Menden. Ein alter Bekannter steht diese Woche bei den Oberliga-Handballern in der Verantwortung. Das ist der Grund.

Überraschende Personalie bei den Oberliga-Handballern der SG Menden Sauerland: Beim Training und Spiel hat Ex-Trainer Ralf Heinemann wieder das Zepter in der Hand und wird die Mannschaft betreuen.

Sportlich läuft die Saison für die Wölfe nach dem Abstieg aus der Dritten Liga recht rund. Trotz der Niederlage in Rödinghausen am vergangenen Samstag hat sich die Mannschaft im oberen Drittel der Oberliga Westfalen etabliert und begeistert die SG-Fans mit packenden und teils dramatischen Spielverläufen.

Trainer für eine Woche

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Einer der Gesichter des Aufschwungs ist Trainer Andy Palm. Der Belgier übernahm den Trainerposten zu Saisonbeginn von Ralf Heinemann, der die Mannschaft nach der Trennung von Ingo Stary durch die letzten Spiele und die Abstiegsrunde der Dritten Liga geführt hatte. Parallel war Heinemann noch Trainer der männlichen A-Jugend, die er zum Westfalenmeistertitel führte.

Am Samstag, wenn die Wölfe um 19.30 Uhr auf den TuS Möllbergen treffen, wird es für Heinemann ein Wiedersehen mit der Mannschaft geben. „Ralf wird in dieser Woche das Training übernehmen und die Mannschaft auch beim Spiel gegen Möllbergen betreuen“, bestätigt Timo Schneidersmann, Männerwart der SG Menden Sauerland.

Abschlussprüfung in Slowenien

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Der Grund ist simpel: Andy Palm verbringt diese Woche in Slowenien. „Dort hat er seine Abschlussprüfungen zum EHF-Master Coach und die dauern bis zum Ende der Woche“, erklärt Schneidersmann. Der EHF-Master Coach ist der höchste Trainerabschluss im Handballsport und berechtigt den Inhaber Nationalmannschaften und Teams im europäischen Wettbewerb zu betreuen. Vom europäischen Wettbewerb sind die Wölfe zwar weit entfernt, aber dafür bekommen sie einen hervorragend ausgebildeten Trainer für ihre tägliche Arbeit. „Wir freuen uns, dass Andy diesen Schritt geht. Das ist eine feine Sache“, betont Schneidersmann.

Um die Mannschaft dennoch optimal auf das kommende Spiel vorzubereiten, haben die Mendener Kontakt zu ihrem Ex-Trainer aufgenommen. Der kennt die Mannschaft noch bestens und ist auch bei den Spielen stets vor Ort, weiß also um die aktuelle Verfassung der Spieler. „Wir hätten es für keine gute Idee gehalten, wenn Tobias Schulte oder ich als Sportliche Leitung auf der Bank gesessen hätten. Das wollten wir nicht. Deshalb sind wir sehr froh darüber, dass Ralf uns aushilft. Als wir ihn gefragt haben, hat er sich sofort bereit erklärt, die Mannschaft zu betreuen und in dieser Woche das Training zu leiten“, sagt der Mendener Männerwart. Das alles geschieht natürlich in enger Absprache mit Trainer Andy Palm, der die Lösung begrüßt. „Andy und Ralf haben ein sehr gutes Verhältnis untereinander und tauschen sich regelmäßig aus. Deshalb ist die Lösung auch in Andys Interesse“, versichert Schneidersmann.

Unangenehmer Gegner

Das Spiel gegen Möllbergen dürfte richtungsweisend für die Wölfe werden. Nach der Niederlage in Rödinghausen ist der Vorsprung auf den Tabellenvierten Loxten auf einen Punkt geschmolzen. Mit den Gästen aus Porta Westfalica kommt eine unangenehm zu bespielende Mannschaft in die Kreissporthalle, die zuletzt mit einem deutlichen 39:35-Sieg gegen den ambitionierten TuS Bommern ein Ausrufezeichen gesetzt hat. Für Ralf Heinemann also direkt eine schöne Bewährungsprobe.