Balve. Reiterliche Vereinigung hat ein besonderes Geburtstagsgeschenk für Turnierchefin Rosalie von Landsberg-Velen parat. 26.000 Zuschauer an vier Tagen am Schloss Wocklum.

Auf dieses Turnier können die Organisatoren zu Recht stolz sein. 26.000 Besucher lockte das Balve Optimum an vier Turniertagen an, der Andrang war noch einmal größer als in den vergangenen Jahren. Für Turnierchefin Rosalie von Landsberg-Velen gab es noch eine weitere positive Überraschung.

Seit 40 Jahren suchen die Spring- und Dressurreiter in Balve ihre Deutschen Meister. Zuletzt war offen, ob die Meisterschaften auch zukünftig im Sauerland ausgetragen würden. Die letzten Zweifel wurden am Samstagabend beseitigt. Da verkündete die Reiterliche Vereinigung, dass die Deutschen Meisterschaften bis 2030 am Schloss Wocklum ausgetragen werden. „Die Qualitätsdichte ist so hoch und die Basis dafür, die Deutschen Meisterschaften hier austragen zu dürfen. Das ist ein tolles Geschenk und ein super Vertrauensbeweis für unsere Arbeit“, kommentierte die Turnierchefin die Nachricht. Für die Zukunft verspricht sie weitere Veränderungen. „Wir bleiben nicht stehen, sondern versuchen weiter nach vorne zu denken. Wir wollen weiter die optimalen Bedingungen schaffen, um die Deutschen Meisterschaften hier in Balve ausrichten zu dürfen“, betont Rosalie von Landsberg-Velen.

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Diese Nachricht war das i-Tüpfelchen auf ein nahezu perfektes Turnier. Die Besucher bekamen spektakuläre sportliche Leistungen zu sehen. Wie bei der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen am Samstag. Da entschieden 0,16 Sekunden am Ende über Sieg und Niederlage. Profitiert hat Emilia Löser, die sich den Titel sicherte.

Jessica von Bredow-Werndl wird von Sönke Rothenberger (links) und Frederic Wandres zum Wassergraben getragen.
Jessica von Bredow-Werndl wird von Sönke Rothenberger (links) und Frederic Wandres zum Wassergraben getragen. © Dietmar Reker | WP

Die deutsche Elite der Dressurreiterinnen nutzte das Optimum in Balve, um sich für den Kader des Nationenpreises beim CHIO in Aachen zu empfehlen. Jessica von Bredow-Werndl kann da entspannt zusehen. Nachdem sie ihre Deutschen Meistertitel im Grand Prix Special und Grand Prix Kür verteidigt hatte, bekam sie ihren Platz im Olympia-Kader bereits zugeteilt. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es das schon einmal gegeben hat“, erklärte Klaus Roeser, Vorsitzender des Dressurausschusses. Großes Lob gab es von Klaus Roeser auch noch für das Turnier in Balve: „Rosalie von Landsberg-Velen und ihr Team haben hier einen super Job gemacht, wir hatten hier tolle Bedingungen. Auch die Einbindung der Deutschen Meisterschaft der Para-Dressurreiter war absolut richtig.“

Heidemarie Dresing mit Horse24 Dooloop gewinnt die Deutsche Meisterschaft der Para-Reiter.
Heidemarie Dresing mit Horse24 Dooloop gewinnt die Deutsche Meisterschaft der Para-Reiter. © Dietmar Reker | WP

Im Fokus stand das Para-Reiten in diesem Jahr erstmals in Balve. Eine Premiere, die eine Menge Vorarbeit von den Organisatoren verlangte. Im Vorfeld haben die Organisatoren das Gelände am Schloss Wocklum aufwändig umgebaut, um den Reiterinnen und Reitern in dieser Disziplin einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Rosalie von Landsberg-Velen zeigte sich von den Wettkämpfen, die von Anna-Lena Niehues und Heidemarie Dresing in den beiden Kategorien der Grade eins bis drei, sowie der Grade vier bis sechs, gewonnen wurden, mehr als angetan: „Ich bin emotional sehr berührt, wie positiv die Menschen damit umgehen. Die Inklusion hier ist sehr gelungen. Wir konnten bei den Zuschauern und Regelsportlern das Interesse wecken, den Parasport zu erleben und die Geschichten dahinter zu entdecken. Die gemeinsamen Deutschen Meisterschaften sind ein Weg, den man gemeinsam gehen kann und muss“, sieht die Balverin das Optimum auch zukünftig für den Para-Sport gerüstet.

Ich bin emotional sehr berührt, wie positiv die Menschen damit umgehen. Die Inklusion hier ist sehr gelungen.
Rosalie von Landsberg-Velen, Turnierchefin, über die Para-Meisterschaft

Kathrin Müller mit Come on I need you, verpasst den zweiten Umlauf bei der Deutschen Meisterschaft der Springreiter.
Kathrin Müller mit Come on I need you, verpasst den zweiten Umlauf bei der Deutschen Meisterschaft der Springreiter. © Dietmar Reker | WP

Tolle Erfahrungen, aber keine Medaillen, sammelten die heimischen Reiterinnen im Turnier. Kathrin Müller aus Voßwinkel musste sich nach der ersten Runde bei den Deutschen Meisterschaften der Springreiterinnen nach zwölf Fehlerpunkten vorzeitig verabschieden. „Wir hatten einen Netzroller und einen Fuß im Wassergraben. Ansonsten ist Come I need you aber gut gesprungen. Ich hatte mir schon gedacht, dass ganz, ganz viel gut laufen muss, damit wir weiter nach vorne kommen“, sagte Müller. „Aber ich bin stolz auf sie. Sie hat unheimlich gekämpft. Wir versuchen es im nächsten Jahr wieder. Die Platzierungen der jüngeren Pferde in den internationalen Prüfungen machen ja auch Hoffnung“, ergänzte sie gegenüber der Sauerlandsport-Redaktion.