Oesbern. Kamlah Alakmeh gehört wieder zum Kader der Fußballerinnen des SV Oesbern. Warum sie nach ihrem Studium jetzt richtig angreifen will.
Wenn über die Fußball-Frauen des SV Oesbern gesprochen wird, fällt auch immer wieder der Name Alakmeh. Da ist zum einen Jutta Alakmeh, die Mutter von Amrah und Kamlah – als Betreuerin des Westfalenliga-Aufsteigers ein fester Bestandteil des Teams. Und ihre spielenden Töchter Amrah und Kamlah. Wobei es um die 25-jährige Kamlah in den vergangenen Jahren schon ein wenig ruhiger geworden war. Das lag vor allem daran, dass sie im litauischen Vilnius ein Medizinstudium absolvierte.
Kamlah Alakmeh: Beruflich Richtung innere Medizin
So konnte sie nur sporadisch bei Heimatbesuchen bei den SVÖ-Frauen mitwirken. Das hat jetzt ein Ende. Pünktlich zum Saisonstart steigt Kamlah Alakmeh nach dem Ende der Studienzeit wieder voll bei den Habicht-Kickerinnen ein. „Ich komme nach Hause“, schmunzelt die angehende Ärztin über die Rückkehr zu den fußballerischen Wurzeln am Lendringser Habicht. Nach dem Ende des Studiums im litauischen Vilnius folgt jetzt die Praktikumszeit in der Heimat. „Das werde ich in Lüdenscheid absolvieren“, wird das Märkische Klinikum in Lüdenscheid in der nächsten Zeit ihr Leben auf den Weg zur Ärztin bestimmen. Die Zeit in Litauen möchte sie nicht missen. Vor allem das Studium in Englisch zu absolvieren, war für sie ein Vorteil.
Reisestress empfand Kamlah Alakmeh auch nicht während der Zeit in Litauen. Auf die Frage nach der angestrebten Fachrichtung verrät Kamlah Alakmeh das mögliche Ziel. „Das geht für mich wohl in Richtung innere Medizin, nichts mit Knochen“, steht die Orthopädie nicht an der Spitze der Ziele. Im Juni 2024 soll dann das endgültige berufliche Ziel erreicht sein. Beim SV Oesbern freut man sich auf Kamlah Alakmeh. „In einer Hinsicht ist sie eine Art Zugang aber irgendwie war sie gar nicht richtig weg. Der Kontakt war ja immer da, auch wenn sie in Vilnius war“, sagt Matthias Schneider, der Sportliche Leiter.
SVÖ-Trainer Robby Hanbücken: „Schön, dass Kamlah Alakmeh wieder zu unserem Kader gehört“
Dem pflichtete SVÖ-Trainer Robby Hanbückenbei. „Es ist schön, dass Kamlah Alakmeh wieder zu unserem Kader gehört. Sie kann auf fast jeder Position spielen und gehört zu unseren besten Spielerinnen. Sie soll auch direkt wieder eine Führungsrolle einnehmen“, erklärt Hanbücken. Die „Heimkehrerin“ sieht das Ganze ähnlich. „Es ist alles beim Alten. Das, was die Mannschaft immer ausgezeichnet hat, war der Zusammenhalt. Was für eine großartige Einstellung sie hat. Man ist gleich mit dabei“, sieht Kamlah Alakmeh den Charakter der Mannschaft als das ganz große Plus.
Das gilt auch für die Tatsache, dass es einige neue Namen gibt. „Es hat sich trotzdem nichts geändert“, so Alakmeh. Über die Situation ihrer Mannschaft vor der neuen Saison hat sie ganz klare Vorstellungen. „Ich spiele da, wo mich der Trainer hinstellt“, sagt Kamlah Alakmeh. Dass sie natürlich ihre Vorstellungen hat, verschweigt sie nicht. „Ich habe immer gerne in der Viererkette in der Innenverteidigung gespielt. Oder auf der Sechser-Position“, sieht sie sich in der Defensive besser aufgehoben.
SV Oesbern: Mannschaft ist sowohl sportlich als auch beruflich breit aufgestellt
In der Abteilung Offensive sieht sie ihre Mannschaft sehr gut aufgestellt. „Ich glaube, da bin ich nicht so gut aufgehoben“, so die 25-jährige Mendenerin über torgefährliche Mitspielerinnen dort. Die Geschichte der Kamlah Alakmeh zeigte aber auch noch einmal die außergewöhnliche Mannschaft des Westfalenliga-Aufsteigers.
Das lässt sich vor allem daran festmachen, wie breitgefächert das Team beruflich aufgestellt ist. Da ist die Ärztin, die Staatsanwältin, die Lehrerin, die Mathematikerin, die Physiotherapeutin, die Erzieherin und viele weitere Berufe. Junge Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Vielleicht die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Saison in der neuen Liga. Ende August geht es endlich los.