Menden. Der Rückraumspieler wechselte vor der Winterpause zum Drittligisten. Trotz des Rücktritts von Trainer Ingo Stary will er die Klasse halten.

Für die Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland herrschen aktuell turbulente Wochen. Die „Wölfe“ sind nach dem Abgang von Ex-Trainer Ingo Stary in einer Umstrukturierung. A-Jugendtrainer Ralf Heinemann hat übergangsmäßig das Training übernommen und wird auch am Sonntag im Auswärtsspiel um 17 Uhr bei TuSEM Essen II auf der Bank sitzen.

Vor der Winterpause haben die Wölfe noch Dominik Jung als Linkshänder für den rechten Rückraum verpflichtet. Damals war Stary einer der ausschlaggebenenden Punkte, warum er nach Menden gewechselt ist. Für ihn ist die Situation anders als gedacht.

Rücktritt von Ingo Stary überraschend

„Ich hatte damals mit Ingo Stary das Gespräch gehabt, in dem er mir sagte, dass die SG noch einen Linkshänder bräuchte. Ich hatte mit Ingo viel beruflich über die Polizei zu tun. Dort war er Trainer in der Polizeiauswahl. Und da hat mir seine Arbeit so gut gefallen, dass ich mir überlegt habe, zur SG zu wechseln. Ich habe dann auch ein Probetraining absolviert. Ich wurde direkt auch gut in die Mannschaft aufgenommen“, erklärt Jung. Und mittlerweile hat er sich gut in das Team integriert. Und auch vom Umfeld ist er überzeugt. „Man sieht, dass da sehr viel Arbeit hinter steckt. Deshalb habe ich auch große Lust, alles reinzuwerfen und den Wölfen zu helfen.“ Dass Ingo Stary zurückgetreten ist, kam auch für Dominik Jung überraschend. Schließlich hatte Stary ihn noch vor wenigen Wochen verpflichtet. „Klar, im ersten Moment war das schon ein komisches Gefühl. Ich bin ja durch ihn an die Wölfe gekommen. Allerdings kann ich seine Entscheidung schon nachvollziehen. Trotzdem ändert sich für mich nicht ganz so viel. Denn letztlich bleibt die Mannschaft ja die Gleiche. Und wir sind auf jeden Fall bereit, um den Klassenerhalt zu kämpfen.“ In den Tagen nach dem Abgang von Ingo Stary sei aus Jungs Sicht ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Und er habe das Gefühl, dass die Spieler bereit dazu sind, auf dem Platz die passende Antwort zu geben.

Vom neuen Trainer Ralf Heinmann ist der 24-Jährige überzeugt. „Er weiß genau, was er tut und macht einen sehr freundlichen Eindruck. Wir haben natürlich jetzt einen kleinen Bruch gehabt. Deshalb arbeiten wir jetzt auch an den Basissachen. Das bedeutet vor allem, dass wir wieder als Team agieren und zusammen Gas geben.“ Obwohl bei den Wölfen derzeit turbulente Wochen herrschen, sei die Stimmung beim Training nach wie vor gut. Unter den Spielern gäbe es keine Differenzen. „Das ist im Handball das wichtigste“, findet der junge Sportler. Dominik Jung ist neben Marcel Tarlinski der einzige Linkshänder im Team. Er weiß genau, mit welchen Dingen er die Wölfe weiterbringen kann. Ebenso ist ihm bewusst, woran er noch arbeiten muss. „Ich bin vor allem im Eins-gegen-Eins sehr stark. Besser muss allerdings meine Abwehrleistung werden. Das ist mein großes Defizit. Aber das will und werde ich noch verbessern.“

Vom Klassenerhalt überzeugt

Dass die SG Menden Sauerland in die Abstiegsrunde gehen wird, ist eigentlich jedem klar. Und dort ist aus Sicht des Solingers noch alles möglich. „Abstiegskampf ist eine Willenssache. Und wenn wir alle richtig Bock haben, dann können wir auch alles gewinnen. Dort wird ja neu gewürfelt und wir treffen auf Teams, die wir alle nicht kennen. Wenn wir in den zehn Spielen alles geben, kann das noch klappen – und daran glaube ich auch“, zeigt sich der Polizist optimistisch.

Doch dazu bedarf es einer Leistungssteigerung. In den kommenden Spielen wollen die Wölfe versuchen, wieder ein höheres Tempo einzuschlagen. Denn genau dort lagen in der jüngsten Vergangenheit die Probleme. „Wir haben viele junge und dynamische Spieler und wollen so unsere Tore erzielen“, sagt Jung. Die nächste Gelegenheit diese Vorgaben zu erfüllen bieten sich am Sonntag bei TuSEM Essen II. „Dort müssen wir aufpassen. Zweite Mannschaften sind oft mit jungen Spielern besetzt, die sehr viel laufen. Dem müssen wir uns stellen und vor allem in der Abwehr alles geben“, sagt Jung mit Blick auf die Partie.