Menden. Sprinter Alexandros Markou (18) wird bei den Deutschen U20-Meisterschaften Sechster über 200 Meter. Darum lief es in Dortmund nicht ideal.

„Ein Wechselbad der Gefühle.“ So beschrieb Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender und Trainer desMarathon-Club Mendendas Wochenende seines Top-Sprinters Alexandros Markou bei den Deutschen U20-Meisterschaften in Dortmund. Und in der Tat: Bei den Wettkämpfen, die sich über zwei Tage erstreckten, zeigte der 18-Jährige zwei Gesichter. Der Sonntag war sprichwörtlich „hui“, der Samstag „pfui“.

Am Samstag trat der Teenager zunächst im Vorlauf über 60 Meter an. Diesen verpatzter er mit einer Zeit von 7,23 Sekunden als Siebter seines Durchganges und einem 27. Platz in der Endabrechnung. Besser lief es für ihn am Sonntag über die 200-Meter-Distanz. Dort qualifizierte er sich mit seiner absoluten persönlichen Bestzeit von 22,30 Sekunden als Sechster für das Finale. Dort bestätigte er diesen Platz, lief aber dann nur 22,57 Sekunden.

Größere Nervosität als jemals zuvor

Im Gespräch mit der WP-Sportredaktion spricht er über seine Erfahrung bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften. „Die Atmosphäre war viel emotionaler und professioneller als bei allen anderen Wettkämpfen, an denen ich vorher bislang teilgenommen hatte. Gerade am Samstag war ich viel aufgeregter als sonst. Ich wusste, dass es ernst wurde, weil hier nur die besten Sprinter Deutschland waren – zumindest in meinem Alter – und die entweder gleich gut oder gar noch besser sind. Zudem waren extrem viele Zuschauer in der Halle“, beschreibt Markou die Szenerie, die ihn nicht unberührt ließ.

Begleitet wurde Markou dabei nur von zwei Personen: MCM-Trainer Kasselmann und seiner Freundin. Dass es am Samstag nur für den 27. Platz über 60 Meter reichte, lag aus Markous Sicht klar an der Nervosität. „Gerade im Call-Room 15 Minuten vor dem Start herrschte eine komische Stimmung bis die Sprinter aufgerufen wurden. Das hat meine Anspannung nur noch verschlimmert. Mir hat das echt zu schaffen gemacht. Und da es meine ersten Deutschen Meisterschaften waren, kannte ich das natürlich alles noch nicht“, erklärt das MCM-Talent.

Fokus auf die Outdoor-Saison

So ist er im Rennen nach einem durchwachsenen Start auch nicht so richtig ins Laufen gekommen. Die für ihn schwachen 7,23 Sekunden waren die logische Konsequenz. Doch wer Alexandros Markou kennt, weiß, dass Aufgeben für ihn keine Option ist. Und so konnten ihn Trainer Kasselmann und seine Freundin für den Sonntag wieder mental auf die Beine bringen. Und dann lieferte der Schüler auch. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 22,30 Sekunden erlebte er am Sonntag eine sportliche Trendwende. Damit schaffte er es ins A-Finale. Dass es dort dann nur für eine Zeit von 22,57 Sekunden reichte, lag auch daran, dass er auf der undankbaren Bahn 1, auch bekannt als Innenbahn, laufen musste. „Diese Bahn mag ich einfach nicht, weil dort andere Kräfte herrschen. Ich musste Tempo rausnehmen, weil ich Gefahr lief, die Trennungslinie zu überqueren. Trotzdem habe ich das Rennen genossen“, sagt Markou, der stolz auf seine Leistung ist.

Aus dem Wettkampf in Dortmund zieht er ein positives Fazit. „Ich weiß, dass es natürlich immer besser geht. Ich denke, dass die Outdoor-Saison mir noch einiges bieten wird. Jetzt werde ich nach dem langen Training versuchen, mich in den kommenden Wochen zu regenerieren. Und dann schaue ich, welche Möglichkeiten sich im Sommer noch für mich bieten werden“, erklärt Markou mit Blick auf die nahe Zukunft.