Halingen. Der Mendener Lars Klisch hat während der Corona-Pandemie zwei Jahre kein Handball gespielt. So kehrte er dann im Sommer auf das Parkett zurück.
An diesem Sonntag beginnt für die Verbandsliga-Handballer des TV Westfalia Halingenwieder der Ernst des Lebens. Um 17.30 Uhr ist das Team von Trainer Sebastian Swoboda beim TuS Hattingen zu Gast. Der TVH hat auf dem fünften Tabellenplatz überwintert – und das als Aufsteiger aus der Landesliga. Einen großen Anteil an diesem Zwischenergebnis hat auch Lars Klisch, der erst im Sommer zum Team gestoßen ist.
„Er hat sich in den vergangenen Monaten zu einem echten Monster entwickelt“, sagt Sebastian Swoboda über seinen Zugang – und meint das absolut im positiven Sinne. Dabei ist die Geschichte von Lars Klisch interessant. Als F-Jugendlicher hat er beim SV Menden und später der HSG Menden-Lendringsen seine ersten Schritte auf dem Handball-Parkett gemacht. In der C-Jugend folgte dann der Wechsel zum HTV Hemer. Dort verbrachte er seine restliche Jugendzeit und spielte im Seniorenbereich bis zur Corona-Pandemie in der Saison 2019/2020 in der Oberliga. Doch als die Pandemie ausbrach, entschied er sich eine Pause einzulegen. Diese dauerte fast genau zwei Jahre.
Keine Lust auf Zoom-Training
Dann entschied er sich im Sommer ein Comeback beim TV Westfalia Halingen zu starten – und dafür hatte der heute 28-Jährige gute Gründe. „Damals waren die sportlichen Aussichten in Hemer nicht mehr so vielversprechend. Wir hatten die Oberliga nur gerade einmal so eben gehalten. Und die ganzen Spielausfälle wegen Corona fand ich ziemlich blöd. Ich habe natürlich während meiner Pause verfolgt, was meine Kollegen auf der Platte zustande gebracht haben. Ich habe da sowohl mit einem weinenden als auch mit einem lachenden Auge darauf geschaut, weil ich die ganzen Corona-Geschichten, wie Zoom-Training zum Glück nicht mitmachen musste“, sagt Klisch. Doch ganz ohne Sport ging es bei ihm nicht. Zweimal in der Woche war er dann auf dem Spinning-Rad unterwegs und hielt sich auf diese Weise fit.
In diesem Sommer entschied er sich dann für ein Comeback beim TV Halingen. „Der TVH ist hier ein bekannter Verein und ich wollte unbedingt wieder mit meinem besten Freund Lukas Rosenbaum zusammenspielen. Wir haben in der Jugend des HTV Hemer viele gemeinsame Jahre verbracht und er ist ja im Sommer nach Halingen gewechselt. Das hat mich gereizt“, sagt Klisch. Und an seiner Entscheidung bereut er nichts. Er hat sich inzwischen beim TVH gut eingelebt und versteht sich mit den neuen Teamkollegen und dem Trainerteam um Sebastian Swoboda gut.
Mit Platz fünf zufrieden
Und auch sportlich ist er zufrieden. „Am Anfang lief es für mich noch etwas durchwachsen, weil ich sowohl fitnessmäßig als auch spielerisch noch einiges aufholen musste. Ich konnte mich aber zuletzt wieder sehr gut hocharbeiten. Als Mannschaft ist der aktuelle fünfte Platz insgesamt ganz in Ordnung. Es gab aber auch einige Spiele, in denen wir hätten mehr erreichen können.“ Lars Klisch habe gerade zu Beginn gemerkt, dass die Verbandsliga für die Westfalia noch neu war und der Verein sich erst an diese Strukturen gewöhnen musste.
Dass nach zwei Jahren Pause noch nicht alles rund laufen kann, darüber ist sich Lars Klisch im Klaren. Er weiß, woran er nach seinem Comeback noch arbeiten muss, aber auch, womit er seiner Mannschaft weiterhelfen kann. „Ich spiele vorzugsweise am Kreis. Meine Stärken liegen in der Abwehrarbeit. Dort werde ich aktuell auch am meisten eingesetzt. Woran die Mannschaft und ich noch arbeiten wollen, ist das Zusammenspiel zwischen Kreis und Rückraum. Da merke ich manchmal, dass ich noch nicht so lange mit den Jungs zusammenspiele“, sagt der Handballer. Für den Rest der Saison hat Lars Klisch klare Vorstellungen. „Als Mannschaft möchte ich einen Platz belegen, der nicht in der Abstiegs-Relegation endet. Persönlich möchte ich körperlich fit bleiben und Spaß am Sport haben.“