Menden. Der erste Teil der Serie „Trainerikonen“ widmet sich Hans Schmöle. Er sorgt in den 1990er-Jahren für einen Aufschwung bei den Mendener Fußballern

Die sportliche Geschichte von Menden ist im Laufe der Jahrzehnte von vielen Erfolgen bereichert worden. Sei es zum Beispiel in der Leichtathletik, beim Handball oder Fußball. Sportler und Mannschaften aus der Hönnestadt trugen mit ihren Erfolgen den Namen ihrer Heimatstadt oft in das ganze Land hinaus. Die Erfolge bei Deutschen Meisterschaften, Pokalwettbewerben oder nationalen Wettbewerben wären ohne die einzelnen Trainerinnen oder Trainer nicht möglich geworden. Die Westfalenpost erinnert in ihrer neuen Serie in den kommenden Wochen an einige dieser Trainerikonen.

Los geht es mit Hans Schmöle, dem „Architekten“ des Aufschwungs bei den Fußballern des BSV Menden zu Beginn der 1990er-Jahre. Er führte die Kicker vom Oesberner Weg von der Bezirksliga in die Verbandsliga.

Beginn in den 1970er-Jahren

Die Zeit beim BSV Menden mit der damaligen Meistermannschaft um Klaus Huckschlag und Ralf Essmann ist ihm noch heute ganz präsent. Zumal der Fußball in der Hönnestadt ihn schon früh begleitet hat. „Meine Eltern haben ja in Hemer das frühere Gesellenhaus betrieben“, blickt Schmöle auf die Zeit zu Beginn der 1970er-Jahre zurück.

Damals war die legendäre Gaststätte in Niederhemer wohl der Fußballertreff schlechthin. Die jetzige SG Hemer gab es noch nicht. Hemer 32 und Hemer 08 prägten die Fußballszene der Nachbarstadt. „Aber wenn die alle am Sonntag ins Dammstadion zogen, bin ich zur Fröndenberger Straße nach Menden gefahren und habe für den SuS Menden 09 gespielt“, erinnert sich Hans Schmöle. Was folgte war dann schließlich, dass er bald auch in Hemer Fußball spielte und die Zeit als Spielertrainer begann.

Zeit an Deutscher Sporthochschule

Die B-Lizenz als Trainer wurde erworben, die A-Lizenz folgte – 1977 kam dann der Schritt in die erste Liga der Fußballtrainer in der Bundesrepublik. „Ich habe an der Deutschen Sporthochschule in Köln die Fußballlehrerlizenz erworben“, erzählt Hans Schmöle. Nicht nur seine Vita als Fußballlehrer sorgte dafür, dass Schmöle auch bei den Top-Klubs der hiesigen Region sehr gefragt war. So war damals der Oberligist SuS Hüsten 09 die höchste Adresse in der Region.

Zu jener Zeit gab es keine dritte Liga und auch keine Regionalliga. „Hans Schmöle war nicht nur sportlich, sondern auch menschlich eine ganz außergewöhnliche Person“, erinnert sich Klaus Huckschlag voller Respekt an seinen Trainer. Für Klaus Huckschlag, diesen einst so formidablen Fußballer, ist es heute immer noch ein Vergnügen, wenn er auf seinen ehemaligen Coach trifft.

Ein innovativer Trainer

„Hans Schmöle hat sich nicht verändert. Er war damals seiner Zeit voraus. Er hat es mit einfachen Dingen geschafft uns zu zeigen, wie es geht“, erklärt Huckschlag. „Ich würde auch alles wieder so machen. Ich glaube, wir haben auch damals schon modern gespielt“, erinnert sich Schmöle Der einstige Meistertrainer würde auch heute noch den Zeitgeist treffen. „Es ist doch als Trainer einer Fußballmannschaft so, wie im richtigen Beruf. Einer ist der Chef und hat das Sagen“, so Schmöle.

Der Hemeraner vergisst auch nicht, zu erwähnen, dass es wichtig ist, dass im Umfeld jemand ist, der sich um die Belange der Mannschaft kümmert. „Beim BSV Menden muss man da Horst Meisterjahn nennen. Horst hat unglaublich viel für die Jungs getan“, sagt Schmöle über den damaligen Manager.

Heute Edelfan seines Enkels

Dass es Hans Schmöle als Trainer wichtig war, der Chef zu sein, galt in ähnlicher Form auch für das Ende seiner Zeit als Trainer. „Ich habe immer selbst entschieden, wenn meine Zeit als Trainer beendet ist“, sagt der Hemeraner, der seine Trainerzeit stets selbst beendet hatte. Für Schmöle gab es keine Diskussionen mit dem Vereinsvorstand um die Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Und der einstige Erfolgscoach mag sich auch nicht mit der Floskel beschäftigen, ob früher alles besser gewesen wäre „Da war höchstens alles anders“, sagt Schmöle, der auch keinen Unterschied macht zwischen Jugend und Erwachsenen.

Wichtig sei allein die Freude am Fußball für einen gradlinigen Menschen, den der Fußball in der heimischen Region immer noch anzieht. So ist Hans Schmöle auch heute noch regelmäßig im Huckenohl-Stadion anzutreffen, wenn dort sein Enkel Paul Johann Schmöle für den BSV Menden in der Landesliga aufläuft.