Menden. Die A-Jugend der SG Menden Sauerland gilt als Sprungbrett für den Profi-Handball. So eng arbeitet sie mit der Seniorenmannschaft zusammen.

Die Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland sind in der Region die klassenhöchste Mannschaft und sportlich das Maß der Dinge. Im aktuellen Kader sind auch viele junge Spieler vertreten, die nach ihrer Jugendzeit den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben. Die A-Jugend der Wölfe kann sozusagen das Sprungbrett in den Profi-Handball sein. Im Gespräch mit der Westfalenpost erklärt ihr Trainer Ralf Heinemann, wie die aktuelle Oberliga-Saison läuft und wie die Zusammenarbeit zwischen der A-Jugend und der ersten Mannschaft funktioniert.

An der Spitze der Oberliga

Die Saison begann mit einer kleinen Enttäuschung, als die A-Jugend die Qualifikation für die Bundesliga verpasste. Das Team scheiterte im Halbfinale denkbar knapp an den SGSH Dragons. Trotzdem war Ralf Heinemann mit dem Abschneiden seines Teams nicht komplett unzufrieden. „Wir haben eine sehr gute Bundesliga-Qualifikation gespielt, wir sind dann gegen die Dragons im Siebenmeterwerfen knapp gescheitert“, erklärt der erfahrene Coach. Daher spielt die A-Jugend der SG Menden Sauerland in diesem Jahr in der Oberliga. Coronabedingt gibt es dort zwei Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften. Gespielt wird im Jeder-gegen-Jeden-Modus. Und ein Spiel vor dem Ende sieht es für die Wölfe gut aus, denn sie stehen an der Spitze ihrer Gruppe. Nach dem aktuellen Stand der Dinge sieht es so aus, dass sie damit in die Meisterrunde einziehen, an der jeweils die besten zwei Teams aus beiden Gruppen teilnehmen. „Die Saison ist bislang sehr gut gelaufen. Wir haben zwar ein bisschen Pech mit Verletzungen gehabt, aber wir haben gegen vermeintliche Mitfavoriten in der Gruppe gewonnen“, sagt Heinemann.

Dass die SG Menden Sauerland in der A-Jugend-Oberliga an der Spitze steht, kommt nicht von ungefähr. Dazu ist hartes Training erforderlich. Die leistungsorientierte A-Jugendmannschaft der SG Menden Sauerland absolviert derzeit vier Halleneinheiten in der Woche. Die Spieler trainieren montags, dienstags, mittwochs und donnerstags. Dienstags und donnerstags trainiert die A-Jugend vor der ersten Mannschaft, was bedeutet, dass sie schon um 17 Uhr mit dem Training beginnen muss. Für die Schüler kann das schon manchmal problematisch werden. Alle A-Jugendspieler trainieren auch dienstags und donnerstags bei den Seniorenmannschaften mit. Für sie stehen dann also Doppeleinheiten auf dem Programm. Ein Teil trainiert mit der ersten Mannschaft, der andere Teil mit der zweiten Mannschaft. „Meine Jungs sind körperlich auf einem sehr guten Weg. Daher haben sie keine Probleme damit, auch zwei Trainingseinheiten am Stück zu absolvieren“, erklärt Ralf Heinemann. Zudem habe seine Mannschaft für alle Spielsituationen taktische Mittel, die sie jederzeit abrufen kann. „Wie in jeder anderen Mannschaft auch gibt es bei uns Führungsspieler, die gerade in schwierigen Situationen den Ton angeben. Und das sind natürlich auch Jungs, die in der Zukunft für die erste Mannschaft in Frage kommen“, erklärt Ralf Heinemann.

SG entwickelt Jugendkonzept

Ohnehin befindet sich Heinemann im ständigen Austausch mit Seniorentrainer Ingo Stary. „Wir reden nicht nur über die A-Jugendmannschaft, sondern auch über generelle taktische Veränderungen im Handballsport. Das ist schon eine sehr gute Zusammenarbeit.“ Die beiden Teams arbeiten sehr eng miteinander zusammen. „Nach der verpassen Bundesliga-Qualifikation habe ich direkt neue Ziele herausgegeben. Für uns ist wichtig, dass wir die Spieler in ihrem letzten A-Jugend-Jahr so fördern, dass sie bereit sind, problemlos den Sprung in den Seniorenbereich zu schaffen. Daran arbeiten wir täglich“, erklärt der Jugendtrainer.

Bis vor dieser Saison war Ralf Heinemann bei der SG Menden Sauerland noch als Jugendkoordinator aktiv. Er hat er ein Jugendkonzept entwickelt, was darauf ausgelegt ist, die Jugendspieler optimal für den Seniorenbereich vorzubereiten. Dieses Konzept wird nun weiter im Detail bearbeitet und ausgerollt.