Menden. Dominik Hollmann wird als Torhüter des BSV Menden der Nachfolger von Felix Hacker. Warum es für den 30-Jährigen nur ein Ziel geben kann.

Seit knapp zwei Jahren gibt es an der Defensive von Fußball-Landesligist BSV Menden fast kein Vorbeikommen. In der Staffel 2 ist der heimische Branchenführer für seine Kompaktheit bekannt. Die Innenverteidigung um Routinier Moritz Kickermann und Youngster Robin Hilberg bildet ein kongeniales Duo. Und falls doch mal ein Stürmer das Zentrum überwinden konnte, stand immer noch Keeper Felix Hacker zwischen den Pfosten und parierte einen Großteil der Bälle. Kickermann und Hilberg werden auch in der kommenden Saison für das Team von Kevin Hines, das in den vergangenen beide Spielzeiten jeweils Zweiter geworden ist, auflaufen.Felix Hacker hat hingegen dem Oesberner Weg den Rücken gekehrt und hat sich dem Westfalenligisten Holzwickeder SC angeschlossen.

Doch der BSV Menden reagierte postwendend und präsentierte einen neuen starken Nachfolger. Seit einigen Wochen gehört nun Dominik Hollmann zum Kader des BSV Menden. Er kommt vom Landesliga-Absteiger SC Berchum/Garenfeld, der jetzt in der Bezirksliga aktiv ist, und hat bereits Westfalenliga-Luft beim RSV Meinerzhagen schnuppern dürfen.

Dominik Hollmann: „Vor allem die Ehrlichkeit von Kevin Hines hat mir imponiert“

„Grundsätzlich haben sich meine Familie und ich in Garenfeld sehr wohl gefühlt“, erklärt der verheiratete zweifache Familienvater. Fünf Jahre hat er dort verbracht und hatte rückblickend eine schöne Zeit dort. Doch dann klingelte im vergangenen Winter das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Kevin Hines, Trainer des BSV Menden. Dieser habe ihn gefragt, warum seine Verlängerung bei Instagram noch nicht bekannt geworden sei. „So ist das eine zum anderen gekommen. Wir haben uns immer wieder mal getroffen und uns unterhalten. Wie kannten uns sowieso schon von Meisterschafts- oder Testspielen. Und dann habe ich mich gemeinsam mit meiner Familie dazu entschieden mit meinen 30 Jahren – ich bin ja nicht mehr der Jüngste – den Schritt zu wagen, der eventuell noch einmal in der Westfalenliga enden könnte“, erklärt Hollmann.

„Vor allem die Ehrlichkeit von Kevin Hines hat mir imponiert. Er hat ganz klar gesagt, dass Felix Hacker wechseln wird und er in mir den Nachfolger sieht und ich mich einem Konkurrenzkampf stellen müsse, der offen und ehrlich ist. Dann habe ich für mich entschieden, dass ich noch einmal etwas Neues ausprobieren möchte. Und nach fünf Jahren in Garenfeld war dort für mich auch etwas die Luft raus, muss ich zugeben.“

Trainer Kevin Hines (in Rot) ist auch ein Grund, warum Dominik Hollmann zum BSV Menden gewechselt ist.
Trainer Kevin Hines (in Rot) ist auch ein Grund, warum Dominik Hollmann zum BSV Menden gewechselt ist. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Vom Feld ins Tor gewechselt

Dass Felix Hacker beim BSV Menden relativ große Fußstapfen hinterlassen hat, ist eine Sache, vor der Dominik Hollmann zum einen Respekt hat, zum anderen aber auch ein Fakt, der ihn zusätzlich motiviert. „Felix und ich kennen uns ja auch gut und wir waren auch schon in engerem Kontakt. Er hat mir gesagt, dass er sich keinen besseren Nachfolger für ihn als Keeper des BSV Menden vorstellen kann. Das freut mich sehr und ich wünsche ihm für seine Zeit in Holzwickede alles Gute und glaube, dass für ihn in der Westfalenliga noch nicht Schluss sein muss, er ist ja noch sehr jung.“

Dass aus Hollmann selbst ein Torhüter geworden ist, der sich überkreislich einen Namen gemacht hat, ist nicht unbedingt vorgezeichnet gewesen. Bis zum A-Jugendalter war er noch Feldspieler und zumeist als Offensivkraft in Aktion. Doch dann folgte ein Einschnitt, der seine fußballerische Laufbahn veränderte. „Ich hatte mir die vorderen Kreuzbänder im rechten Knie gerissen. Ich konnte damals im Alter von 16 Jahren aber noch nicht operiert werden, weil ich noch nicht ausgewachsen war. Also wurden die Kreuzbänder entfernt, aber nicht neu gemacht. Dann habe ich über zwei Jahre gar kein Fußball mehr gespielt – auch auf Anraten der Ärzte. In der A-Jugend habe ich aber dann einen alten Freund wiedergetroffen – ein alter Jugendtrainer – und der hatte mir dann vorgeschlagen mal ins Tor zu gehen. Das hat dann sehr gut funktioniert.“

Modernes Torwartspiel

Hollmann ist sich seiner Position durchaus bewusst. „Im Gegensatz zu anderen Positionen führt ein Fehler meinerseits zu 99 Prozent zu einem Gegentor. Machen meine Mitspieler einen Fehler, ist es meine Aufgabe, den auszubügeln“, erklärt Hollmann. Zudem sieht er einen Vorteil darin, dass er früher Feldspieler war. Dadurch verkörpert er das moderne Torwartspiel und ist ein spielender Keeper, der mit dem Ball gut umgehen kann.

Beim BSV Menden rollt unterdessen wieder der Ball. Hollmann betont, dass er von seinen Mitspielern herzlich empfangen wurde und die Stimmung prächtig sei. Für die kommende Landesliga-Saison hat er ein klares Ziel. „Wir sind in den vergangenen beiden Spielzeiten Vizemeister geworden. Natürlich wollen wir jetzt endlich aufsteigen.“