Menden. Der Handball-Drittligist legt in den nächsten Wochen das Training in die Hände des A-Jugendtrainers. Wie es danach weitergeht, ist noch offen.

Die Nachricht, dass Ingo Stary als Trainer der Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland aufhört, sorgte am Anfang dieser Woche für Aufsehen und heizte die Spekulationen an. Doch nun haben die „Wölfe“ zunächst eine Interimslösung gefunden.

Ab sofort leitet der A-Jugendtrainer Ralf Heinemann bis auf weiteres das Training. Die Vorstandsmitglieder Tobias Schulte und Timo Schneidersmann unterstützen ihn dabei. Wie es genau weitergeht, steht noch nicht fest. Im Gespräch mit der Westfalenpost äußerte sich der Vorsitzende Frank Schlücking zu den Plänen des ranghöchsten Handballvereins der Hönnestadt.

Fokus auf das Tagesgeschäft

„Der Rücktritt von Ingo Stary kam am Anfang doch mehr als überraschend. Allerdings sind wir doch sehr schnell dazu übergegangen, nach vorne zu blicken. Der Fokus liegt natürlich auf dem Tagesgeschäft. Wir haben zwar an diesem Wochenende kein Spiel, aber dann in der Woche darauf sind wir bei TuSEM Essen II zu Gast. Wir haben nicht lange Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken. Das Training muss ja trotzdem weitergehen. Trotzdem mussten wir natürlich erst einmal dreimal kräftig schlucken“, erklärt Schlücking. Der Funktionär betont, dass der Verein und Stary im Guten auseinandergegangen sind und ein zweites Engagement durchaus noch einmal in Zukunft ein Thema werden könnte. Doch erst einmal zählt der Status quo. „Ralf Heinemann hat das Training erst einmal übernommen. Er ist ein gestandener Trainer und hat das vor zwei Jahren ja schon einmal gemacht. Damit bekommen wir in den nächsten ein bis zwei Wochen kein akutes Problem. Zudem steht ja auch noch unser Co-Trainer Bernward Rieke weiterhin zur Verfügung.“

Inwiefern das jetzt ein Übergangslösung für den Rest der Saison ist, oder ob es noch einen anderen Trainer als Interimslösung bis zum Ende der Saison geben wird, oder es einen Trainer geben wird, der sogar über die Saison hinaus bleiben wird, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. „Wir werden uns auf jeden Fall an diesem Wochenende im Vorstand beraten. Wir werden die Zeit nicht nur dazu nutzen, mit potenziellen Trainern zu sprechen, sondern auch intern zu besprechen, wie wir die Zukunft angehen wollen. Wir planen ja nicht nur für die Dritte Liga, sondern müssen auch wissen, was wir machen, falls wir in der kommenden Spielzeit doch in der Oberliga ranmüssen. Einen halben Tag haben wir dafür schon geplant, um diese Dinge zu klären und zu schauen, welche Möglichkeiten wir da haben“, sagt Schlücking über die Pläne der Wölfe. Dabei muss die SG mehrere Szenarien im Auge behalten. Von einem Verbleib in der Dritten Liga bis zu einer Abmeldung der Mannschaft vor dem Ende der aktuellen Saison scheint da alles möglich zu sein. Und dementsprechend müssen sich die Wölfe auf die Gegebenheiten vorbereiten. „Das ganze muss sowohl von der wirtschaftlichen Seiten als auch vom Personal her machbar sein“, betont der Funktionär. Schlücking erklärt, dass bei dieser Problematik der ganze Vereine gefragt ist.

Eine unfertige Mannschaft

Ob und wann es einen neuen Trainer geben wird, ist noch offen. Fest steht, dass die Wölfe Kriterien haben, die ein neuer Coach erfüllen muss. „Natürlich muss ein neuer Trainer in unser Team passen und unsere Strategien mitverfolgen. Unser Verein ist ja durch die Jugend geprägt und das muss ein potenzieller Kandidat verinnerlichen“, sagt Schlücking. „Deshalb muss der Trainer damit rechnen, dass er keine komplett fertige Mannschaft vorfinden wird. Dementsprechend muss er in der Lage sein, jungen Leuten noch etwas beizubringen“, so der SG-Vorsitzende weiter.

Aktuell würden die Wölfe am Ende der Saison mit 0:4-Punkten in eine Abstiegsrunde gehen. Es ist eine Ausgangsposition, die nicht gerade vielversprechend aussieht. Dennoch bleibt Schlücking optimistisch. „Stand jetzt werden wir an der Runde teilnehmen. Die Lage ist natürlich nicht gut, aber wir sind ja da, um Handball zu spielen und alles zu geben.“