Bösperde. Die DJK Bösperde feiert ihren runden Geburtstag. Die Geschichte ist emotional. So sieht der Blick in die Vergangenheit und Gegenwart aus.
Es gibt viele Menschen, die sind der festen Überzeugung, dass mit 60 Jahren das Leben so richtig anfängt. Der Ruhestand steht vor der Tür – Zeit, um neue Ziele anzugehen. Doch das scheint auch für Vereine zu gelten. So zeigt sich die DJK Bösperde im Jahr seines 60-jährigens Bestehens gerade auf einem Höhepunkt seines Wirkens.
Ein Slogan wird zum Programm
Sportlich sind die Handballer, Fußballer und Breitensportler aus der Mendener Sportszene gar nicht mehr wegzudenken. Zudem ist man als Verein mit mehr als 1000 Mitgliedern die Wurzel für das Dorfleben. „Ein Dorf, ein Verein“ – vier Worte, die den Wert des Vereines genau beschreiben. Ein Marketing-Profi hätte das nicht besser machen können. Doch bis zur Gegenwart war es für die DJK Bösperde ein weiter Weg. Am 1. Juli 1963 fanden sich einige beherzte Männer aus dem Ort und gründeten die DJK SG Bösperde e.V.. Die Namen der Gründer – Pfarrer Karl Schulte, den Lehrer Hugo Sondermann, Josef Haber, Fritz Jentsch, , Helmut Kipphardt, Werner Hölzer, Heinrich Humme, Theo Sparenberg, Aloys Kainski, Josef Essmann, Hans Großmann und Toni Spurzem – haben seitdem ihren festen Platz in der Geschichte der DJK SG Bösperde. Im September des gleichen Jahres wurde der junge Verein in den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen aufgenommen.
Einige Tage später erfolgte die Aufnahme in den katholischen Verband der „Deutschen Jugendkraft“. Die Aufnahme in den DJK Verband dokumentierte auch gleichzeitig die Verbundenheit zur Kirche. In Bösperde spielte die Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena eine besondere Rolle, nicht nur in der Hinsicht, dass im Schatten der Kirche noch heute der Sportplatz liegt. Bereits 1918 hatten aktive Männer und Frauen der Kirchengemeinde die DJK Avanti Holzen Bösperde gegründet. Von 1918 bis 1935 waren Sport und Kirche eng verbunden. Als Sportarten wurden Handball und Turnen betrieben. Der Stolz der DJK Avanti war eine geweihte Fahne in den Bösperder Farben rot, weiß und gelb. Noch heute sind diese Farben in den Trikots der Sportler zu finden.
Zeit im Nationalsozialismus
Doch die sportlichen Aktivitäten endeten 1935 abrupt. In den düsteren Zeit des Nationalsozialmus wurde die DJK verboten – der Vater eines langjährigen DJK-Funktionärs Franz Josef Mönnig versteckte die Fahne im Keller seines Hauses unter den Kohlen. Trotz des Verbotes wurde Sport irgendwie weiter betrieben. Nach dem Weltenbrand ging es in den Zeiten des Wiederaufbaus auch mit dem Sport schließlich wieder los. Zunächst wurde im Kirchturm Tennis gespielt. Natürlich mit Zustimmung des Pfarrers. Doch bis zum Start der DJK SG Bösperde dauerte es. Es überraschte aber nicht, dass bei einigen Mitgliedern der Messdienergruppe von St. Maria Magdalena der Wunsch aufkam, gegen benachbarte Schülergruppen Fußball zu spielen.
So kam es dann am 1. Mai 1963 zu einem Fußballspiel gegen die Schülermannschaft der DJK Grün-Weiß Menden – die Bösperder Messdiener gewannen mit 5:2. Es war der erste Schritt zu einem eigenen Fußballverein. Denn danach stellte man fest, dass 51 Bösperder Jungen Interesse am Fußballspielen hatten. Danach gingen die Planungen weiter voran – im September war man dann Mitglied des Verbandes. Die Voraussetzungen für einen geordneten Spielbetrieb waren geschaffen.
Tennisabteilung ab 2005
Aber es waren nicht nur die ersten Schritte der Fußballer, die den Verein zu dem machten, was er heute ist. Etwas Besonderes in der Geschichte der DJK Bösperde passierte im Jahre 2005. Bei den Handballern des TV Jahn Holzen hatte sich damals auch noch eine Tennisabteilung etabliert. Aber irgendwie geriet der altehrwürdige Klub damals in Schieflage und hatte Probleme. Die Lösung ließ nicht lange auf sich warten. Ralf Reimann, Peter Taetz und die leider schon verstorbene Ingrid Wächter sorgten dafür, dass der TV Jahn Holzen mit seinen Sportlern der DJK Bösperde beitrat.
Der Grundstock für die Losung „ein Verein, ein Dorf“ war gelegt. Aber der Verein sorgte seitdem nicht nur für sportliche Schlagzeilen. Auch in Zeiten, als die Corona-Pandemie ein ganzes Land im Griff hatte, fand man in Bösperde einen großen Zusammenhalt. Beispiele wie der Einkaufsservice oder das Corona-Impftaxi seien hier noch einmal genannt. Aktionen, die manchen Sieg auf dem Handball- oder Fußballfeld in den Schatten stellten. Hier sollte aber auch nicht vergessen werden, dass die Macher von einst – wie Ralf Reimann oder Klaus Freese – würdige Nachfolger gefunden haben; mit einem Vorstand um Tobias Hardebusch und Max Wergen, denen die DJK Bösperde mehr als ein Verein ist.