Menden. Für Coach Andy Palm ist das letzte Spiel mit dem Handball-Oberligisten SG Menden Sauerland Wölfe gelaufen. Ein ganz persönlicher Rückblick.
Das war’s für ihn. In Menden zumindest. Vor zwei Jahren stieg die SG Menden Sauerland Wölfe aus der Dritten Liga in die Handball-Oberliga ab. Vor zwei Jahren übernahm Andy Palm die erste Mannschaft des Klubs aus der Hönnestadt. Vor zwei Jahren begann für den gebürtigen Belgier die Zeit bei den Wölfen, die jetzt ihr Ende hat. Er schaut zurück auf eine besondere Zeit, in der er als Trainer der ehemaligen Drittliga-Mannschaft wieder auf die Beine half, aber auch selbst viel dazulernte.
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Hallo Andy Palm. Für Sie geht mit dem letzten Spiel der Wölfe am Samstag Ihre Zeit als Trainer in Menden zu Ende. Wie blicken Sie auf diese zwei Jahre?
Andy Palm: Es waren zwei schöne Jahre. Das erste Jahr vielleicht noch etwas mehr als das zweite, da dieses auch von sehr vielen Verletzungen geprägt war. Ich blicke definitiv positiv auf die Zeit, habe die Jungs sehr gut kennengelernt und gesehen, dass der Handball in Menden einfach gelebt wird. Eine gute Zeit.
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Gibt es besondere Momente, an die Sie sich zurückerinnern?
Natürlich. An die engen Siege letztes Jahr erinnere ich mich gern. Vor allem, wenn die zu Hause stattgefunden haben und die ganze Halle voll war.
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Als Sie Trainer der Wölfe wurden, waren die gerade aus der Dritten Liga abgestiegen. Mussten Sie das Team zusammenflicken, neu aufbauen?
Tatsächlich hat die Mannschaft von Anfang an gut zusammengefunden. Teilweise musste ich die Jungs eher bremsen, damit sie sich weniger auf das fokussieren, was neben dem Feld passiert, sondern vor allem aufs Training und aufs Spiel. Natürlich gab es auch innerhalb des Teams einen Umbau, ältere Spieler sind weggegangen, dafür jüngere dazugekommen. Insgesamt ist es aber eine Mannschaft, die sich einfach gut versteht - auch so.
Was waren Dämpfer der Stimmung?
In dieser Saison waren es vor allem die vielen Verletzungen von Anfang an - das war wirklich anstrengend, selbst wenn man als Trainer wächst. Ich bin froh, dass wir recht früh den Klassenerhalt geschafft haben. So konnten wir die zweite Mannschaft im Kampf gegen den Abstieg unterstützen. Auch, wenn da teils noch einmal Punkte für uns weggegangen sind.
Die Reserve der Wölfe ist jetzt nichtsdestotrotz abgestiegen. Ärgert es Sie im Nachhinein, dass Sie Ihre Spieler zur Unterstützung an die Zweite gegeben haben?
Solche Momente hat man immer. Klar hätten wir die Spieler gebrauchen können, sie müssen sich ja auch regenerieren. Wir sind gut durch die schwere Zeit gekommen. Letztlich bin ich aber Trainer der ersten Mannschaft und denke natürlich zuerst an meine Mannschaft. Ich kann den Spielern nur mitgeben, dass man nichts dazu kann, dass es nicht gereicht hat. Aber natürlich hätte ich sie irgendwo lieber in der Ersten gehabt.
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Eine Zeit lang stand ja sogar die gesamte Existenz der Zweiten auf der Kippe. Was denken Sie darüber?
Viel kann ich dazu nicht sagen, das ist ja nicht meine Sache. Es sollte sich aber eine Plattform für die Jugend entwickeln. Noch mehr Doppelbelastung ist nicht gut, aber da laufen Gespräche im Vorstand.
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Was nehmen Sie für sich persönlich mit, was haben Sie bei der SG Menden gelernt?
Auch ich habe einige Schritte gemacht, musste kreativ werden und bin als Trainer gewachsen. Mein Training hat sich verändert. Ich habe ja die Master-Coach-Qualifizierung. Jetzt habe ich mich insofern weiterentwickelt, dass ich gelernt habe, wie man mit solchen Jungs umgeht. Da muss man mal anders sprechen, neue Wege gehen. Gerade, wenn man nicht den ganzen Kader zur Verfügung hat, ist es durchaus spannend, diese Wege zu finden - das ist auch sehr lehrreich.
Wie geht‘s nun weiter für Ihr bald ehemaliges Team?
Ich hoffe, der ganze Verein geht den eingeschlagenen Weg weiter. Dass die SG weiter auf eigene Talente aus der Jugend oder auf regionale Jungs setzt, wünsche ich ihr. Dass der Verein wächst und nach vorne schaut. Und, dass mein Nachfolger die Jugend auch früh mit einbindet, wie es bei den Wölfen immer war. Für meine Jungs stehen noch ein, zwei Termine nach den beiden letzten Spielen an. Ein gemeinsames Training mit der D-Jugend zum Beispiel und ein Mannschaftstag. Danach geht es dann auf Mannschaftsfahrt.
Sie sind dann nicht dabei. Wo geht es denn für Sie hin, Andy Palm?
Aktuell bin ich ja weiter Trainer der belgischen U18-Handball-Nationalmannschaft, mit der es demnächst erstmal noch einmal nach Frankreich geht. Ab August geht dann die Saison wieder los - mal abwarten, wo. Das steht momentan noch in den Sternen.