Halingen. Seit wenigen Wochen ist Sebastian Swoboda nicht mehr Trainer des TV Westfalia Halingen. So blickt er auf seine Zeit und den Verbandsliga-Abstieg.
Eigentlich hatte man bei den Verbandsliga-Handballern des TV Westfalia Halingen in dieser Saison lange Zeit das Gefühl, dass Kontinuität herrscht. Vor der Weihnachtspause stand die Mannschaft aus der Mehrzweckhalle auf einem beruhigenden fünften Tabellenplatz. Zu dem Zeitpunkt sah es danach aus, als hätte die Westfalia nichts mit dem Abstiegskampf zu tun. Nur vier Monate später sieht die Lage anders aus: Der Abstieg in die Landesliga steht bereits fest. Und an der Seitenlinie steht mittlerweileKai Harbach als Trainer.
Ursprünglich sollte er erst im Sommer den TVH übernehmen. Doch nachdem Sebastian Swoboda erklärt hatte, dass er freiwillig zurücktreten werde, lief bei den heimischen Handballern nichts mehr zusammen. Das führte so weit, dass der Vorstand Swoboda dann doch vor der Osterpause von seinem Amt entband. Mittlerweile sind seitdem einige Wochen vergangen. Sebastian Swoboda erzählt im Gespräch mit der WP-Sportredaktion, wie er die Entlassung weggesteckt hat und wie er den Abstieg des TV Halingen mitverfolgte.
Herr Swoboda, nach Ihrer Entlassung sind einige Wochen vergangen. Haben Sie die Entlassung mittlerweile verdaut?
Sebastian Swoboda: Natürlich habe ich das verdaut. Es geht immer weiter im Leben. Aktuell genieße ich die freie Zeit. Trotzdem muss ich sagen, dass die Entlassung schon unerwartet kam.
Ursprünglich wollten Sie nach der Saison freiwillig zurücktreten. Als das feststand, ging es mit der Mannschaft kontinuierlich bergab. Bereuen Sie im Nachhinein den Zeitpunkt der Verkündung?
Nein, überhaupt nicht. Ich finde, dass man immer mit offenen Karten spielen sollte, damit jeder Planungssicherheit hat. Ich wollte damals ein Zeichen setzen. Ich war immerhin fünf Jahre Trainer beim TV Halingen und dass das irgendwann zu Ende geht, war für mich auch abzusehen.
Mittlerweile steht der Abstieg in die Landesliga fest, welche Gefühle löst das in Ihnen aus?
Ich habe mir natürlich schon erhofft, dass die Mannschaft die Klasse hält. Andererseits muss man aber auch ehrlich sein. Nach dem verletzungsbedingten Rücktritt von Alexander Bichmann, der bei uns eine große Stütze war, wurde die Last auf ein paar wenige Schultern im Rückraum verteilt. Und das reicht dann einfach nicht.
Fünf Jahre lang waren Sie Trainer beim TVH. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück
Zunächst einmal muss ich da das ganze Dorf und den herzlichen Empfang hervorheben. Ich habe mich in Halingen fünf Jahre lang pudelwohl gefühlt. Höhepunkte waren sicherlich der Pokalsieg mit der zweiten Mannschaft gegen den HTV Hemer im Kreispokalfinale, bei dem wir zeitweise mit vier Außenspielern auf dem Platz standen und Hemer auseinandergenommen haben. Außerdem muss ich natürlich den Aufstieg in der vergangenen Saison mit der ersten Mannschaft in die Verbandsliga nennen. Das war nach der harten Corona-Zeit schon etwas Besonderes.
Sowohl aus Reihen des Vorstandes als auch von Ihnen hat man gehört, dass man im Guten auseinander gegangen sei. Könnte das auch bedeuten, dass man Sie in Halingen noch einmal wiedersehen könnte?
Ich habe in Halingen viele tolle Menschen kennengelernt. Man wird mich sicherlich noch dort antreffen, ob das dann unbedingt in der Mehrzweckhalle sein wird, ist aber eine andere Frage.