Bösperde. Gegen den HTV Hemer gehen die Handballer aus Bösperde am Ende leer aus. Für die Fans der DJK Bösperde kein Grund, Trübsal zu blasen.

Die Szenen in der Sporthalle der Nikolaus-Groß-Schule hatten schon etwas unwirkliches. In der einen Hälfte der Halle feierten am Samstag die Verbandsliga-Handballer des HTV Hemer ihren Auswärtssieg bei der DJK Bösperde. Im anderen Teil der Halle schauten die Spieler der DJK Bösperde ihren Anhängern zu, wie diese ihre Lieblinge ebenfalls mit stehenden Ovationen bedachten.

Bösperde mit deutlicher Leistungssteigerung

Und als dann der DJK-Anhang den Bösperder Kultsong von Nena, den „Leuchtturm“ anstimmte, wähnte sich der unparteiische Zuschauer schon in einer anderen Welt. Hatten die Gastgeber doch das Derby gegen den Besuch aus Hemer mit 24:28 (13:14) verloren. Doch die vierte Niederlage im fünften Verbandsligaspiel war für jeden mit einem DJK-Herzen kein Thema. „Das war doch ein gutes Spiel unserer Mannschaft“, stellte nicht nur ein DJK-Fan sofort nach Spielschluss klar. Auch Co-Trainer Henrik Springer mochte sich nicht lange grämen. „Gegenüber der Niederlage in Altenbögge waren das hier ganz andere Welten“, hob Henrik Springer die Leistung des heimischen Verbandsligisten hervor.

Der hatte vor Wochenfrist bei der 23:31-Niederlage beim RSV Altenbögge schon enttäuscht. „Das wollten wir auch sehen“, sagte der Bösperder zur Leistungssteigerung. Die allerdings nicht belohnt wurde. „Wir sollten auf keinen Fall vergessen, gegen wenn wir gespielt haben. Hemer will als Oberliga-Absteiger gleich wieder hoch“, so Springer.

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Das konnte man vor allem am letzten Drittel der Partie festmachen. Als die Gäste einfach konzentrierter wirkten und sich Schritt für Schritt von den bis dahin gut mithaltenden Gastgebern absetzen konnten. Denen ging dann auch das nötige Glück aus. Einige gute Aktionen verpufften leider – der Kontrahent setzte Treffer um Treffer. Doch der Reihe nach.

21 Sekunden Führung

Johannes Dame setzte für die DJK Bösperde in der rappelvollen Halle an der Bahnhofstraße in Bösperde den ersten Treffer des Abends (1.). Doch an der ersten Führung der Partie konnte man sich gerade mal 21 Sekunden lang erfreuen. Dann hatte Luis Gran per verwandelten Siebenmeter schon den Ausgleich erzielt.

In der Folgezeit entwickelte sich das Derby der kürzesten Anfahrt in der Verbandsliga so, dass die Hemeraner stets vorlegten, die Hausherren aber dran blieben. Wer glaubte, dass der HTV Hemer das Geschehen kontrollieren würde, wurde eines Besseren belehrt. Die heimischen Ballwerfer blieben dran und sollten in der 21. Minute wieder auf Augenhöhe sein. Antonio Cabaca traf zum 10:10. Als dann Niklas Beckmann keine zwei Minuten später zum 11:10 für die DJK erfolgreich war, hofften die Optimisten im Bösperder Anhang, dass sich die Kräfteverhältnisse ändern würden.

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Aber weit gefehlt – der HTV Hemer behielt das Geschehen immer im Griff und fuhr die Partie dann am Ende recht nüchtern ein.

Für die DJK Bösperde blieb am Samstagabend einmal mehr viel Lob und der Blick auf den kommenden Samstag. Dann kommt Mitaufsteiger SG Ruhrtal an die Bahnhofstraße in Bösperde. Die Arnsberger sind auch noch ohne Sieg. Da dürfte Lob für die Akteure beider Teams zu wenig sein.