Oesbern. Die Landesliga-Fußballerinnen stehen vor einem historischen Sonntag. Auch Sportlerinnen und Sportler aus anderen Klubs wollen zum Habicht kommen.

Die Fußballerinnen des SV Oesbern sind auf dem besten Weg ein Kapitel Sport-Geschichte für die Stadt Menden zu schreiben. Am Sonntag um 15.15 Uhr steht für den Landesliga-Tabellenführer das Heimspiel gegen Borussia Dröschede auf dem Spielplan. Ein Sieg gegen den langjährigen Kreisrivalen und die Kickerinnen vom Habicht hätten sich einen Traum erfüllt: Meisterschaft und Aufstieg in die Westfalenliga. Etwas, was noch keine Frauenmannschaft aus der Hönnestadt erreicht hat.

SVÖ-Vorsitzender Frank Weingarten dämpft die Euphorie

Kein Wunder, dass im Moment das Aufstiegsfieber rund um die Mannschaft praktisch stündlich ansteigt. „Es wäre natürlich eine wunderbare Sache, wenn die Mannschaft es schon am Sonntag schaffen könnte. Doch es gibt ja auch noch einen Gegner. Und gegen Borussia Dröschede hat sich die Mannschaft immer schwer getan“, warnt der SVÖ-Vorsitzende Frank Weingarten vor zu großer Euphorie. Auch innerhalb des hoffentlich designierten Meisters gibt man sich demütig. „Wir müssen erstmal spielen. Anschließend wissen wir mehr“, bringt es SVÖ-Kickerin Tanja Schröder auf den Punkt.

Aber die Fußballerinnen wissen auch, dass längst eine Maschinerie in Bewegung gesetzt wurde für den Sonntag. Am Montag fragten die Alten Herren des SV Oesbern nach ihrem Training scherzhaft bei den Damen nach, ob sie denn auch kommen sollten. Dabei ist für einen Ur-Oesberner wie „Dudu“ Schwanenbeck und seinen Mitstreitern bei den Oesberner Oldies die Anwesenheit am Sonntag schon Pflicht. „Ich möchte endlich mal wieder einen Oesberner Aufstieg erleben und mitfeiern“, sagt Schwanenbeck.

DJK-Handballerinnen und SVÖ-Fußballerinnen unterstützen sich gegenseitig

Dass Mendens Altbürgermeister Martin Wächter ein Fan der Oesberner Fußballerinnen ist, ist bekannt. Das ehemalige Stadtoberhaupt kann eigentlich jeden Fußballfreund nur den Besuch des Spiels empfehlen. „Es wird Emotionen geben und hoffentlich die vorzeitige Meisterschaft für die Mannschaft“, freut sich Wächter auf einen stimmungsvollen Nachmittag. Vor allem rechnet man am Habicht mit einigen Zuschauern. „Die Vereine in Oesbern sind angeschrieben worden“, sagt Wächter.

Und der mögliche sportliche Erfolg sorgt auf für Allianzen in der Mendener Sportszene. So werden die Verbandsliga-Handballerinnen der DJK Bösperde am Sonntag die Fußballerinnen unterstützen. Die sind dafür am Samstag beim Spiel der DJK-Damen gegen die SG Menden Sauerland in der Bösperder Sporthalle. „Man könnte das als teambildende Maßnahme sehen“, lacht Oesberns Tanja Schröder. „Wir Frauen müssen doch zusammenhalten“, freut sich nicht nur Bösperdes Maren Seeling über den Ausflug zum Fußball am Sonntag.

Herren verlegen ihr Derby nach vorne

Aber auch andere Sportler aus der Hönnestadt drücken den Fußballerinnen vom Habicht ganz kräftig die Daumen. „Das ist doch top! Beim SV Oesbern leistet man dort seit Jahren tolle Arbeit. Schön, wenn die Mannschaft den Aufstieg schafft. Der BSV Menden drückt jedenfalls die Daumen“, sagt Dirk Henneböhl, Vorsitzender des Fußball-Landesligisten BSV Menden.

Innerhalb des eigenen Vereines haben die Verantwortlichen alle Mannschaften mobilisiert. Die erste Herrenmannschaft hat ihr Meisterschaftsspiel beim VfL Platte Heide sogar auf 13 Uhr vorgezogen. Damit die Kicker rechtzeitig zum Anpfiff am Habicht sein können. Paul Behme, der Ehrenvorsitzende des SV Oesbern, wird an diesem besonderen Tag für seinen Verein natürlich vor Ort sein. „Zu Saisonbeginn hatte ich nicht geglaubt, dass die Mannschaft solch einen großen Vorsprung sich erspielt. Die Spielerinnen und die Trainer und Betreuer dürfen sehr stolz sein.“