Soest. Mit mehr als 50 Athletinnen und Athleten startet der MCM beim Silvesterlauf in Werl

Die gelben Rauchschwaden an der Werler Schützenhalle waren nicht zu übersehen. Es waren nicht etwa Ultras von Borussia Dortmund, die sich unter das Teilnehmerfeld beim Silvesterlauf über die alte B1 gemischt hatten, sondern vielmehr die Läuferinnen und Läufer des Marathonclub Menden, die sich für das gemeinsame Gruppenbild einen „Spezialeffekt“ überlegt hatten. Mit 56 Startern stellten die Hönnestädter die größte Gruppe beim Lauf. Sportlich gab es am Ende jedoch noch Luft nach oben.

Viele unserer Spitzenläufer hatten im Vorfeld mit Grippe, Corona und anderen Krankheiten zu kämpfen. Da lief die Vorbereitung auf diesen Lauf nicht optimal.
Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender MCM

„Wir mussten doch den Umständen Tribut zollen. Viele unserer Spitzenläufer hatten im Vorfeld mit Grippe, Corona und anderen Krankheiten zu kämpfen. Da lief die Vorbereitung auf diesen Lauf nicht optimal“, erklärt Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender und Trainer des Marathonclub Menden, der seine Mitglieder wieder auf dem Fahrrad entlang der 15 Kilometer zwischen der Werler Schützenhalle und dem Zieleinlauf in der Soester Altstadt begleitete. „Für uns ist der Lauf hier der optimale Jahresabschluss. Es ist ein soziales Event für unseren Verein. Wir sind erstmals mit einem eigenen Bus angereist, an der Strecke stehen viele Angehörige und im Anschluss haben wir noch gemeinsam eine schöne Zeit verbracht“, betont Kasselmann, dass der Silvesterlauf nicht nur sportlich reizvoll ist für den MCM, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl im Klub stärkt.

Die Mendener Lauf-Ikone Volker Welzel, selbst zweifacher SIeger des Silvesterlaufs, gibt den Startschuss.
Die Mendener Lauf-Ikone Volker Welzel, selbst zweifacher SIeger des Silvesterlaufs, gibt den Startschuss. © WP | Thomas Nitsche

Aus Mendener Sicht war bereits der Startschuss zum Hauptlauf interessant. Den gab niemand geringeres als der ehemalige Top-Läufer Volker Welzel aus Halingen. Welzel gewann den Silvesterlauf 1983 im Trikot des VfL Platte Heide und hält bis heute den Streckenrekord mit 43:03 Minuten. 1990 gewann er noch einmal, dann jedoch für den TV Wattenscheid.

Mehr zum Thema

Bei den Männern kam Hendrik Jansen nach 53:14 Minuten als 14. ins Ziel, dicht gefolgt von Kai Buddenberg auf Rang 19 (54:23 Minuten). Erster in der männlichen Jugend der U20 wurde Niklas Röttger in 53:34 Minuten. „Niklas hatte mit Ohrenschmerzen zu kämpfen, hat sich aber dennoch auf die Strecke gewagt“, verrät Kasselmann. Platz eins bei den Senioren M45 ging an Tobias Sorge, der gemeinsam mit Tochter Colien startete, die in der Altersklasse der weiblichen Jugend U20 als erste durchs Ziel ging.

Niklas Röttger gewinnt seine Altersklasse der männlichen Jugend U20.
Niklas Röttger gewinnt seine Altersklasse der männlichen Jugend U20. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Eine Rechnung offen mit dem Silvesterlauf hatte Sarah Schäperklaus, die ihren neunten Platz aus dem Vorjahr deutlich verbessern wollte. „Das ist ihr nur so halb gelungen“, stellte Kasselmann mit Blick auf das Ergebnis der Top-Läuferin fest. Auf Platz sieben ging sie ins Ziel. „Sie hatte in der Vorbereitung sehr viele Kilometer abgerissen und vielleicht auch bei der Ernährung nicht zu 100 Prozent aufgepasst“, vermutet der MCM-Vorsitzende. Mit Manuel Sinner und Dirk Große hatte die Arnsbergerin gleich zweifache Unterstützung an ihrer Seite, um Tempo zu machen. „Das hat ihr auf jeden Fall geholfen“, ist Kasselmann sicher.

Bester männlicher Läufer in der Gesamtwertung wurde Philipp Henseleit, der auf Platz 24 ins Ziel kam, Hendrik Jansen folgte auf Platz 30, vor Röttger und Buddenberg. Alex Althöfer konnte mit seinem 42. Platz gesamt und Platz drei in der Altersklasse M40 sehr zufrieden sein. „Alex ist ein starkes Rennen gelaufen“, bestätigte Kasselmann.

Abgekämpft im Ziel: Sarah Schäperklaus (mitte), Dirk Große (rechts) und Manuel Sinner.
Abgekämpft im Ziel: Sarah Schäperklaus (mitte), Dirk Große (rechts) und Manuel Sinner. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Neben den MCM-Läuferinnen und Läufern waren auch viele weitere Mendener und Balver auf der Strecke und nutzten den letzten Tag des Jahres, um sich sportlich zu betätigen.

Auch beim Silvesterlauf des TuS Iserlohn, der erstmals seit 2019 wieder stattfand, ging eine Abordnung des MCM an den Start. „Wer den großen Straßenlauf nicht so mag, der freut sich über den Lauf in Iserlohn. Eine tolle Veranstaltung, an der vor allem unsere Trailläufer teilgenommen haben“, sagt Kasselmann. Damian Jelonek wurde Vierter in der Gesamtwertung, Michael Nottebohm (13.) und Daniel Böcker (14.) schafften es ebenfalls unter die Top 20.

Ralf Kaufels (links) und Vivien Hölscher sind ebenfalls im Ziel angekommen.
Ralf Kaufels (links) und Vivien Hölscher sind ebenfalls im Ziel angekommen. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Hoffmann trägt nun den MCM-Dress

Der Marathonclub Menden freut sich über Zuwachs.

Wie Hans-Jürgen Kasselmann am Rande des Laufs verkündete, wird sich Henrik Hoffmann den Hönnestädtern anschließen und mit dem Start des Jahres 2024 im gelben Trikot des MCM auflaufen.

Beim Silvesterlauf startete Hoffmann noch für seinen alten Verein, die TG Aachen. Bei den Senioren 30 wurde der 33-Jährige Fünfter seiner Altersklasse.

„Henrik ist ein Top-Läufer, wir freuen uns, dass er den Weg zu uns gefunden hat“, freut sich Kasselmann über den Zugang.