Menden. Stadt Menden gibt ein Update zu den Baumaßnahmen. Warum der Bau um fast doppelt so teuer wird wie geplant
Höhere Kosten dank böser Überraschungen, ein neuer Betreiber und mehr Stauraum für die Vereine: Die Stadt Menden hat ein umfangreiches Update zum Stand der Baumaßnahmen im Huckenohlstadion gegeben.
Der neue Anbau steht, die Tribüne ist fertig und im Naturrasenplatz wurde die Beregnungsanlage integriert. Diese guten Nachrichten verkündete Sportamtsleiter Uli Menge den Mitgliedern des Sportausschusses im Vorfeld der Sitzung am kommenden Dienstag, 16. Januar. Das Trainingsgelände soll als nächstes fertig werden, die Arbeiten an der Laufbahn können voraussichtlich erst im April starten. Aktuell laufen die Arbeiten an der Überdachung und Treppenanlage an der Nordtribüne. Das Anbaugebäude wurde errichtet, im Bestandsgebäude läuft der Innenausbau. Bis Ende Juni soll die Freizeitsportfläche Nord inklusive der notwendigen Zuwegung fertig gebaut sein. „Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass alle Arbeiten im Sommer 2024 fertiggestellt sein werden“, versichert Menge.
Kostenexplosion, aber keine weiteren Fördergelder
Aus dem Ruder läuft das Thema Kosten. War die Stadt Menden bei der Antragstellung für die Fördergelder des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ noch davon ausgegangen, dass die Gesamtkosten 3,84 Millionen Euro betragen würden, sieht die Situation knapp fünf Jahre später deutlich anders aus. 6,28 Millionen Euro wird das Projekt nun die Stadt kosten. Eine Nachbesserung bei den Fördergeldern wird es nicht geben. Die Kostenexplosion hat verschiedene Gründe, die Menge allesamt aufzählt: „Im Verlauf der anschließenden Genehmigungs- und Entwurfsplanungen wurden zahlreiche Änderungen der ursprünglichen Entwurfsplanungen vorgenommen. Beispielsweise wurde auf Wunsch der Nutzervereine eine weitere Lagermöglichkeit im Gebäude für frostempfindliche Geräte oder Sportequipment eingeplant. In Absprache mit dem Vorsitzenden des Inklusionsbeirats wurde der barrierefreie Umkleidebereich optimiert und durch die Verlängerung des Laubengangs der barrierefreie Zugang zum Gebäude und ins Stadion für gehandicapte Menschen deutlich verbessert. Auf Beschluss des Sportausschusses wurde die Flutlichtbeleuchtung (neuer Aufleger-Flutlichtmast) geändert.“ Weitere Anpassungen in den Hochbauplanungen seien nach Prüfung der Bauunterlagen durch den Zuwendungsgeber erforderlich (Änderung der Eingänge zu den Umkleiden, Verkleinerung der Fensterelemente im Anbaugebäude) geworden, heißt es in der Vorlage.
Weitere Kosten liefen auf, weil die vorhandene Substanz in einem schlechteren Zustand war, als zuvor angenommen. So mussten Stromleitungen ausgetauscht werden, das Dach des Bestandsgebäudes musste saniert werden, um die neue Photovoltaik-Anlage errichten zu können. Ein Blitzschutz musste ebenso eingeplant werden wie die neuen Flutlichtmasten. Baumängel traten unter anderem beim Abriss der alten Laufbahn zutage, da beim Bau des Stadions 1975 Standards nicht eingehalten wurden. „Der erhöhte Eigenanteil ist von der Stadt Menden zu tragen. Die finanziellen Mittel wurden über den städtischen Haushalt bzw. den Wirtschaftsplan des Immobilienservices Menden bereitgestellt“, versichert Menge.
Stadt Menden übernimmt Pflege wieder selbst
Ein Streitpunkt war in den vergangenen Monaten die Frage, wer das neue Stadion betreiben und für die Unterhaltung verantwortlich sein solle. Zuletzt war das der BSV Menden, zukünftig wird die Stadt Menden die Pflege wieder selbst übernehmen. Das zuständige Personal wird beim Mendener Baubetrieb angesiedelt. Für das Dienstfahrzeug wird im Bereich der Balver Straße ein Parkplatz geschaffen. Der von der Stadt angemietete Seecontainer wird ins städtische Eigentum übergehen und den Vereinen die Möglichkeit bieten, größere, temperaturunempfindliche Geräte, Maschinen oder Sportgeräte zu lagern. „Vorteil dieses Personal- und Raumkonzepts ist es, dass keine weiteren Räumlichkeiten im Stadion errichtet werden müssen. Es ist lediglich für das Dienstfahrzeug ein Stellplatz zu schaffen, der im Bereich der Zufahrt von der Balver Straße eingerichtet werden könnte“, erklärt Uli Menge.
Für die Umsetzung werden Mittel in einer Gesamthöhe von 40.000 Euro im Haushalt verankert werden.