Balve. Erstmals hat das Reitturnier am Schloss Wocklum den Dressurreiterinnen und -reitern mit Handicap eine Bühne geboten. Die erste Bilanz ist äußerst positiv.

Anna-Lena Niehues und Heidemarie Dresing gelingt in Balve Historisches. Beide Para-Athletinnen zeigten über drei Tage Spitzenleistungen und dürfen sich nun über den nationalen Titelgewinn in der Para-Dressur freuen, die erstmals beim Balve Optimum ausgetragen wurde.

Anna-Lena Niehues sicherte sich auf Quimbaya Gold in Grade IV/V und Heidemarie Dresing auf Horse24 Dooloop in den Grades I/II/III. Dresing, bereits 69 Jahre alt, gewann alle drei Wertungsprüfungen und darf nun schon einmal Richtung Paralympics in Paris schauen. „Die Tage hier in Balve waren sehr schön, alle hier sind bemüht. Wenn es Probleme gab, wurden sie sofort gelöst. Das hier war wirklich Inklusion – gemeinsam mit den Großen des Reitsports hier an den Start gehen zu dürfen, war etwas ganz Besonderes für uns“, sagt Dresing, die an MS erkrankt ist, über die gelunge Premiere, die Deutschen Meisterschaften der Para-Reiter gemeinsam mit denen der Regelsportler durchzuführen. Seit 2016 ist Heidemarie Dresing, ehemalige Grand Prix-Reiterin, im Para-Sport aktiv. 2023 wurde sie bereits Europameisterin. Folgt 2024 vielleicht olympisches Gold? Silber fiel Martina Benzinger, Bronze sicherte sich Steffen Zeibig.

Para-Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer.
Para-Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer. © Dietmar Reker | WP

Bei den Para-Dressurreitern der Grades IV/V wurde Anna-Lena Niehues mit Quimbaya zur Deutschen Meisterin gekürt. Sie konnte zwei der drei Wertungsprüfungen für sich entscheiden. „Es war schon sehr beeindruckend, hier vor so einer Kulisse zu starten“, staunte Anna-Lena Niehues, die seit einer OP, in der ihr ein Tumor am Rückenmark entfernt wurde, Einschränkungen im rechten Arm und Bein hat und sogar neu Laufen lernen musste. Silber fiel an Isabell Nowak mit Siracusa OLD, Bronze erritt sich Regine Mispelkamp mit Highlander Delights.

Ich bin emotional sehr berührt, wie positiv die Menschen damit umgehen. Die Inklusion hier ist sehr gelungen.