Menden. Die Handball-Landesligisten TV Halingen, DJK Bösperde und SG Menden Sauerland II sind gestresst. Die ganze Liga ist im Auf- oder Abstiegskampf.

Eine Corona-Saison, viele verschobene Spiele und eine Liga, in der es für alle Mannschaft um etwas geht. Für die heimischen Landesliga-Handballer ist es aktuell alles andere als eine leichte Saison. Der aktuelle Tabellenstand sagt aus, dass mit Tabellenführer ASC Dortmund mit 22:4-Punkten, dem Zweiten TV Westfalia Halingen und dem Drittplatzierten DJK Bösperde mit jeweils 21:5-Punkten, drei Mannschaften das Rennen um den Aufstieg in die Verbandsliga machen.

Danach entwickelt sich die Liga quasi zur Zwei-Klassen-Gesellschaft. Denn vom Tabellenvierten TV Brechten (16:10) bis zum Tabellenachten Borussia Höchsten (10:20), der den ersten Abstiegsplatz belegt, sind es gerade einmal sechs Punkte. So befindet sich quasi die ganze Liga im Auf- oder Abstiegskampf. Die WP-Sportredaktion sprach mit den Trainern des TV Westfalia Halingen, der DJK Bösperde und der SG Menden Sauerland II über die aktuelle Situation.

TV Westfalia Halingen

„Ich bin schon lange im Handball aktiv, aber so eine schwere Zeit, wie während der Corona-Pandemie, habe ich auch noch nicht erlebt“, sagt Sebastian Swoboda, Trainer des TV Westfalia Halingen, der aktuell erster Verfolger vom Spitzenreiter ASC Dortmund ist. „Es ist ein ganz schönes Hin und Her mit den Spielabsagen und mit den Verschiebungen. Wir sind in die Saison mit zwei Spielen gestartet, hatten im Oktober und November nur ein Spiel, im Dezember waren es dann zwei. Anschließend haben wir bis März gar nicht gespielt. Es ist schon ein Krampf und wir kämpfen uns irgendwie durch die Spielzeit“, erklärt Swoboda.

Auch die Tabellenkonstellation bringt für den TV Halingen eine ungewohnte Situation. Denn für alle Mannschaften geht es noch um etwas. „Es gibt keine leichten Spiele. Vor allem seit März enden sämtliche Partien sehr knapp. Da gibts viele Unentschieden oder Siege mit einem oder zwei Toren Unterschied. Man merkt, dass alle Spieler aus allen Teams heiß und bereit zum Kämpfen sind“, erklärt Swoboda. Obwohl sein Team auf Platz zwei ist, fällt es dem TVH-Trainer schwer zu beschreiben, wie seine Mannschaft drauf ist. Sein Team hat zwischen dem 31. März und dem 10. April drei Spiele absolviert und alle drei Partien gewonnen. Für den TVH-Trainer scheint der Aufstieg möglich, dennoch mahnt er zur Vorsicht. „Wenn ich den Spielplan ansehe, haben wir noch fünf Wochen Zeit, um sieben Spiele zu absolvieren. Es kommen harte Wochen auf uns zu. Wir freuen uns darauf, aber noch ist es zu früh, um irgendwelche Parolen in die Welt zu setzen. Wir denken tatsächlich nur von Spiel zu Spiel“, erklärt Swoboda.

DJK Bösperde

Am 23. April spielt der TV Halingen im prestigeträchtigen Mendener Derby gegen die DJK Bösperde. Und auch beim Dorfverein merkt man trotz Platz drei die Anstrengungen der vergangenen Wochen und Monate. „Es ist schon extrem schwierig, weil wir jetzt nicht mehr von Woche zu Woche denken können, sondern wirklich nur von Tag zu Tag. Es kann immer etwas passieren. Aktuell hört man etwas weniger von Corona-Fällen. Das war eher zur Karnevalszeit extrem“, sagt DJK-Trainer Hendrik Ernst. Die ganzen Spielverschiebungen waren für seine Mannschaft ein Problem. Dadurch sei eine Drucksituation entstanden, weil in englischen Wochen natürlich nicht immer alle Spieler zu Verfügung stehen.

„Aktuell weiß man auch nie, was einen erwartet. Es kann auch sein, dass wir demnächst öfter zwei Spiele in 48 Stunden machen müssen. Und da haben wir als Amateurverein bislang noch keine größeren Berührungspunkte gehabt. Trotzdem möchte ich sagen, dass ich wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft bin und wie die Jungs damit umgehen“, sagt der Coach der DJK Bösperde.

SG Menden Sauerland II

Die SG Menden Sauerland II kämpft auf Platz sieben liegend gegen den Abstieg. Und auch für Trainer Dominik Flor ist es ein hartes Jahr. „Die Saison war in großen Teilen sehr zerstreut. Es gab bislang coronabedingt sehr viele Pausen. Zuletzt hatten wir viele englische Wochen, wo es viel Programm für uns gab. Da fehlte dem jungen Team oft die Routine. Das geht aber vielen Mannschaften so. Deshalb wird die Endphase umso heißer für uns.“