Menden. Katrin Harnischmacher ist Triathletin im Marathon-Club Menden und Schwimmerin beim SV Bieber Lendringsen. So meistert sie die Doppelbelastung.
In ihrer Brust schlagen zwei Herzen gleichzeitig. Und sogar gleich stark. Die Schwimmerin und Triathletin Katrin Harnischmacher zeigt vollen Einsatz in zwei Sportarten und in zwei Vereinen. Dafür wurde sie zurMendener Sportlerin des Jahres gewählt. Im Gespräch mit der Westfalenpost berichtet sie über ihren sportlichen Werdegang und über ihren persönlich größten Konkurrenten.
Die Addition aus zwei sportlichen Leidenschaften, die man in zwei verschiedenen Vereinen ausübt ergibt einen durchgetakteten Trainings-Wochenplan. Das spiegelt sich auch in der Freizeitplanung von Katrin Harnischmacher wider. Die 25-Jährige ist Schwimmerin beimSV Bieber Lendringsen und Triathletin im Marathon-Club Menden.
Schule fördert den Sport
„Meine Woche ist von montags bis freitags sehr durchgetaktet. Ich gehe arbeiten und danach geht es eigentlich immer direkt weiter zum Training“, beschreibt die Sportlerin. Sie trainiert so gut wie jeden Tag, fügt sie hinzu. Dreimal pro Woche zieht sie beim Vereinstraining des SV Bieber im Mendener Hallenbad ihre Bahnen. Dazu kommt zweimal wöchentlich Athletik- und Krafttraining. Ihr Lauftraining findet zwei bis dreimal pro Woche statt. Das Radfahren steht mit den steigenden Temperaturen jetzt ebenfalls wieder öfter auf dem Trainingsplan. Der Ursprung ihrer Leidenschaft zum Sport befindet sich in ihrer frühen Kindheit. „Nachdem ich beim SV Bieber schwimmen gelernt habe, bin ich auch im Schwimmverein geblieben“, erzählt sie. Im Alter von zwölf Jahren wechselte sie zur SG Dortmund und besuchte in Dortmund eine Schule, die explizit den sportlichen Aspekt förderte. So ließ sich die Schulbildung und die Leidenschaft verbinden. „Der Sport und die Schule wären sonst nicht vereinbar gewesen. Wenn man dann etwas länger Schule hat, aber um 16 Uhr in Dortmund beim Training sein muss, dann passt das nicht mehr“, sagt Harnischmacher. Durch den Schulwettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ machte sie im Jugendalter ihre ersten Schritte hin zum Triathlon, obwohl der Wassersport weiterhin im Vordergrund stand.
Und der Einsatz zahlte sich aus. So erreichte sie 2012 im Alter von 15 Jahren bei den Deutschen Meisterschaften den dritten Platz. Während ihrer Ausbildung fand sie ihren Weg zurück zum SV Bieber. Doch als das Schwimmtraining während der Hochzeiten der Corona-Pandemie über längere Zeit ausfiel, machte sie sich auf die Suche nach einem anderen sportlichen Ausgleich. Diesen fand sie bei der Triathlonmannschaft des Marathon-Club Menden. „Ohne den Sport hat mir etwas gefehlt“, erklärt sie. Jetzt ist sie Mitglied in zwei Vereinen und verbindet zwei sportliche Leidenschaften. Diese möchte sie aber nicht vergleichen. „Ich komme vom Schwimmen und bin beim SV Bieber groß geworden. Das ist also ein bisschen das, wo ich herkomme. Trotzdem bin ich genauso gerne beim MCM und fühle mich dort genauso wohl. Es sind einfach zwei unterschiedliche Vereine, die mir beide sehr gut gefallen“, erklärt sie.
Bescheidene Selbsteinschätzung
Über die Auszeichnung zur Sportlerin des Jahres freut sich Harnischmacher sehr, sieht den Preis aber auch mit einer gewissen Distanz. „Es ist eine Sympathiewahl und ich hatte wahrscheinlich dadurch, dass ich in zwei verschiedenen Vereinen bin viele Wähler“, betont sie. Als Sportlerin mit den meisten Stimmen hat die 25-Jährige gewonnen. „Es kommt nicht nur auf die sportliche Leistung an“, weiß sie. Fair und auf dem Boden geblieben erklärt sie, dass die Boxerin und Vize-Weltmeisterin Chrissa Koutsochristouleistungstechnisch stärker einzuschätzen ist. „Es ist natürlich toll so einen Preis zu gewinnen, aber ich finde, dass die eigene sportliche Leistung im Vordergrund steht. Mir ist es wichtiger, wenn ich eine bestimmte Zeit schwimme, die ich erreichen wollte und weiß, dass ich dafür trainiert habe. Genauso beim Triathlon. Das ist mir viel mehr wert als so eine Wahl zu gewinnen“, kommentiert Harnischmacher.
Sie selbst ist ihre größte und wichtigste Konkurrentin. Auch sind ihr die Zeiten, die sie schwimmt und die Ziele, die sie sich setzt, wichtiger, als Wettkämpfe zu gewinnen. In diesem Jahr möchte sie mit ihrer Triathlonmannschaft des Marathon-Club Menden eine Liga aufsteigen und im Hallenbad noch einmal die 1500 Meter Freistil unter 18 Minuten schwimmen.