Menden/Balve. Die neue Corona-Schutzverordnung hat die Fußballer am Wochenende vor hohe Anforderungen gestellt. So ist es gelaufen.

Das vergangene Wochenende brachte eine Besonderheit: Durch die neue Corona-Schutzverordnung des Landes NRW galt auf den Sportplätzen die 2G-Regel. Sowohl bei den Zuschauern, als auch bei den Spielern durften nur Geimpfte oder Genesene auflaufen. Wer beides nicht erfüllte, benötigte einen negativen PCR-Test, um an den Spielen mitwirken zu können.

Nur auf Gegenliebe stießen die Maßnahmen nicht. „Es macht uns als Verein noch einmal deutlich mehr Arbeit, als vorher. Aber, es muss sein. Ich finde die Maßnahmen eigentlich ganz gut“, sagte Guiseppe Centurrino, Vorstandsmitglied des B-Kreisligisten Italia Menden. Vor dem Heimspiel gegen Tornado Westig (3:6) waren die neuen Regeln beim Mendener Verein das bestimmende Thema.

Einlasskontrolle kein Problem

„Wir haben ja glücklicherweise am Nebenplatz im Huckenohl die Möglichkeit, die Tore so zu öffnen, dass wir genau kontrollieren können, wer reinkommt. Sei es Spieler oder auch Zuschauer, alle wurden kontrolliert“, betont der Italiener. Der Großteil war auf die neue Situation vorbereitet. „Wir mussten nur eine Zuschauerin und ihren Sohn zurückschicken, die keine Impfausweise vorlegen konnten. Ansonsten haben alle Beteiligten die Unterlagen vorgelegt“, betont Centurrino, das bei Italia alles reibungslos lief.

Konsequenzen hatten die neuen Regeln dennoch. „Wir hatten nur elf Spieler, die auflaufen konnten. Zwei Spieler von uns bekommen ihre erste Impfung in der kommenden Woche. Einer will sich noch nicht impfen lassen, hinzu kommen drei gesperrte und zwei verletzte Spieler. Unser Trainer Alex Fiore musste 90 Minuten spielen, der arme Kerl“, erklärte der Italiener.

Spieler lässt sich auf eigene Kosten testen

Ein Spieler hat sogar von der Test-Möglichkeit Gebrauch gemacht. „Er wollte unbedingt spielen und war bereit, den PCR-Test selbst zu bezahlen. Wir sind dann nach Iserlohn gefahren, weil die Auswertung dort schneller ging. Der Test kostete 70 Euro. Das ist ja Wahnsinn, sowas könntest du ja als kleiner Kreisligist gar nicht bezahlen“, weiß Centurrino, dass die theoretische Möglichkeit, ungeimpfte Spieler mit einem PCR-Test für den Spielbetrieb freizubekommen, für einen Kreisligisten nicht erschwinglich ist.

Auch beim A-Kreisligisten DJK Bösperde lief das erste Heimspiel unter den neuen Regeln entspannt ab. „Das bedeutet für uns als Verein natürlich schon einen Kraftakt“, erklärt Thomas Albracht, Trainer der DJK. Doch beim Dorfverein sind die Vorgänge eingespielt. „Wir mussten ja alle sehr kurzfristig reagieren, aber das hat gut geklappt. Zwei ehemalige Vorstandsmitglieder haben sich bereit erklärt und am Eingang die Impf- bzw. Genesenenausweise mit einer App kontrolliert. Außerdem wurden die Personalausweise abgeglichen“, sagt Albracht.

VTS kontrolliert Impftstatus

Neben den Zuschauern wurden auch beide Mannschaften kontrolliert. Auffälligkeiten gab es nicht. Auch die Iserlohner Gäste nahmen die neuen Regeln äußerst ernst. „Der VTS hat uns nach dem Spiel darum gebeten, unsere Impfausweise zu kontrollieren. Das war natürlich kein Problem und wir haben alle Nachweise vorgelegt“, betont Albracht.

Im Fußballkreis Iserlohn sind den Verantwortlichen keine Verstöße bekannt. Mit einer Einschränkung. „Wir haben eine Beschwerde eines Vereins bekommen. Dem werden wir noch hinterher gehen. Deshalb können wir noch nicht sagen, um wen es dabei geht“, sagt Horst Reimann, Vorsitzender des Fußballkreis Iserlohn. Zwar gab es in der Kreisliga C Ost zwei Spielabsagen, „aber die lassen sich nicht mit der Coronasituation in Verbindung bringen“, erläutert Reimann.

Ordnungsamt verzichtet auf Kontrollen

Sowohl die dritte Mannschaft des SV Deilinghofen/Sundwig, als auch die zweite Mannschaft von Tornado Westig hatten in den vergangenen Wochen bereits Probleme, ihre Mannschaften zu bestücken. „Es mag sein, dass das jetzt durch die 2G-Regel noch einmal extremer wurde, aber ausschlaggebend war es nicht“, ergänzt Reimann.

Keinen Grund einzuschreiten, sah die Stadt Menden. „Das Ordnungsamt hat am Wochenende auf Kontrollen verzichtet“, erklärt Johannes Ehrlich, Pressesprecher der Stadt Menden. Vielmehr hat das Sportamt bereits in der vergangenen Woche einen Anforderungskatalog an die Vereine verschickt. „Die wurden, wie in der Vergangenheit auch schon, frühzeitig über die Änderungen informiert und wussten, was zu tun ist“, ergänzt Ehrlich.