Menden. Im letzten Teil unserer Serie „Unsere Besten“ kümmern wir uns um die besten Handballerinnen des vergangenen Jahrzehnts.
Seinen Ruf als Handballstadt hat Menden auch den vielen Spielerinnen der Hönnestadt zu verdanken. Sei es die Deutsche Meisterschaft mit der Jugend des SV Menden oder die Zeiten in der Dritten Liga mit der HSG Menden-Lendringsen oder deren Nachfolger, der SG Menden Sauerland. Als die dritte Liga noch als Regionalliga firmierte, hielt der TV Menden Schwitten die Farben der Stadt hoch.
Auch die Zahl der Ballwerferinnen, die außerhalb der Stadtgrenzen ihrem Hobby nachgingen oder es jetzt noch tun, würde einige Seiten füllen. Mit Dana Centini und Hannah Kamp spielen zwei heimische Damen in der zweiten Handball-Liga beim TVB Wuppertal. Nicht zu vergessen die Klasse-Handballerinnen aus den 90er Jahren wie zum Beispiel Kirsten Lübbert, Daniela Hannemann oder Nadine Ebert. Eine Hochzeit erlebte der Mendener Frauenhandball im gerade zu Ende gegangenen Jahrzehnt. Die WP-Sportredaktion führt noch einmal die Handballerinnen auf, die das vergangene Jahrzehnt zu einem goldenen für den Mendener Frauenhandball werden ließen.
1. Ann Kathrin Stratmann
„Annka“ war nicht nur die überragende Torschützin. Sie bildete zusammen mit Kathrin Baer ein Duo im Rückraum, das ihresgleichen suchte. „Jeder Trainer konnte sich glücklich schätzen, sie in der Mannschaft zu haben“, ist der Mendener Uwe Schlünder, über viele Jahre Frauenhandball engagiert, noch heute ein Fan von Ann Kathrin Stratmann. Stratmann führte zusammen mit Kathrin Baer das Team in die Dritte Liga (2017) und sorgte dafür, dass die SG 2018 den vierten Platz in Liga drei belegte.
2. Kathrin Baer
Für Kathrin Baer gilt das gleiche wie für „Annka“ Stratmann. Sie war eine grandiose Führungspersönlichkeit, die der Mannschaft stets Richtung und Takt vorgab. „Ich war froh, dass ich nicht auf der Mitte gespielt hat. Kathrin hat stets zum passenden Zeitpunkt die Ansagen gemacht“, verneigt sich Ann Kathrin Stratmann vor der einstigen Kollegin. „Auch hier durfte jeder Trainer dankbar sein, wenn er mit „Petzi“ zusammenarbeiten konnte“, schwärmt Schlünder. Kathrin Baer zeichnete auch eine unglaubliche Ruhe von der Siebenmetermarke aus.
3. Sarah Ebel
Wenn man von der „gelben Wand“ spricht, denken Fußballfans an die Südtribüne im Stadion von Borussia Dortmund. Für die Anhänger der Handball-Frauen der SG Menden Sauerland war Sarah Ebel die gelbe Wand. Denn die Torfrau schein mit ihrem gelben Torwarttrikot einfach unüberwindbar. Spektakulär schon ihre Reflexe mit denen sie so viele Gegner in die Verzweiflung trieb. Beeindruckend auch, wie sie sich blitzschnell in den Spielaufbau ihrer Mannschaft einschaltete und manchen Gegenstoß einleitete.
4. Lisa Gerbe
Wer ihren Spitznamen „Rambo“ hörte, konnte ahnen, dass sie in einer Handballmannschaft die Position spielt, wo es auch schon mal weh tut - am Kreis. „Lisa war sowohl in der Abwehr, aber auch im Angriff unglaublich stark“, lobte Annka Stratmann. Gerbe war die perfekte Besetzung am Kreis.
5. Julia Wiemann
Über viele Jahre war Julia Wiemann die Frontfrau des Schwittener Frauenhandballs. Sie sorgte im Rückraum dafür, dass der TV Menden-Schwitten über Jahre eine Top-Adresse in der westfälischen Handball war. Ihren Höhepunkt erlebten die Schwittener beim Intermezzo in der Regionalliga. Dass der TVS am Ende mit der HSG Menden-Lendringsen zur SG Menden Sauerland wurde, war für eine Vollblut- Handballerin eine schwere, aber notwendige Konsequenz.
6. Kati Wiemann
Die kleine Schwester von Julia Wiemann war im Rückraum die Strategin für das Spiel der Schwittener Frauen. Es gibt nicht wenige Experten, die hätten Kati Wiemann auch gerne mal im Dress eines höherklassigen Klubs gesehen. Das Potential war sicherlich vorhanden. So wird sie aber - wie ihre Schwester Julia - immer mit dem goldenen Jahrzehnt in Schwitten verbunden bleiben.
7. Sarah Wrobel
Nicht nur Ann Kathrin Stratmann und Kathrin Baer sind sich sicher. „Sarah war die beste auf Rechtsaußen. Wir haben mit keiner zusammengespielt, die aus spitzen Winkel so sicher getroffen hat“, sagen die beiden Handball-Ikonen. Unter ihren Mädchennamen Fröhlecke setzte die Hönnestädterin auch in der Abwehr viele Akzente. Und Sarah Wrobel hat sich auch einen Namen als Teamplayerin gesorgt. Denn sie war immer auf den Zusammenhalt der Mannschaft bedacht. Eine echte Vorzeigesportlerin.
8. Lisa Neuhaus
Auf links führte im vergangenen Jahrzehnt kein Weg an Lisa Neuhaus vorbei. Sie bestach durch ihre Schnelligkeit. Tempogegenstöße verdienten sich zurecht ihre Bezeichnung, wenn Lisa Neuhaus sie lief und vollendete. Schade nur, dass sie am Ende so oft verletzt war. Deshalb war sie in der 3. Liga nicht mehr aktiv dabei. Doch einen Platz im Handball-Olymp der Hönnestadt hat sie auf jeden Fall sicher.
9. Kathrin von Estorff
Dass Kathrin von Estorff Handball spielen würde, konnte man vor über drei Jahrzehnten bei ihrer Geburt ahnen. Denn Papa Jörg machte sich damals schon einen Namen als erfolgreicher Handballtrainer. Mutter Sybille spielte einst selbst und blieb dem Sport mit der kleinen Kunststoffkugel immer treu. Kathrin von Estorff bestach durch ihre Dynamik und glänzte als sichere Torschützin. Der Sprung nach ganz oben blieb der jungen Pädagogin zwar versagt. Doch wenn es um starke Spielerinnen geht, fallen stets drei Buchstaben: KvE.
10. Jenny Fastnacht
Sie gehörte dem Team an, das souverän 2017 in die dritte Liga aufstieg. Die hochtalentierte Handballerin setzte schnell Akzente. Das Talent war nicht zu übersehen. Zudem verfügte sie über eine Schnelligkeit - über die rechte Seite ging bei der SG immer reichlich Gefahr aus. Aktuell spielt sie beim Drittligisten Königsborner SV.