Menden. Stadt Menden soll mit den Nutzern ein Konzept für das neue Huckenohl-Stadion erstellen

Das war fast rekordverdächtig kurz: Nur knapp 20 Minuten dauerte die jüngste Sitzung des Sportausschusses im Mendener Rathaus. Während im Nicht-öffentlichen Teil über die Auszeichnungen der Ehrung „Best of Sports“ diskutiert wurde, standen im öffentlichen Teil nur zwei Themen auf der Tagesordnung. Doch die waren beide äußerst wichtig.

Gute Nachricht für die Mendener Mambas. Der Ausschuss hat die Erhöhung des städtischen Zuschusses auf 4800 Euro im Jahr erhöht. Damit soll dem Verein geholfen werden, die steigenden Unterhaltungskosten zu deckeln. Einzig die FDP-Fraktion stimmte dagegen aus Sorge, andere Vereine könnten auch eine Aufstockung fordern. Einigkeit herrscht unterdessen darüber, dass dem Verein dabei geholfen werden soll, eine neue sportliche Heimat zu finden. Mittelfristig soll eine Möglichkeit in Menden gefunden werden, da das Zöpidrom auf lange Sicht zu teuer im Unterhalt wird für den Verein. „Bei der Suche sollten wir die Mambas unterstützen“, betont Ahmed Moala, Mitglied der FDP-Fraktion, im Ausschuss.

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Fragen gab es erwartungsgemäß beim Thema Huckenohl-Stadion. Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender des Marathonclub Menden, verlangte Antworten von der Verwaltung. Drei Dinge brannten dem Mendener auf der Seele. Vor allem die Nutzung des Multifunktionsraums im umgebauten Klubhaus ist dem Vorsitzenden wichtig.

„Wir haben 2023 ein sehr erfolgreiches Jahr gehabt, aber auch ein sehr unruhiges durch die Schließung des Huckenohl-Stadions und unseres Vereinsheims. Die Schließung des Vereinsheims, das den Dreh- und Angelpunkt unseres Vereins bildet, hat uns sehr belastet. In der letzten Sitzung ist von Seiten der Politik gesagt worden, dass allen drei Vereinen, die das Stadion nutzen, genügend Räumlichkeiten eingeräumt werden sollen, um das Vereinsheim zu nutzen“, gibt Kasselmann zu bedenken und hofft darauf, dass eine Lösung gefunden wird, die allen drei Vereinen gerecht wird.

Für den Hürdenlauf im neuen Huckenohl (hier ein Archivfoto von 2015) müssen vier neue Hürden angeschafft werden.
Für den Hürdenlauf im neuen Huckenohl (hier ein Archivfoto von 2015) müssen vier neue Hürden angeschafft werden. © Tobias Schad | Tobias Schad

Das Versprechen konterkariert nach Kasselmanns Auffassung die aktuelle Sitzungsvorlage, in der eine Ausschuss-Entscheidung aus dem Nicht-Öffentlichen Teil der letzten Sitzung im November verkündet wurde, laut derer die Stadt die Pflege und Unterhaltung der Anlage übernimmt. „Die Stadt hat einen Vertrag mit dem BSV Menden über die Nutzung abgeschlossen, der noch bis Ende 2025 läuft. Wir sind zwar als Stadt Eigentürmerin des Vereinsheims, aber nicht Besitzer.“

BSV Menden entscheidet über Nutzung

Die Nutzung des Vereinsheims müsste - so lange der Vertrag noch besteht - mit dem BSV Menden abgesprochen werden. Wir werden von Seiten der Stadt mit dem BSV in Verhandlungen treten, wie es zukünftig mit dem Vertrag weitergehen wird“, erklärt Uli Menge, Leiter des Sportamts der Stadt Menden gegenüber Kasselmann. „Die Frage nach dem Nutzungskonzept ist absolut berechtigt. Da muss eine Lösung gefunden werden, damit die Vereine wissen, wie sie das Stadion zukünftig nutzen können“, pflichtet CDU-Ausschussmitglied Sebastian Schmidt Kasselmann bei und gibt der Stadt mit, „dass über die strukturelle Nutzung mit den Vereinen frühzeitig gesprochen werden muss.“ „Für uns als Verein muss die ständige Improvisation beim Trainingsbetrieb endlich aufhören“, verlangt der MCM-Vorsitzende.

Für uns als Verein muss die ständige Improvisation beim Trainingsbetrieb endlich aufhören.
Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender des Marathonclub Menden

Die Stadt Menden rechnet mit einer Fertigstellung des Stadions Ende Juni. Auch ein Punkt, den die Vereine erst aus der Sitzungsvorlage erfahren haben und der Kasselmann zu der Frage verleitete: „Ist nun, fünf Monate vor der Fertigstellung, mal daran gedacht worden, die drei beteiligten Vereine mit in die Planungen zu integrieren?“, will der Mendener wissen. Uli Menge sieht darin kein Problem. „Gegen eine Beteiligung der Nutzervereine spricht überhaupt nichts. Wir haben ja schon eine Beteiligung durchgeführt, was den Gymnastik- und den Kraftraum angeht“, verspricht der Sportamtsleiter, dass die Stadt noch auf die Vereine zugehen wird. Ein Schritt, den auch die Politik begrüßt.

In den Planungen gab es noch kleine Änderungswünsche von Seiten der LG Menden. So sollen noch eine Matte, sowie ein Ständer für die geplante Stabhochsprung-Anlage und vier weitere Hürden angeschafft werden. „Die Kosten belaufen sich auf ca. 50.000 Euro. Das muss aber erst durch den HFA und dann müssen wir schauen, ob wir die Mittel dafür dieses Jahr noch bereitstellen können“, verspricht Menge, dass die Wünsche der LG erfüllt werden. Dass diese Gerätschaften bislang nicht eingeplant waren, sorgte bei den Ausschussmitgliedern für Verwunderung. „Sind bei der Planung etwa die Matte und die Hürden vergessen worden?“, fragte sich Sebastian Meisterjahn von der SPD-Fraktion und merkte an, „dass wir ein hochmodernes Vorzeigeprojekt haben wollen und dann einen Standard liefern, der unter dem vorherigen liegt.“ Malte Heesmann vom Sportamt klärt auf: „Zuletzt gab es keine Anlage für Stabhochsprung. Bis 2008 gab es eine im Stadion, die ist dann kaputtgegangen. Daraufhin haben sich die Regularien geändert, sodass keine neue angeschafft worden ist. Dieser Einstichkasten, der als Fundament dient, entsprach nicht den neuen Regularien.“ Die Anlage muss nun aufgrund dieser Auflagen an veränderter Stelle errichtet werden.