Menden/Balve. Mit einem PCR-Test können sich nicht geimpfte Spieler freitesten. Doch die Vereine wollen die Kosten dafür nicht übernehmen.

Eigentlich ist es ein ganz normaler Spieltag in den A-Ligen der Fußballkreise Arnsberg und Iserlohn. Doch die neue Corona-Schutzordnung hat in dieser Woche für einige Diskussionen bei den Verantwortlichen der Klubs in Balve und in Menden gesorgt. Denn der Spielbetrieb kann fortgesetzt werden. Wenn die 2G-Regel (geimpft oder genesen) gewahrt wird, beziehungsweise Nicht-Geimpfte einen gültigen PCR-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Die Landesregierung hat auf Bestreben des Landessportbundes NRW die Möglichkeit, mit einem negativen PCR-Test spielen zu können, in die Corona-Schutzverordnung aufgenommen. Doch dürfte diese Möglichkeit wohl kaum von denjenigen, die nicht geimpft sind, genutzt werden. Denn dieser Test ist mit Kosten zwischen 60 und 80 Euro verbunden.

„Ich glaube nicht, dass ein Verein einem Spieler, der nicht geimpft ist, so einen Test bezahlen wird“, ist Petros Tsamatos, Trainer des VfL Platte Heide, sicher. Der Coach hat in den Reihen seines A-Ligisten zwei Spieler, die nicht geimpft sind. „Die sind jetzt erstmal draußen. Sie waren auch schon am Donnerstag nicht mehr beim Training“, erklärt Tsamatos. Die beiden Platte Heider Spieler werden erst wieder in den Kreis der Mannschaft zurückkehren, wenn sie den Impfstatus nachweisen.

Vier Spieler fehlen Olympos

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Genauso deutlich ist die Situation beim GFV Olympos Menden. „Wir haben einen Kader von 18 Mann, vier Leute davon sind nicht geimpft. Die sind jetzt erstmal draußen. Die Jungs sind alle alt genug und müssen wissen, was sie machen. Lassen sie sich impfen, ist es gut. Wenn nicht - sind sie halt nicht mehr dabei“, macht GFV-Trainer Orgel Kakiris unmissverständlich klar. Dass der Kader dadurch recht übersichtlich ist, sieht Kakiris gelassen. „Das ist halt so. Wir haben noch drei Spiele bis zur Winterpause“, weiß der GFV-Coach, das die Winterpause nah ist.

Keine Sorgen mit der Corona-Schutzverordnung gibt es beim SV Oesbern. Das A-Liga-Team ist zu 100 Prozent geimpft. Größere Gedanken machen sich die Oesberner vielmehr darüber, wie die Corona-Schutzverordnung kontrolliert werden soll. Horst Reimann, der Vorsitzende des Fußballkreises Iserlohn ermahnt die Vereine zur Sorgfalt. „Die Vereine haben laut der Spielordnung das Recht, die Spielberechtigung zu kontrollieren. Und wer nicht geimpft ist, hat somit auch keine Spielberechtigung“, können solche Sachverhalte laut Horst Reimann auch Wertungen am grünen Tisch nach sich ziehen.

Beim BSV Lendringsen vermeldet der Verein aktuell zwei nicht geimpfte Spieler. „Der kostenpflichtige PCR-Test ist für den Verein kein Thema“, erklärt Trainer Ahmed Moala. Die Rivalen von der DJK Bösperde melden einen Nicht-Geimpften im Kader der ersten Mannschaft, der allerdings nach einer Corona-Infektion zu den Genesen zählt.

Langenholthausen II komplett geimpft

Am anderen Ende des Hönnetals bleiben die Vereine aufgrund der Turbulenzen rund um 2G oder PCR-Test ebenfalls sehr gelassen. „Bei uns ist es ein Spieler, der nicht geimpft ist“, sieht Christian Müller, Vorsitzender der SG Balve/Garbeck, die Situation recht gelassen. „Wir müssen uns da wohl keine Gedanken machen“, hat der Spieler seine Rückkehr zur Mannschaft in den eigenen Händen. Auch beim TuS Langenholthausen II steht die Ampel in Sachen Corona auf grün.

„Wir haben das große Glück, dass der Kader geimpft ist. Im Moment machen uns die verletzten Spieler mehr Kummer“, sagt Trainer Dennis Thomée vor einem besonderen Spiel am Sonntag für ihn. Denn Sonntag ist der Coach mit der Reserve des TuS bei seinem Stammverein, dem SV Affeln, zu Gast. „Das Auswärtsspiel, zu dem man zu Fuß gehen kann“, sagt Thomée schmunzelnd.

Ansonsten kann man gespannt sein, wie diese Runde in den A-Ligen unter 2G bzw. dem Test laufen wird.