Oesbern. Die Damen des SVÖ schreiben Geschichte und spielen nächste Saison in der Westfalenliga. Nach dem Abpfiff steigt am Habicht eine große Party.

Als am Sonntag um kurz nach 17 Uhr die Hymne der Meister „We are the champions“ von der Gruppe Queen am Habicht-Sportplatz erklang, war endgültig klar, dass eine Mannschaft Geschichte geschrieben hat. Die Landesliga-Fußballerinnen des SV Oesbern machten mit einem 2:1 (1:1)-Sieg über Borussia Dröschede die Meisterschaft und den Aufstieg in die Westfalenliga perfekt. Es ist der bislang größte Erfolg in der Vereinsgeschichte des SV Oesbern.

„Das ist in der Tat schon bemerkenswert. Das 500-Seelendorf Oesbern spielt in der kommenden Saison in der Westfalenliga“, war auch Oesberns Ehrenpräsident Paul Behme der Stolz und die Begeisterung über diese außergewöhnliche Leistung anzumerken. Behme hatte bereits vor dem Anpfiff einen der Verantwortlichen für diesen außergewöhnlichen Erfolg ausgemacht. „Das ist wohl der größte Erfolg von Matthias Schneider für den SV Oesbern“, lobte Behme die Arbeit des Sportlichen Leiters der Damen und seines langjährigen Mitstreiters im Vorstand.

Im Höhenflug: Rebecca Jütte (in Gelb) schießt mit ihrem verwandelten Elfmeter zum 2:1 den SV Oesbern zum Titel.
Im Höhenflug: Rebecca Jütte (in Gelb) schießt mit ihrem verwandelten Elfmeter zum 2:1 den SV Oesbern zum Titel. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

SVÖ-Frauen mit Sektdusche und Meistershirts

Der zog sich nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Karsten Neuhaus nach einer ersten Gratulation an die Mannschaft erst einmal allein zurück, um den Erfolg zu verarbeiten. „Das ist einfach herausragend“, genoss Matthias Schneider den Triumph mit den rund 450 Zuschauern bei frühlingshaftem Wetter. Die Hauptakteurinnen waren nach dem Schlusspfiff schnell im Feiermodus. Direkt nach dem Abpfiff gab es die obligatorische Sektdusche und die Meistershirts wurden verteilt.

Feucht, fröhlicher Jubel: Die Fußballerinnen des SV Oesbern lassen die Sektkorken knallen.
Feucht, fröhlicher Jubel: Die Fußballerinnen des SV Oesbern lassen die Sektkorken knallen. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Eine wilde Feier

„Die Tabelle lügt nicht“, war auf den Shirts zu lesen. In der Stunde des großen Erfolgs hatten die Frauen ihre treuesten Fans nicht vergessen. Die Edel-Fans um Alt-Bürgermeister Martin Wächter, Paul Behme, Manfred Weingarten und Co. wurden mit den Meisterschaftsshirts ausgestattet. Da hatte Torjägerin „Atha“ Skoupraschon die kommenden Stunden im Blick. „Das wird wild werden“, lachte die Fußballerin, die an den 30. April vor sieben Jahren dachte. „Damals sind wir von der Bezirksliga in die Landesliga aufgestiegen. Dieser Tag scheint uns zu liegen“, saugte Skoupra die Szenerie am Habicht förmlich in sich auf. „Dafür spielt man Fußball“, sprach die Griechin und stürzte sich ins Getümmel.

SVÖ-Torjägerin „Atha“ Skoupra gönnt sich den verdienten Schluck aus der Sektflasche. Sie bringt den SV Oesbern nach 35 Sekunden auf die Siegerstraße.
SVÖ-Torjägerin „Atha“ Skoupra gönnt sich den verdienten Schluck aus der Sektflasche. Sie bringt den SV Oesbern nach 35 Sekunden auf die Siegerstraße. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Meistertrainer Robby Hanbücken stolz auf seine Mannschaft

Mit dem Spiel mochte sich eigentlich da schon keiner mehr groß beschäftigen. „Wir waren am Anfang schon ein wenig nervös“, sagteSVÖ-Trainer Robby Hanbücken. Dann platzte erst einmal der Stolz auf sein Team aus ihm heraus. „Das ist eine ganz außergewöhnliche Mannschaft, die den Titel nach dieser besonderen Saison verdient hat“, so der Meistertrainer. Dass das Drehbuch für die Partie gegen Borussia Dröschede kurzfristig noch umgeschrieben werden musste, wird eine Randnotiz in der Meisterchronik werden. Vor dem Anpfiff wurde bekannt, dass Union Bochum Bergen 2:1 gegen Herten verloren hatte. Da fehlte dem SVÖ nur noch ein Punkt zum Titel.

SVÖ-Meistertrainer Robby Hanbücken kann sein Glück kaum fassen.
SVÖ-Meistertrainer Robby Hanbücken kann sein Glück kaum fassen. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Rebecca Jütte schießt SV Oesbern ins Glück

Und die heimischen Meisterkickerinnen ließen keine Zweifel aufkommen. Nach 35 Sekunden zappelte die Kunststoffkugel bereits im Dröscheder Tor – Skoupra hatte das 1:0 erzielt. Die Gäste glichen in der 16. Minute zwar aus. Das sollte es aber gewesen sein. Ein verwandelter Foulelfmeter vonRebecca Jüttezum 2:1 (48.) war das Ticket ins Glück.