Menden. Kevin Peichert ist Leistungsträger und Sympathiefigur bei den Wölfen. Warum ein Karriereende noch kein Thema ist.

Kevin Peichert zählt zu den routinierten Handballern der SG Menden Sauerland. Der Torwart des heimischen Oberligisten steuert die nötige Erfahrung mit bei. So dürfte er auch am Samstag beim Gastspiel der Wölfe beim VfL Gladbeck gefordert sein. Der Absteiger aus der Dritten Liga macht aus seinen Ambitionen keinen Hehl. „Die wollen direkt wieder hoch. Die Mannschaft ist ja praktisch nach dem Abstieg zusammengeblieben“, zeigt Kevin Peichert den notwendigen Respekt. Die Lust auf den Handball ist unverändert groß.

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Obwohl man annehmen könnte, dass Kevin Peichert mit 34 Jahren eigentlich so langsam das Ende der eigenen Laufbahn vor Augen haben könnte. „Da habe ich mir noch keinen Gedanken drüber gemacht. Ich weiß wirklich noch nicht, wie lange man mich noch im Tor sehen wird“, blickt Peichert lieber auf die Gegenwart. Und die beschert ihm im eigenen Wolfsbau zwei potenzielle Nachfolger. „Die beiden Jungs machen das schon richtig gut“, sagt Peichert mit Blick auf Nils Rehmus und Nick Preuß.

Die beiden 20-jährigen Youngster komplettieren das Torwart-Trio des Oberliga-Teams. Kevin Peichert verschweigt aber auch nicht, dass die gesundheitlichen Blessuren in seinem Alter schon mal länger dauern. „Zuletzt hatte ich ja Probleme mit dem Knie“, erinnert sich Kevin Peichert. Die spaßig gemeinte Frage, ob die Youngster ihren „Oldie“ deshalb schon mal auf Händen tragen würden, konnte Kevin Peichert nicht bestätigen. „Es ist noch nicht so weit, dass sie meine Tasche tragen müssen“, sagt Kevin Peichert lachend. Der Torwart erinnert sich dabei an die Zeit, als er als Youngster vom TV Schwitten zur damaligen HSG Menden-Lendringsen stieß. „Da hat Tobi Genau schon mal seine Tasche im Auto vergessen und ich durfte sie ihm nachtragen“, schmunzelt Peichert über die damaligen „Erziehungsmethoden“.

Pause schadet nicht

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Eigentlich könnte man vor der Partie in Gladbeck ja auch die Frage stellen, was die vierwöchige Spielpause für Auswirkungen hat. Doch der Torwart der Wölfe sieht das keineswegs kritisch. „Zum einen schadet diese Pause nicht. Wenn man bedenkt, was das in der vergangenen Saison für ein Stress war. Ich hätte es wesentlich schlimmer gefunden, wenn wir mit einer Niederlage in die Pause gegangen wären. Die hättest du dann immer im Kopf gehabt. Jetzt war halt der Sieg gegen Hombruch“, erzählt Kevin Peichert.

Die Frage nach dem Saisonziel ist für ihn schnell beantwortet. Der Platz ganz oben ist dabei kein Thema. „Aber wir wollen auch nicht irgendwo im Mittelfeld landen“, betont der Schlussmann. „Die Oberliga ist in diesen Jahr unglaublich eng zusammen. Das sieht man auch daran, dass es keine Mannschaft gibt, die noch keine Minuspunkte hat“, sagt Kevin Peichert. Selbst an der Tabellenspitze hat es die Spitzenteams wie GWD Minden oder den VfL Eintracht Hagen II schon mal erwischt. „Das sind wohl die beiden besten Mannschaften“, vermutet Peichert.

Vereinstreue steht im Vordergrund

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Auf beide Teams trifft die SG noch. Auf die Frage, ob er in rund 16 Jahren Handball im überkreislichen Bereich etwas versäumt hätte, bleibt ihm nur ein Schulterzucken. „Was mir immer wichtig war, ist die Vereinstreue“, sagt Kevin Peichert.

In der Tat spielte sich sein Handballleben in der hiesigen Region ab. Jahn Dellwig, TV Menden Schwitten, HSG Menden-Lendringsen und SG Menden Sauerland. Und daraus ist bis auf Jahn Dellwig ein Verein geworden. „Ich glaube aber, ich habe nichts versäumt“, findet Peichert.

Kaum erwarten kann auch SG-Trainer Andy Palm den Start nach der Herbstpause. „Die Pause ging zwar über vier Wochen, aber sie war doch schnell vorbei“, weiß Palm. Nun geht es also zum VfL Gladbeck, Absteiger aus der Dritten Liga. „Das wird ein absolutes Topspiel gegen eine sehr gut besetzte Mannschaft. Danach werden wir wissen, wo wir stehen“, ist der Mendener Trainer überzeugt, für den nun harte Wochen starten, denn nach der Partie in Gladbeck geht es direkt gegen den Tabellenführer Eintracht Hagen II.

„Es liegt alles noch sehr eng beieinander, eine erste Bilanz kann man da noch nicht ziehen“, betont Palm, wie schon sein Torhüter, dass die Saison noch lang werden wird und sich das Tabellenbild noch grundlegend ändern kann.