Oesbern. „Die Situation ist außergewöhnlich“, sagt Trainer Robby Hanbücken. So plant er die Vorbereitung und so hat sich die eigene Wahrnehmung verändert.
Am Freitag starteten die Frauen des Westfalenliga-Aufsteigers SV Oesbernin die Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Eine Saison, die viel Neues für das klassenhöchste heimische Team bringen wird. Die Neugierde darauf war am Freitag beim Auftakt in allen Ecken des Habicht-Sportplatzes zu spüren.
Dass der frischgebackene Westfalenligist eine Sogwirkung hat, ist schon jetzt sichtbar. Der SV Oesbern meldet zur neuen Saison eine dritte Mannschaft für den Spielbetrieb an. Diese wird gemeinsam mit der Zweitvertretung des SVÖ in der Kreisliga an den Start gehen. Die Westfalenpost wird noch berichten. Zum Start ins neue Fußballjahr sprach die WP-Sportredaktion mit Trainer Robby Hanbücken über die neuen Zeiten am Habicht.
Herr Hanbücken, der Blick zurück dürfte nach den vergangenen Wochen mit Meisterfeier, Mannschaftsfahrt Geschichte“sein. Trotzdem, was sollte man in die neue Saison mitnehmen?
Robby Hanbücken: In der Tat. Wir haben diese erfolgreiche Saison auf mancher Veranstaltung gebührend ausklingen lassen, was sich die Mannschaft aufgrund der außergewöhnlichen Leistungen redlich verdient hatte. Die Pause haben wir genutzt, um neue Kräfte zu bündeln und ich habe den Eindruck, dass wir gut erholt und topmotiviert in die Vorbereitung auf die anstehende Saison starten können. Hier wollen wir unseren Spaß am Spiel, die außergewöhnliche Zuverlässigkeit und unseren Teamspirit mitnehmen.
Es gibt ja einige neue Gesichter – die Zahl der Abgänge ist überschaubar. Mit den „Neuen“ kommen ja auch Spielerinnen, die Ansprüche anmelden. Haben Sie Sorgen, dass das zu Stress führen wird? Wie wird das sein, wenn Sie als Trainer Ihre Kompetenz – sprich das letzte Wort – anwenden müssen?
Wir haben schon in der vergangenen Saison eine für Oesberner Verhältnisse große Anzahl an Zugängen verzeichnen können, die sich sehr schnell ins Team eingefunden haben. Ich halte es sowieso für eine weitere große Stärke der Mannschaft, neue Spielerinnen und Trainer offen zu empfangen und schnell zu integrieren. Das wird in diesem Jahr genauso ablaufen, zumal wir drei Rückkehrerinnen haben, die in der Mannschaft eh schon verankert sind und Ashley Roberts, Laura Salerno und Johanna Sellmann ebenfalls nicht unbekannt sind und mit ihrer Art auch menschlich perfekt zu unserem Team passen.
Wird sich grundsätzlich etwas am System oder der Ausrichtung ändern?
Wir werden weiterhin dreimal in der Woche trainieren, das ist in der Westfalenliga bei den anderen Mannschaften ebenfalls der Standard. Spielerisch werden wir unseren Prinzipien treu bleiben. Die haben uns erfolgreich gemacht und für diese stehen wir ein. Natürlich spielt im Fußball auch immer der Gegner eine Rolle. In der Landesliga standen unsere Gegnerinnen spätestens in der Rückrunde sehr tief und wir mussten dafür spielerische Lösungen finden. In der Westfalenliga werden uns häufiger andere Spielbilder erwarten, was unseren Fähigkeiten aber sehr entgegenkommt.
Die neue Liga hat ja gleich zu Beginn einen Paukenschlag erlebt. Die Konkurrenz von Fortuna Freudenberg hat ja praktisch die Mannschaft der Sportfreunde Siegen übernommen. Die haben sich ja praktisch von heute auf morgen vom Spielbetrieb verabschiedet. Belasten einen solche Entwicklungen?
Überhaupt nicht. Wir verfolgen schon mit Interesse, welche Transfers andere Vereine tätigen, finden es aber motivierend gegen ehemalige Erst- oder Zweitligaspielerinnen sowie U-Nationalspielerinnen spielen zu dürfen. Wir schauen aber in erster Linie auf unseren Kader und mit diesem sind wir sehr glücklich.
Die Mannschaft hatte ja in Sachen Frauenfußball schon eine Ausnahmestellung in Menden. Wird das durch die neue Liga jetzt noch anders. Man ist praktisch die klassenhöchste Mannschaft in Menden. Es gibt schon Stimmen, die meinen, dass man für große Spiele ja ins Huckenohl wechseln könnte?
Das weiß ich nicht. Entscheidend ist, dass diese Situation für uns außergewöhnlich ist und wir voller Vorfreude auf die neue Spielzeit blicken.