Menden. Der heute 70-jährige Theo Osterhaus ist eine große Trainerlegende. Er machte die Fußballer des BSV Lendringsen zu Mendens Nummer zwei.

Es gibt Trainer, die umgibt noch lange nach ihrer aktiven Zeit bei einem bestimmten Verein eine gewisse Aura. Im großen Fußball wird zum Beispiel bei Borussia Dortmund bei der Frage nach dem Trainer überhaupt vermutlich sofort der Name von Jürgen Klopp fallen. Auch wenn dieser schon lange eine andere Wirkungsstätte beim FC Liverpool. Im heimischen Fußball genießt zum Beispiel Hans Schmöle seit Jahrzehnten einen besonderen Ruf nicht nur beim BSV Menden.

Einige Kilometer weiter im Mendener Süden genießt beim BSV Lendringsen Theo Osterhaus ein ganz besonderes Image. Nicht nur, weil er 1982 mit den Blau-Weißen als Spielertrainer in die Bezirksliga aufstieg. Einigen seiner ehemaligen Schützlinge ist auch heute noch der besondere Respekt vor dem gebürtigen Lürbker anzumerken. „Theo war einfach ein toller Trainer. Er hat es geschafft, dass wir damals eine ganz besondere Mannschaft waren“, erinnert sich die Lendringser Torwartlegende „Bimbo“ Jürgens als sein Verein zur Nummer zwei in der heimischen Kickerszene wurde.

Große Kameradschaft

Das Urgestein des BSV Lendringsen denkt aber nicht nur an die sportliche Seite der Zusammenarbeit mit Theo Osterhaus. „Du konntest zu Theo aber auch mit anderen Dingen kommen als dem Fußball“, stellt „Bimbo“ Jürgens die menschliche Seite des einstigen Coaches heraus. „Theo war und ist immer authentisch geblieben. Du hast ihm das geglaubt, was er sagt“, vergleicht ein anderer Fußballer aus der damaligen Mannschaft, Osterhaus mit dem heutigen Trainer des 1. FC Köln. „Steffen Baumgart ist so wie Theo halt war“, sagt Werner Schäfer. Schäfer, der später über zwei Jahrzehnte als Jugendtrainer gearbeitet hat, sieht noch einen weiteren Grund für die erfolgreiche damalige Zeit. „Wir waren damals gewiss nicht die beste Mannschaft. Da gab es vier bis fünf bessere Mannschaften. Aber Theo hat für eine Kameradschaft gesorgt, die einfach fehlende sportliche Qualität wett gemacht hatte“, sagt Werner Schäfer.

Theo Osterhaus mag sich mit der Vergangenheit eigentlich nicht mehr beschäftigen. „Das ist irgendwie schon zu lange her. Ich bin gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts Vertriebsleiter geworden. Da hatte ich keine Zeit mehr, mich mehrmals in der Woche mit dem Fußball zu beschäftigen“, sagt er . Wobei er dabei seinem Lebensmotto konsequent treu geblieben ist. „Das habe ich eigentlich immer so gehalten. Ich bin ja Mitte Zwanzig Spielertrainer geworden, obwohl ich als Fußballer gewiss noch länger hätte höher spielen können“, erinnert sich Osterhaus an die Zeit in der höchsten westfälischen Amateurliga beim SuS Hüsten 09 und dem SV Holzwickede zurück „Für mich war es als Trainer immer wichtig, dass ich nur das von meiner Mannschaft gefordert habe, was ich auch selbst noch bringen konnte“, sagt Osterhaus über die konditionellen Grundlagen beim Fußball. „Es wurde auch schon mal ein bisschen mehr gelaufen“, erinnert sich Osterhaus. „Theo Osterhaus hat mir klar gemacht, dass Fußball ohne Laufen nicht geht. Das habe ich in meiner Zeit als Trainer auch immer versucht umzusetzen“, war Osterhaus für Torsten Strott, dem Vorsitzenden des BSV Lendringsen, auch ein Vorbild.

Probleme im heutigen Fußball

Seine Zeit im aktiven Fußball ist schon lange vorbei, trotzdem mag Theo Osterhaus nicht nach dem Motto „Früher war alles besser“ leben. „Das stimmt ja einfach nicht. Es war eben anders. Allerdings gibt es heute für einen Fußballer mehr Verführungen als vor zwanzig, dreißig Jahren“, sieht Theo Osterhaus auch aus der Distanz, dass der Fußball eine andere Wahrnehmung hat.

Vor allem die stetig steigende Zahl der Spielgemeinschaften macht ihn für die Zukunft des kleinen Fußball große Sorgen. „Eigentlich wollte man mit den Spielgemeinschaften genügend Fußballer für eine Mannschaft haben. Mittlerweile fehlen ja den Spielgemeinschaften auch das Personal“, sieht Osterhaus große Schwierigkeiten auf den kleinen Fußball zukommen. In der Tat war es früher deutlich anders.