vier der sechs neuen Gesichter. Es fehlen Jakob Ellert und Sven Kroker. Rechts steht Trainer Ralf Heinemann.
Fabio Runkel, Luca Sackmann, Simon Skupin, Lukas Niebuhr (von links) sind vier der sechs neuen Gesichter. Es fehlen Jakob Ellert und Sven Kroker. Rechts steht Trainer Ralf Heinemann. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Mit Marcel Tarlinski, Tim Brand und Torhüter Nic Preuß verlassen drei Stützen der vergangenen Jahre die SG, mit Lukas Niebuhr, Sven Kroker, Luca Sackmann, Simon Skupin, Fabian Runkel und Jakob Ellert sind sechs neue Spieler verpflichtet worden, die die Qualität des Kaders weiter anheben sollen. Um eben diese Stärken der einzelnen Spieler hervorzuheben, sind die taktischen Einheiten in der Vorbereitung besonders wichtig. „Wir haben im rechten Rückraum mit Luca Sackmann eine Top-Verstärkung bekommen, aber auch ein ganz anderer Spielertyp, als das Marcel Tarlinski war. Darauf müssen wir eingehen. Unser Spiel wird sich verändern, weil wir breiter aufgestellt sind. Fabian Runkel ist auf Rechtsaußen eine Top-Alternative zu Dominik Flor. Sven Kroker wird den Konkurrenzkampf auf der Torhüter-Position anfeuern und auch dafür sorgen, dass Kevin Peichert noch besser wird“, lobt Ralf Heinemann seine neuen Spieler. Auf Lukas Niebuhr muss er jedoch noch etwas warten, da er sich im Dezember das Kreuzband riss und noch nicht wieder zu 100 Prozent belastbar ist.

Der Kader ist also größer als im Vorjahr, was zur Folge hat, dass mehr Spieler nur auf der Tribüne sitzen werden. „Wie der Kader genau aussehen wird, kann ich noch nicht sagen. Das wird sich im Laufe der Vorbereitung zeigen. Ich verlange von den Jungs, dass sie sich im Training reinhängen und zeigen, dass kein Weg an ihnen vorbei führt“, setzt Heinemann, der mit den A-Junioren der Wölfe Westfalenmeister wurde, voll auf das Leistungsprinzip.

Die Vorfreude auf die kommende Saison, die im Dezember starten wird und die erste unter dem Label „Regionalliga“ sein wird, ist bei Heinemann und den Spielern riesig. „Unser Ziel wird es sein, unter den Top vier mitzuspielen. Diesen Anspruch müssen wir schon haben und das gibt der Kader auch her“, formuliert Heinemann ehrgeizige Ziele. Als Titelkandidaten sieht er „die üblichen Verdächtigen“ mit seiner ehemaligen Mannschaft aus Hamm als den großen Favoriten. Die offensive Zielsetzung soll auch bei den Spielern noch einmal ein Quäntchen Mehr-Leistung herauskitzeln. „Ich erwarte von einigen schon noch deutliche Leistungssteigerungen in der Saison“, sagt Heinemann.

Höhepunkt der Vorbereitung wird der 31. Juli. Dann spielen die Wölfe in der Kreissporthalle gegen den Bundesligisten TBV Lemgo. „Für Außenstehende ist das vielleicht das Highlight, für mich aber in erster Linie ein Spiel, in dem ich ein bisschen experimentieren kann. Die Jungs sollen das genießen, gegen einen Bundesligisten zu spielen und daraus viel lernen“, sieht Heinemann das Spiel gegen den prominenten Gegner gelassen.

Weitere Spiele sind in der Planung, um die Mannschaft bis zum Start der Saison am ersten September-Wochenende einzuspielen.