Bösperde. Seit eineinhalb Jahren ist Jan Hackerts Trainer der DJK-Handballerinnen. Was er mit den Frauen plant, ist ambitioniert.

Für die Handballerinnen des Verbandsligisten DJK Bösperde beginnt am Wochenende die Saison mit einem Heimspiel gegen den ASC Dortmund II. Damit endet für Trainer Jan Hackerts die zweite Coronavorbereitung in seinem zweiten Jahr an der Bahnhofsstraße in Bösperde. Was der Wittener über die Vorbereitung denkt, warum er trotzdem noch Lust auf Handball hat und was er von dieser Saison erwartet, verrät er im Interview..


Jan Hackerts, Sie gehen jetzt in die zweite Saison als Trainer in Bösperde. Aber es fühlt sich so an, als wären Sie noch gar nicht da gewesen...
Jan Hackerts:
Das stimmt, ich habe auch das Gefühl, dass es jetzt erst richtig los geht. Ich habe nach der langen Pause große Lust und hoffe, dass es dieses Mal länger geht als in der vergangenen Saison. Aber da bin ich mal recht optimistisch, dass das mit der Saison in diesem Jahr klappen wird.


Wie haben die Spielerinnen die lange Pause überstanden?

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Ich habe den Mädels bereits im Winter gesagt, dass sie sich individuell fit halten sollen. Sie haben keine Vorgaben von mir bekommen, ich habe ihnen vertraut, dass sie das ordentlich machen. Die Spielerinnen wissen selbst, was ihr Körper braucht und wie sie am besten trainieren müssen. Gerade auch, wenn sie ihre Probleme haben. Bei der einen zwickt das Knie, bei der anderen die Schulter, da wissen sie selbst, wie sie arbeiten müssen. Online-Training haben wir selten gemacht. Wichtiger war mir das individuelle Training und das hat auch sehr gut geklappt.


In der Vorbereitungsphase mussten Sie das Training in diesem Jahr anders gestalten als sonst...

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Ja, wir haben mit einer Art Vor-Vorbereitung gestartet. Da haben wir im Grundlagenbereich gearbeitet und auch eine Laufchallenge durchgeführt, um die Ausdauer zu stärken. Seit Ende Juni sind wir in der richtigen Vorbereitung auf die Saison. Einmal pro Woche gehen wir ins Fitnessstudio, um auch hier im Kraft- und Stabibereich zu arbeiten, damit wir zukünftig Verletzungen vermeiden können.


Stichwort Verletzungen: In der vergangenen Saison häuften sich die Verletzungen bei Ihnen. Kam den Spielerinnen die lange Pause ein stückweit entgegen?

Auf jeden Fall! Jenny Bommels und Hannah Voß beispielsweise konnten wegen Schulterproblemen nicht spielen. Die haben sie nun auskuriert und sind wieder dabei. Lea Seeling hatte sich einen Kreuzbandriss zugezogen. Jetzt ist sie wieder spielbereit ohne Einschränkungen. Da haben wir von der Pause wirklich profitiert.

Wer wird als Kapitänin in die Saison gehen?

Das wird Kathrin von Estorff sein. Sie wurde ja bereits im vergangenen Jahr gewählt als Bindeglied zwischen Mannschaft uns Trainer. sie genießt großes Vertrauen von mir und innerhalb der Mannschaft. Wir sind sehr froh, dass sie diese Aufgabe weiterhin übernimmt.


Viele Vereine beklagen, dass Spieler durch die lange Pause die Lust am Sport verloren haben. Gibt es auch in Bösperde Betroffene?

Nein, damit haben wir glücklicherweise keine Probleme. Die meisten Mädchen sind ja auch privat gut miteinander befreundet und da herrscht die Meinung vor, dass sie auf diese Art und Weise nicht aufhören möchten. Der Zusammenhalt ist groß und ich bin sehr froh darüber, dass der Kader komplett zusammen geblieben ist. Das ist der Unterschied zu anderen Mannschaften, die da sicher mehr Probleme haben werden als wir.


Blicken wir mal auf das Sportliche: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in dieser Saison?

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Ich kann die Liga absolut nicht einschätzen. Ich weiß nicht, wie die anderen Mannschaften durch die lange Pause gekommen sind. Haben bei denen viele Spielerinnen aufgehört? Oder profitieren sie sogar davon, dass sie Spielerinnen von höherklassigeren Vereinen aufnehmen konnten und jetzt gestärkt aus der Pause kommen? Das wird sich in den ersten Wochen zeigen und erst dann kann ich abschätzen, wie stark die Liga ist. Ich bin mit der Vorbereitung unserer Mannschaft sehr zufrieden. Die Spiele sind meistens sehr gut gelaufen und ich habe das Gefühl, dass wir im Soll sind. Unser Ziel muss es sein, im oberen Drittel mitzuspielen.


Gibt es neue Spielerinnen im Kader?

Jein, mit Doro Becker und Leonie Lemmert haben wir zwei Spielerinnen dabei, die aus der A-Jugend hochkommen. Sie waren auch im vergangenen Jahr schon dabei. Wir werden jetzt nicht von ihnen verlangen, dass sie in jedem Spiel zehn Tore werfen, sondern sie langsam an die Mannschaft heranführen.