Menden. Die Profi-Triathletin des MC Menden hat im August und September Probleme mit Eisenmangel. So ging es ihr damit und so hat sie das gelöst.

Nachdem der Start ins Jahr 2022 für Profi-Triathletin Verena Walter, die für den Marathon-Club Menden aktiv ist, überwiegend positiv gelaufen ist, ist sie zuletzt in ein echtes Sommerloch gefallen und hatte mit ihrer Form zu kämpfen. Lange Zeit wusste sich nicht, woran es lag, dass sie sich chronisch erschöpft fühlte und die Ergebnisse in den Wettkämpfen nicht stimmten.

Doch nach einem Arztbesuch herrschte dann Gewissheit: ein Eisenmangel hatte sie im August und September so sehr geschwächt, dass ihr Körper den Belastungen kaum Stand halten konnte. Mittlerweile ist sie wieder auf dem aufsteigenden Ast. Im Gespräch mit der Westfalenpost spricht sie über die schwere Zeit und welche Ziele sie für den Rest des Jahres noch verfolgt.

Anhaltende Müdigkeit

Erste Schwierigkeiten hatte sie beim Frankfurter City-Triathlon, der am 7. August stattgefunden hatte. „Ich fühlte mich da auf dem Rad total kraftlos. Ich habe irgendwie keine Power auf die Pedale bekommen. Meine Leistungen war dort für mich zunächst einmal einfach nur enttäuschend. Ich hatte in diesem Sommer auch mit der anhaltenden Hitze zu kämpfen. Als ich mich danach auch im Training weiterhin sehr müde gefühlt habe, bin ich dann doch irgendwann zum Arzt gegangen. Dafür muss ich mich ansonsten immer sehr überwinden.“ Der Arzt stellte dann fest, dass der Wert beim Eisen zwar noch im regulären Bereich war, allerdings nicht für eine Leistungssportlerin. „Das war einfach viel zu wenig“, erklärt die 41-Jährige rückblickend.

Daraufhin fing Verena Walter mit Eiseninjektionen an. Allerdings dauerte es am Anfang einige Zeit bis ihr Körper die Injektionen aufnahm und verarbeitete. Mittlerweile geht es ihr aber besser. „Ich fühle mich jetzt auf einem besseren Stand, sodass ich nicht mehr diese permanente Müdigkeit verspüre. Trotzdem war das ein großes Thema, dass sich bei mir auch allgemein negativ auf die Stimmung ausgewirkt hat“, sagt die MCM-Athletin.

Trotz Probleme aktiv

Dass es zu diesem Problem überhaupt erst kam, liegt an ihrem Sport. „Bei den langen Distanzen läuft man die roten Blutkörperchen, in denen das Eisen gespeichert ist, im Fuß wohl platt. Zudem ist das Immunsystem beim Ausdauersport sowieso schon auf Hochtouren. Und wenn das der Fall ist, kann der Körper wohl auch kein Eisen aufnehmen“, beschreibt Verena Walter die Grundproblematik.

Trotz der Probleme hatte die Profisportlerin an ihrem Wettkampfprogramm festgehalten. So nahm sie am 21. August am anspruchsvollen Allgäu-Triathlon teil. Aber auch da lief es für sie nicht optimal. „Das war schon sehr frustrierend für mich“, gibt Verena Walter zu. Ihr fiel es aber schwer, die Wettkämpfe abzusagen, weil solche Reisen auch einen touristischen Nebeneffekt darstellen. Trotzdem wäre es aus ihrer Sicht im Nachhinein besser gewesen dort nicht zu starten. Und auch beim Ironman 70.3. in Zell am See eine Woche später lief es für sie nicht besser.

Beim Zeitfahren um den Attersee läuft es für Verena Walter (vorne links) schon wieder viel besser.
Beim Zeitfahren um den Attersee läuft es für Verena Walter (vorne links) schon wieder viel besser. © Privat | Privat

Weitere Wettkämpfe geplant

Mittlerweile war Verena Walter zweimal bei der Akupunktur. Dadurch habe sich ihr Körpergefühl wieder verbessert. Daraufhin war sie am 17. September am Attersee zu einem Zeitfahren mit dem Rad in Österreich und dort zeigte ihre Formkurve wieder nach oben. „Das Wetter war zwar ziemlich schlecht, aber es war mal etwas anderes. Das hat ziemlich Spaß gemacht. Und ich war auch mit der Zeit ganz zufrieden.“

Da es jetzt wieder besser läuft, hat sie in diesem Jahr noch weitere Wettkämpfe geplant. So startet sie am 15. Oktober beim Ironman 70.3 im portugiesischen Cascais. Außerdem plant sie noch einen Ironman über die Langdistanz im November in Israel. „Das war nicht unbedingt meine erste Wahl. Aber am Jahresende gibt es nicht mehr so viele Rennen. Und ich möchte noch einmal meine 27. Langdistanz absolvieren, einfach für das gute Gefühl. Ich habe sehr großen Respekt davor“, sagt sie.