Menden. Drittes Spiel in diesem Jahr, dritte derbe Niederlage - die SG Menden Sauerland ist im Kellerduell gegen den ESG Gensungen/Felsberg unterlegen.

Es ist und bleibt eine verkorkste Saison für die Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland: Auch gegen den punktgleichen ESG Gensungen/Felsberg stand nach 60 Minuten eine happige Niederlage auf der Anzeigentafel. 25:32 (12:14) hieß es am Ende. Langsam schwindet der Glaube.

Es waren erst zwei Minuten und 17 Sekunden gespielt, als Jonas Schulte zum Siebenmeterpunkt schritt. Doch was sich dann ereignete war symbolisch für die Leistung der Wölfe. Schulte, in den vergangenen Wochen von der Marke der sicherste SG-Spieler, schleuderte den Ball an den rechten Pfosten.

Da war es schon wieder, ein negatives Erlebnis wie es die Mannschaft eigentlich verhindern wollte, aber in den vergangenen Wochen so häufig verarbeiten musste. Die Gäste aus Hessen nutzten die Gunst und zogen schnell auf 3:0 davon. Hätte Kevin Peichert im Tor nicht mit zwei starken Paraden schlimmeres verhindert, der Rückstand wäre bereits vom Anwurf weg deutlich gewesen.

Zwei Siebenmeter in der Anfangsphase verworfen

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Als Schulte dann auch noch den zweiten Siebenmeter verwarf, schien der Plan von Trainer Ingo Stary bereits über den Haufen geworfen zu sein. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie sich an die positiven Emotionen erinnern sollen, die wir im Hinspiel hatten. Da war der Spielverlauf in der ersten Halbzeit ähnlich. Ich habe alles versucht, um diese Gefühle bei den Jungs wieder hervorzurufen“, erklärte Stary nach dem Spiel.

Knapp neun Minuten dauerte es, bis Markus Schmitz - per Siebenmeter - den ersten Wölfe-Treffer erzielte, weitere zwei Minuten später traf Luca Giacuzzo mit dem ersten Feldtor der SG. Die Gäste ließen sich jedoch in dieser Phase nicht beirren, hielten einen drei bis vier Tore starken Vorsprung. Erst nach einer Auszeit lief es besser. Stary sortierte seine Mannschaft neu und plötzlich waren die Wölfe bissiger, verkürzten den Rückstand auf zwei Tore, bevor Gensungen wieder anzog, die Führung auf 14:9 ausbaute (26.). Bis zur Pause verkürzten die Wölfe auf 12:14. Die Hoffnung lebte weiter.

Aufholjagd bleibt ohne Happy End für Wölfe

Doch wie so häufig in dieser Saison verschliefen die Wölfe den Start in die zweite Halbzeit, lagen nach einem Treffer von Jona Gruber mit 13:18 zurück. Wieder musste eine Auszeit her, um Ruhe ins Spiel zu bringen, wieder fand Stary die richtigen Worte. Innerhalb von zwei Minuten kämpften sich die Wölfe nach Treffern von Jonas Schulte, Markus Schmitz und Marcel Tarlinski auf 20:22 heran. Die Unterstützung von den Rängen war da, doch wieder schien den Spielern der Glaube zu fehlen, das Spiel drehen zu können. „Wir verwerfen wieder zu viele freie Würfe vorne in den entscheidenden Phasen. Das tut einfach weh“, machte Ingo Stary aus seinen Gefühlen keinen Hehl.

Hinzu kommt das Defensivverhalten, das den Gegner zu einfach zu Torerfolgen kommen lässt. „Es ist die völlige Hingabe und Aggressivität in der Abwehr und auch die Beinarbeit nicht in Kauf nimmt, um rechtzeitig zur Ballseite hinzuverschieben“, analysierte der Wölfe-Trainer, der weiß, dass diese Dinge mit der Verunsicherung der Mannschaft zusammenhängt, nach den ständigen Rückschlägen. „Keiner möchte einen Fehler machen und ist auf seinen Gegenspieler fixiert. Dabei vergessen sie, zur Ballseite zu verschieben, was große Lücken im Eins-gegen-Eins zur Folge hat“, erklärt Stary.

Heinrich Wachs macht es deutlich

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Die Schwächen der Wölfe im Defensivverbund nutzten die Gensunger weiter aus, zogen auf 27:22 davon - die Vorentscheidung. Als die Gastgeber ins Risiko gingen und den Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzten, nutzte Heinrich Wachs zweimal die Gunst der Stunde, traf ins leere Tor zum 24:31, wodurch die Niederlage auf dem Papier noch deutlicher aussieht.

Mit der Niederlage verpassten es die Mendener, sich gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Abstiegsrelegation eine bessere Ausgangssituation zu verschaffen. „Es ist noch zu früh, um sich darüber Gedanken zu machen, ob die Niederlage Auswirkungen hat“, gibt Stary zu bedenken, da die Einteilung der Relegationsrunde noch längst nicht feststeht. Durch die Niederlage rutschen die Wölfe ans Tabellenende ab.