Ennepe-Süd/Düsseldorf. Corona: 2G, 3G oder was? Wir erklären was am Wochenende gelten soll.

Großes Regel-Wirrwarr: Aus 2G wird 3G, dann wieder 2G, schließlich gilt am Wochenende doch 3G plus – und als Test wird ausschließlich der PCR-Test anerkannt. Nachdem NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag mit Blick auf die Dynamik bei den Corona-Infektionszahlen bekräftigte, dass mit 2G auch die Amateursportler gemeint seien, hatte am Donnerstagabend Dr. Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes (LBS), korrigiert, dass 3G „aber eben nur mit PCR-Test“ gelte.

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Christoph Söbbeler, Leiter der Pressestelle der Bezirksregierung Arnsberg, befand noch am Freitagmittag, dass die 3G-Ausnahme nur in den Profiligen, für Wettbewerbe die dem DOSB angegliedert sind und Sportstudenten, ansonsten die 2G-Regelung anzuwenden sei. Am Nachmittag korrigierte er sich selbst: 3G plus PCR-Test gelte. Um den Corona-Wirrwarr zu komplettieren: Fußball-Bezirksligist FC Wetter, der den VfB Schwelm am Sonntag empfängt, hat laut Ordnungsamt der Harkortstadt, die 2G-Regel anzuwenden. Die Corona-Schutzverordnung erlaubt es den zuständigen kommunalen Behörden für ihren Bereich zusätzliche Maßnahmen durch eine Allgemeinverfügung vorzuschreiben.

2G für die Handballer

Die Handballer und Handballerinnen aus Ober- und Verbandsliga aus Gevelsberg und Voerde hatten sich bereits auf die 2G-Regelung eingestellt, haben diese auch als richtig bezeichnet. HSG-Oberligist, TGV-Landesligist sowie die HSG-Frauen in der Verbandsliga haben die 2G-Regelungen bereits für die Tribüne angewandt, dass auch Spieler und Betreuerstab nun eingeschlossen sind, stellt für sie also kein Problem dar. Sie sind darauf eingestellt, dass die 2G-Regelung in Kraft getreten ist.

Noch am Freitag bestätigte der Handballverband Westfalen in seinem Newsletter, dass im Erwachsenenspielbetrieb 2G-Regelung gelte. Eine Vorgabe, die auch für Jugendspieler gelte, die im Erwachsenenbereich eingesetzt werden. Passiv Spielbeteiligte wie Trainer, Betreuer, Kampfgericht, Hallensprecher, Wischer oder Medienvertreter können mit einem Antigen- (höchstens 24 Stunde alt) oder PCR-Test (höchstens 458 Stunden alt) dabei sein. Die Anzahl der passiv Spielbeteiligten ist auf das notwendige Minimum zu beschränken.

3G plus für die Fußballer

„Ich bin enorm genervt von dieser Diskussion“, sagt Alexander Thamm, Trainer des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal. Am Mittwoch, als es im Kreispokal zum Landesligisten SC Obersprockhövel ging, galt noch die 2G-Regelung. Am Sonntag, im Meisterschafts-Heimspiel gegen Vreden, wieder 3G, jetzt wieder 2G. „Ich hatte zunächst wenig Lust auf das Pokalspiel wegen der Politik. Mir hat der Gastgeber Leid getan, weil er die am Dienstag angekündigte Regelung am Mittwoch umsetzen musste.“ Immerhin hat das flotte Spiel entschädigt und Spaß gemacht. Ein Spiel, das Ennepetal durch den Treffer von Nicolas Külpmann (90.+3) mit 1:0 gewann.

Die heimischen Fußball-Bezirksligisten aus Gevelsberg, Schwelm und Ennepetal hatten sich ohnehin auf 2G eingestellt. Denn die Vereine wollten wohl kaum die hohen Kosten eines PCR-Tests tragen, dessen Ergebnis zudem erst viele Stunden nach dem Abstrich vorliegt. Beim VfB Schwelm hat Trainer Markus Dönninghaus gar den Impfstatus seiner Akteure abgefragt. Bis auf einen Spieler, der erst eine Impfung erhalten hat, sind alle anderen vollständig geimpft oder genesen. „Am Sonntag werden wir uns dann die Zertifikate zeigen lassen“, kündigt Dönninghaus an. Er geht davon aus, dass sich auch der FC Wetter die Nachweise wird vorlegen lassen. Uwe Jöns, Coach des FSV Gevelsberg, sieht auch die Verantwortung für die Kontrolle beim Gastgeber: „Ich gehe davon aus, dass eine detaillierte Kontrolle beim Betreten der Sportanlagen stattfinden wird. Wir sind als Gast vorbereitet.“

Manfred Schnieders, Vizepräsident im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) sagte, dass die Staatskanzlei bestätigt habe, dass der Verband durch den Anschluss an den Westdeutsche Fußballverband (WDFV) und damit wiederum zum LSB und DFB, auch dem DOSB angegliedert sei. Somit würden die formulierten Ausnahmen von der 2G-Regel zur 3G-Regel mit PCR-Test im FLVW greifen. Dies gefalle ihm zwar nicht, aber er akzeptiere dies.

2G für die Basketballer

Wenn die heimischen Basketballerinnen und Basketballer von SE Gevelsberg, TG Voerde sowie RE Baskets Schwelm am Wochenende wieder in das Meisterschaftsgeschehen eingreifen, dann unter den 2G-Regelungen. Das hat das Präsidium des Westdeutschen Basketballverbandes (WBV) um Präsident Uwe Plonka unabhängig von der von Laumann am Dienst verkündeten Verordnung beschlossen und bekannt gegeben. Diese Regelung gilt für alle Spielbeteiligten in allen Ligen. Ausgenommen bleiben Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Jugendliche ab 16 Jahren müssen vollständig geimpft oder genesen sein (2G-Regel) – wie auch die Trainer. Kann der geforderte Nachweis nicht erbracht werden, darf die Person nicht am Spiel teilnehmen. Will eine Mannschaft ohne diese Person nicht antreten, wird das Spiel von den Schiedsrichtern nicht begonnen. Die Spielleitung entscheidet in diesen Fällen grundsätzlich auf Spielverlust.

3G plus im Tennisverband

Im Bereich des Westfälischen Tennisverbandes läuft aktuell die Winterrunde 2021/22. Wenn die Spiele am Wochenende fortgesetzt werden, dann gelten auch hier die Regelungen der neuen Coronaschutzverordnung NRW. Die 3G-Regel mit PCR-Test. Stephan Rath, Sportwart der TG Hiddinghausen und seine Kollegen von den anderen Vereinen nahmen das mit gemischten Gefühlen auf. „Nach jetzigem Stand können wir nach den 2G-Regeln spielen, aber wie schon in der letzten Winter- und Sommersaison haben wir große Fragezeichen bei der Durchführung unter diesen Bedingungen. Zurzeit steht nur das Tennis spielen im Vordergrund, das gesellige Zusammensitzen wird nicht möglich sein“, so der Funktionär.

2G im Gesundheitssport

Übrigens zeigt die Coronaschutzverordnung auch an, dass für den Gesundheitssport, dass für Sportlerinnen und Sportler, die abseits von Ligen und Wettkämpfen aktiv sind, die 2G-Regel gilt. Besucher von Fitnessstudios oder Gymnastikkursen im Sportverein können sich nicht mit einem PCR-Test „frei kaufen“. Auch Zuschauer von Wettkämpfen müssen draußen bleiben, wenn sie weder geimpft noch genesen sind, müssen also draußen bleiben.

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