Menden. Matijas Paya Matus spielte einst für die SG Menden Sauerland. Jetzt ist er Leistungsträger in der chilenischen Nationalmannschaft.
Die Handball-Weltmeisterschaft in Polen und Schweden genießt auch bei den heimischen Handballfreunden großes Interesse. Das Auftreten der deutschen Nationalmannschaft lässt im Moment ja Raum für einen weiteren erfolgreichen Weg bei den Titelkämpfen. Für die Freunde des Handballs dürfte in der Vorrunde auch das Abschneiden der Auswahl Chiles interessant sein.
Denn beim Team aus Südamerika spielt mit Matijas Paya Matus auch ein ehemaliger Spieler der SG Menden Sauerland mit. Der 22-jährige Chilene spielte in der Saison 2018/2019 mit der A-Jugend der Wölfe in der Bundesliga.
In zweiter spanischer Liga aktiv
„Für den kleinen chilenischen Fighter ist ein Traum in Erfüllung gegangen, bei einer Weltmeisterschaft für sein Land zu spielen“, sagt Tobias Schulte. Der frühere heimische Klasse-Handballer hatte mit seiner Frau Tanja „Diego“ Matus – so wurde er bei den Wölfen gerufen“ während seines Mendener Jahres in die eigene Familie aufgenommen. Der Kontakt zum einstigen Familienmitglied ist nicht abgerissen. „Wir haben jetzt während der WM auch miteinander gesprochen“, erzählt Tobias Schulte. Dass Chile alle drei Gruppenspiele der Vorrunde verloren hat, sieht Tobias Schulte gelassen. Gegen Spanien gab es die erwartete Niederlage. „Da haben sie sehr gut gespielt. Matijas hat in dem Spiel auch vier Tore erzielt.“, berichtet Tobias Schulte. Auch die Spiele gegen Montenegro und dem Iran waren nicht vom Erfolg gekrönt. „Ich bin aber überzeugt, dass es für den chilenischen Fighter weiter gehen wird“, so Tobias Schulte.
Der spielt aktuell in der zweiten spanischen Liga. „Das ist meines Erachtens noch nicht das Ende. Matijas wird weiter versuchen, sich nach oben zu kämpfen“, so Tobias Schulte. „Das ist für seine Mannschaft und ihn ein weiterer Schritt nach oben“, sagt Schulte. „Ein kleines bisschen dürfen wir in Menden auch auf ihn stolz sein. Es ist doch schön, dass jemand bei einer Weltmeisterschaft spielt, der auch schon mal für uns gespielt hat“, sieht Tobias Schulte mit der WM-Teilnahme auch eine Anerkennung für die Wölfe. „So ein kleines bisschen haben wir ja dazu beigetragen, dass er da mitspielen konnte“, freut sich der Hönnestädter für sein kurzzeitiges Familienmitglied.
Sauerlandcup als Sprungbrett
Aber nicht nur der Name von „Diego“ Matus hat eine Verbindung zum heimischen Handball. Auch die neue Hoffnung der deutschen Handballnationalmannschaft Juri Knorr hat seine Spuren in Menden hinterlassen. 2017 spielte der Nationalspieler mit der A-Jugend des VfL Bad Schwartau beim Sauerlandcup der SG Menden Sauerland. „Er hat eine unheimlich interessante Entwicklung genommen“, sagt der heimische Experte und frühere Bundesliga-Torwart Stefan Giacuzzo. Denn Knorr ging nach seiner Jugendzeit direkt nach Spanien zum FC Barcelona und durchlief dort die sogenannte spanische Handballschule. „
Dieser Weg ist interessant“, findet Giacuzzo die Entwicklung des 22-jährigen Rückraummannes von den RheinNeckar-Löwen beeindruckend. Nach Knorrs Rückkehr aus Spanien ging es erst einmal zu GWD Minden. Danach kamen dann die Rhein Neckar Löwen. „Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht“, sagt Stefan Giacuzzo. Und der Sauerlandcup war dabei nur eine kleine Station im Handballer-Leben des Juri Knorr. Und wieder kann man sagen: Menden ist Handball.