Menden/Schwitten. Kevin Hines freut sich auf eine ausgeglichene Liga, in der seine Mannschaft den Erfolg der letzten Jahre bestätigen will.
Die Zeit der Übermannschaften scheint vorbei zu sein. Nachdem die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga 2 in den vergangenen beiden Jahren schnell an Westfalia Soest und die Sportfreunde Ostinghausen ging, verspricht die Liga in diesem Jahr deutlich mehr Spannung. Und das will der BSV Menden für sich nutzen.
Ungewöhnliches Setting: Dort, wo eigentlich die Farben grün und weiß dominieren, auf dem Sportplatz am Schwittener Turnerweg, ist seit Montagabend das Ausweichquartier für die Kicker des BSV Menden. Da der Naturrasen im Huckenohl noch nicht freigegeben und der neue Kunstrasen am Nebenplatz noch nicht verlegt ist, muss Trainer Kevin Hines improvisieren. „Das ist für uns ziemlich ärgerlich, weil wir nicht wissen, wann wir wieder auf unseren Platz können. Es hieß, dass es sich durch das schlechte Wetter noch ein wenig nach hinten verzögern wird. In Schwitten fängt Grün-Weiß nächste Woche mit dem Training an, dann stehen wir erstmal ohne Platz da“, beklagt Hines.
SC Neheim, Borussia Dröschede und Fatih Türkgücü als Favoriten
Viele Testspiele, alle auswärts, sollen dazu beitragen, dass die Zeit sinnvoll überbrückt wird. Bis dahin sind die Mendener nahezu jeden Tag auf dem Platz und legen die Grundlagen für die neue Spielzeit, in der sich Kevin Hines gute Chancen für seine Mannschaft ausrechnet. „Die Liga wird unglaublich ausgeglichen werden. Ich sehe keine Mannschaft, die vorne wegmarschiert“, betont der Iserlohner. Mit den beiden Absteigern SC Neheim und FC Lennestadt, sowie dem ambitionierten Aufsteiger Fatih Türkgücü Meschede hat die Liga an Qualität gewonnen. „Neheim spielt den eigenen Kader ein bisschen runter, aber ich traue denen viel zu, gerade auch mit einem sehr guten Trainer wie Ibou Mbaye. Lennestadt hat ein sehr gut eingespieltes Kollektiv und ich habe auch Mannschaften wie Dröschede oder Salchendorf auf dem Zettel. Dazu wird sich auch noch eine Mannschaft gesellen, die einen Entwicklungsschritt nach vorne macht und mit der jetzt noch keiner rechnet“, ist der Mendener Trainer sicher.
„Die Liga wird unglaublich ausgeglichen werden. Ich sehe keine Mannschaft, die vorne wegmarschiert.“
Sein eigenes Team sieht er sehr gut aufgestellt. Mit Mike Davids (TuS Sundern) und Moritz Kickermann (Karriereende) haben zwei Spieler den Verein verlassen. Mit Malik Ahadut (BSV Lendringsen), Christian und Philipp Eckert (Sportfreunde Hüingsen), Jan Rudi (SG Hemer) und Lucas Arenz (Westfalia Rhynern) stehen fünf externe Zugänge fest, hinzu kommen noch Jugend- und Perspektivspieler. Gerade der Abgang von Moritz Kickermann schmerzt. „Moritz können wir nur im Kollektiv kompensieren, aber das traue ich der Mannschaft zu. Wir haben Charaktere in der Mannschaft wie Tim und Jan Kießler oder auch ein junger Spieler wie Robin Hilberg, die die Aufgaben von Moritz übernehmen“, ist Kevin Hines überzeugt, dass der Wegfall des ehemaligen Regionalligaspielers kompensiert wird.
Wo ist Platz für Ex-Regionalligakicker Arenz?
Apropos Regionalliga: Dort hat auch Lucas Arenz gespielt, zuletzt noch in der Oberliga bei Westfalia Rhynern. Ab sofort beflügelt er das Spiel des BSV Menden. Auf welcher Position? Das lässt sich Hines offen, denn Ahrenz‘ Stärke ist die Polyvalenz. „Wir schauen in der Vorbereitung, wo der optimale Platz für ihn ist. Er hat bereits alles gespielt und wir gucken, wo er uns am besten weiterhilft. Er kann mit seinem Tempo über die Außenbahn kommen, kann aber auch zentral eingesetzt werden. Er bringt riesige Qualitäten mit“, weiß Hines.
Diese Qualitäten sollen dabei helfen, die Schwächen der vergangenen Saison zu kompensieren. „Wir wissen genau, woran es letzte Saison gelegen hat. Uns fehlte die Konstanz und da werden wir in der Vorbereitung ansetzen, dass wir diese Konstanz über die komplette Saison zeigen“, analysiert der BSV-Trainer. Vor allem zu Beginn der Rückrunde, als im März mit drei Niederlagen am Stück und vielen unglücklichen Aktionen auf dem Platz, der zweite Rang leichtfertig verspielt wurde, liegt den Mendenern noch schwer im Magen. „Es muss uns gelingen, dass wir nur auf uns gucken und uns auf die eigene Leistung fokussieren. Nach links und rechts gucken, tut der Mannschaft nicht gut. Wenn die sehen, dass die Konkurrenz sich gegenseitig die Punkte wegnehmen kann, dann wirkt sich das oft nicht positiv auf unsere Leistung aus. Deshalb die volle Konzentration auf uns“, versichert Kevin Hines, dass äußere Einflüsse die Mannschaft nicht beeinflussen dürfen.
Nach den ersten Trainingswochen geht es direkt los mit den Mendener Stadtmeisterschaften, sowie dem Veltins Cup beim SuS Langscheid/Enkhausen. Dort trifft der BSV Menden auf den SV Schmallenberg Fredeburg und Gastgeber Langscheid/Enkhausen.