Halingen. Nach dem Abstieg des TV Halingen in die Handball-Landesliga richtet Trainer Kai Harbach den Blick nach vorne. So will er eine neue Ära einleiten.
Die Handballsaison 2022/23 ist vorbei und während die DJK Bösperde den Aufstieg in die Verbandsliga feiern durfte, musste der Ortsnachbar TV Halingen den Abstieg aus eben dieser Liga hinnehmen. Doch anstatt Trübsal zu blasen, nimmt man den Abstieg im ehemaligen Meisterdorf gelassen. Neben der neuen Liga gab es schon bereits zum Ende der Saison eine Veränderung innerhalb des Vereins. Kai Harbach übernahm für die letzten Spiele das Traineramt des ehemaligen Verbandsligisten. Er führt die Mannschaft auch in der neuen Spielzeit.
Kein Osterfeld-Derby gegen die DJK Bösperde
Auch er sieht den Abstieg nicht unbedingt als Verschlechterung. „Erstmal ist das natürlich schade. Wir haben auch kein Osterfeld-Derby, da Bösperde ja aufgestiegen ist. Glückwunsch noch einmal an der Stelle“, erklärt der Coach des TVH. „Allerdings haben wir ja auch fast alle Absteiger der alten Liga bei uns in der Staffel. Dazu kommen starke Aufsteiger hinzu, deshalb spielt hier die halbe Verbandsliga. Nur eben eine Liga tiefer“, freut sich Harbach auf viele spannende Partien gegen gute Gegner.
Man hört also heraus, dass der Abstieg nicht unbedingt als etwas Schlechtes gesehen werden muss. Auch die Spieler scheinen den Abtritt aus der Liga gut verkraftet zu haben. „Ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass irgendwer seelisch davon betroffen ist. Es gibt also keine großen Nachwirkungen in den Köpfen. Wir müssen im neuen Jahr versuchen so schnell wie möglich Spiele zu gewinnen, um wieder unser Selbstvertrauen zu stärken“, weiß der Übungsleiter.
Die Abwehr muss beim TVH besser werden
Obwohl man sportlich gesehen die Klasse nicht halten konnte, lief gewiss nicht alles schlecht beim Dorfverein. „Mir hat vor allem der Einsatz der Mannschaft gefallen. Zumindest hat der bei den Spielen, bei denen ich das Team betreut habe, gestimmt. Ich weiß aber auch, dass das nicht immer der Fall war. Dazu finde ich, dass wir im Angriff teilweise gute Optionen schaffen konnten“, deutet der 57-Jährige auf die positiven Aspekte hin.
„Was nicht gut lief ist eindeutig die Abwehrarbeit. Die Absprache in Kleingruppen und mit dem Torhüter hat nicht gepasst. Dazu fehlten mir die Tempogegenstöße, beziehungsweise das Tempo generell. Außerdem müssen wir dahin kommen, dass wir die Außenspieler noch mehr einbinden“, legt Harbach auch ganz klar die Schwachpunkte dar. Der neue Trainer ist kein Unbekannter im Mendener Handball und auch in Halingen kennt man den Kamener bestens, da er das Team schon in früherer Zeit trainierte. „Ich habe vor dem TVH eine Damenmannschaft trainiert und mir war klar, dass ich wieder Herrenhandball machen möchte. Dazu kenne ich den Verein und weiß, dass man hier immer vor einer stimmungsvollen Kulisse spielt. Das macht natürlich Spaß. Des Weiteren sind die Verantwortlichen und die Menschen alle top, auch die Mannschaft. Für mich war das alles stimmig, deshalb habe ich mich auch dafür entschieden, das Team zu übernehmen.“
Kai Harbach will den Teamgeist der Westfalia stärken
Um sich optimal auf die neue Spielzeit vorzubereiten, starten die Halinger am Dienstag mit ihrer Vorbereitung. Während der Handballfreien Zeit hatte die Truppe schon die Aufgabe die Distanz zwischen Halingen und Mallorca abzulaufen, damit sie zum Trainingseinstieg schon eine gewisse Grundfitness mitbringen. „Die Mannschaft hat sich der Aufgabe gestellt. Trotzdem wird es in der Vorbereitung schon viel um Ausdauer und Kraft gehen. Das ist ja völlig normal. Die Jungs sollen aber auch wieder Spaß am Sport bekommen. Ich glaube wir haben auch immer eine Halle, das ist auch immer schön zu wissen. Was das Teambuilding angeht, weiß ich dass die Jungs schon ein eingeschworener Haufen sind, trotzdem darf das natürlich auch nicht zu kurz kommen“, erzählt der Handballtrainer von seinen Plänen in der Vorbereitung.
Wenn die Saison dann endlich beginnt, hofft man in Halingen auf viele Siege. „Wir wollen so schnell wie möglich Punkte sammeln. Es gibt, glaube ich, sechs oder sieben Absteiger und die Liga wird echt stark sein. Deshalb müssen wir früh punkten, das hebt auch die Moral an. Man geht dann insgesamt gelassener durch das Jahr. Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Unser Ziel ist es unter die Top fünf zu kommen und ich glaube auch, dass das absolut möglich ist. Für mich als Trainer ist es auch wichtig, dass wir attraktiven Handball mit viel Tempo spielen.“