Menden. In Menden können immer weniger Kinder schwimmen. Das liegt daran, dass es zu wenig Bäder für Kurse gibt. Das sind die Lösungsansätze der Politik.
Immer weniger Kinder und Jugendliche in Deutschland können richtig schwimmen. Es ist eine Problematik, die es auch in Menden gibt. Vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie sind die Zahlen noch einmal zurückgegangen. Um dem entgegenzuwirken, stand dieser Punkt auch auf der Tagesordnung des Mendener Sportausschusses, der kürzlich tagte.
Im Raum stand ein Antrag von der Josef-von-Ketteler-Schule Lendringsen, die Räume für Wassergewöhnung und Schwimmunterricht dort wieder herzustellen. Die Stadtverwaltung machte den Beschlussvorschlag diesen Antrag abzulehnen – der Ausschuss tat dies nicht, sondern nahm den Antrag nur zu Kenntnis. Beschlossen wurde einstimmig, dass die Verwaltung beauftragt wird, ein ganzstädtisches Konzept zu entwickeln, vorzustellen und mögliche Planungskosten zu ermitteln.
Familien aus Menden müssen wir fahren
In der Diskussion suchte man nach weiteren Lösungen. Sebastian Schmidt, Ausschussmitglied der CDU, begann die Diskussion mit folgendem Ansatz. „Ich bitte darum, dass wir das Thema nicht nur auf die Bischof-von-Ketteler-Schule begrenzen. Wir wollen den Antrag der Verwaltung nicht ohne Weiteres ablehnen. Wir wünschen, dass wir eine ganzseitige Betrachtung für das Thema Wassergewöhnung und Schwimmunterricht von der Stadtverwaltung erhalten. Wir haben da in Menden aktuell eine extrem unbefriedigende Situation. Wir haben derzeit weder im Mendener Süden noch im Mendener Norden die Möglichkeit das Schwimmen zu erlernen. Ich konnte das bei meinen beiden Kindern zuletzt live miterleben. Im Norden müssen die Kinder ausweichen nach Fröndenberg. Dort gibt es in Langschede ein Lehrschwimmbecken, das zur Verfügung steht. Im Mendener Süden war es oft so, dass es eine private Möglichkeit in Hüingsen gegeben hat. Diese ist jetzt aber auch aufgrund der hohen Energiekosten weggefallen. Wir haben aktuell das große Problem, dass wir in Menden nicht genug Möglichkeiten haben, dass die Kinder schwimmen lernen können“, erklärte Schmidt und wies darauf hin, dass in Menden aktuell nur das Mendener Hallenbad zur Verfügung stehe, da sei es aber schwer überhaupt einen Schwimmkurs zu bekommen.
Daher forderte Schmidt eine ganzseitige Betrachtung der Situation auch mit Einbeziehung der Schulen, in denen das Schwimmen auch erlernt werden solle, um sich dann darüber bewusst zu werden, wie man räumlich auf die Problematik reagiert. Schmidt plädierte dafür, schnell eine Lösung für diese Thematik zu finden.
Möglichkeit am Lendringser Habicht?
Markus Kisler vom Bündnis 90/Grüne schoss sich seinem Vorredner an. „Ich würde gerne noch einen Schritt weiter gehen. Wir würden nicht in ein Bestandsgebäude der Bischof-von-Ketteler-Schule gehen wollen, sondern haben eine größere Baumaßnahme am Lendringser Habicht vor uns. Das wäre ein guter Standard um dort eine neues Lehrschwimmbecken zu errichten, wo wir auch Platz haben“, erklärte Kisler.
Auch Sebastian Meisterjahn von der SPD stimmte der CDU und den Grünen zu. „Wir halten es auch für sinnvoll den Antrag nicht abzulehnen, sondern als Aufschlag zu sehen, wie wir die Probleme gelöst bekommen. Für einen Neubau am Habicht sollte man vielleicht auch genügend Fantasie haben, um das zu unterstützen. Wir sollten auch den Gedanken freien Lauf lassen, ob es auch in Platte Heide möglich ist. Es ergibt Sinn ein Konzept aufzustellen, um erste einmal schauen, wo etwas möglich ist“, so Meisterjahn. Stefan Weige von der FDP äußerte sich ebenfalls. „Um Dinge zu entscheiden, brauchen wir konkrete Zahlen, Daten und Fakten.“