Bösperde. Jan Hackerts (28) beerbt von Estorff als Trainer der Bösperder Handballerinnen – und macht einen Spagat: er spielt weiter aktiv für Witten.

In den vergangenen Jahren eilten die Handballerinnen der DJK Bösperde von Erfolg zu Erfolg. Unter Trainer Jörg von Estorff gelang der Durchmarsch von der Bezirks- in die Verbandsliga. In der vergangenen Saison verabschiedete sich der Mendener mit dem Klassenerhalt und übergab die Verantwortung an Jan Hackerts.

Der 28-jährige Wittener ist vor wenigen Wochen in die Vorbereitung gestartet. Die WESTFALENPOST sprach mit dem neuen Übungsleiter über die bisherige Vorbereitung, seine ersten Eindrücke und den Spagat zwischen Trainer und Spieler sein.

Jan Hackerts, wie waren die ersten Wochen an der Bahnhofsstraße?
Jan Hackerts:
Die waren soweit gut. Wir haben zwar einen recht schmalen Kader, sind aber qualitativ ziemlich gut besetzt. Die Frauen haben in den ersten Wochen echt gut mitgezogen und es macht mir viel Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Wir trainieren gerade dreimal pro Woche und die Spielerinnen sind äußerst zuverlässig und regelmäßig dabei. Es macht Spaß, dabei zuzusehen, wie sie sich immer weiter entwickeln.

Worauf lag bislang der Fokus?
Der lag auf der konditionellen Arbeit. Wir sind zweimal pro Woche in der Halle und einmal draußen, wo wir viel im Kraft- und Ausdauerbereich trainieren. Wir haben schon einiges in der Umgebung ausprobiert. Von Laufstrecken bis zum Trimm-Dich-Pfad.

Was ist diese Saison mit der Mannschaft möglich?
Das ist wirklich schwierig zu sagen. Durch den Saisonabbruch wurde die Liga völlig neu formiert. Unser erstes Ziel muss es sein, besser abzuschneiden als in der vergangenen Saison. Ich denke schon, dass wir die Qualität haben, um im oberen Drittel mitzuspielen. Alles andere ist reine Spekulation. Es gibt mit Mannschaften wie Königsborn einige sehr gute Gegner in dieser Liga. Wir müssen mal schauen, wie sich der Kader noch weiter entwickeln wird bei uns.

Sie haben es angedeutet: Der Kader ist recht schmal. Wird es noch Veränderungen geben?
Ich bin einer, der die Augen und Ohren immer offen hält. Ich habe meine Ansprüche und nehme nicht alles, was mir angeboten wird. Wir haben einige sehr gute Jugendspielerinnen, die bei uns mittrainieren und die ich an die erste Mannschaft heranführen möchte. Das ist in meinen Augen der beste Weg, die jungen Spielerinnen nachhaltig in die Mannschaft einzubauen.

Sie waren lange in Witten als Trainer tätig. Wie ist der Kontakt mit Bösperde zustande gekommen?
Das war relativ spät. Ich war überrascht als der Anruf von Holger Seeling (Frauenwart der DJK Bösperde, Anm. der Redaktion) kam und er mich gefragt hatte, ob ich mir das vorstellen kann. Ich habe gesagt, dass ich zunächst die Mannschaft kennenlernen möchte, bevor ich zusage. Wir haben uns dann zusammen einmal getroffen und ich habe sofort gemerkt, dass das eine sympathische Mannschaft ist, mit der ich gerne zusammenarbeiten möchte. Daraufhin habe ich dann zugesagt und wurde bislang nicht enttäuscht.

In Witten waren Sie nicht nur Trainer, sondern auch noch aktiver Spieler. Haben Sie die aktive Laufbahn nun auf Eis gelegt?
Nein, und da bin ich sowohl den Wittenern, als auch den Bösperdern sehr dankbar, dass ich beides machen kann. Ich spiele und trainiere weiter in Witten und an den anderen Tagen trainiere ich in Bösperde.

Drohen da nicht Überschneidungen während der Saison?
Auch das haben wir geklärt. Die Wittener wissen, dass das Traineramt vorgeht und ich bei Überschneidungen in Bösperde sein werde und nicht spielen kann. Ich will mich auf die Mädels verlassen können und die Mädels müssen sich auch auf mich verlassen können. Das ist mir sehr wichtig.

Sie sind mit 28 Jahren noch ein sehr junger Trainer. Wann haben Sie festgestellt, dass Ihnen das Training Spaß macht?
Schon sehr früh. Ich habe bereits mit 16 Jahren eine Jugendmannschaft als Trainer übernommen und es hat mir richtig viel Spaß gemacht. Ich bin dabei geblieben und irgendwann wurde ich auf einem Geburtstag gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, die Wittener Frauen zu übernehmen. Das habe ich gerne gemacht und habe es auch nicht bereut.

Es sind noch knapp zwei Monate bis zum Saisonstart, wie geht es in der Vorbereitung nun weiter?
Nachdem wir nun viel im konditionellen Bereich gearbeitet haben, geht es jetzt an das konstitutionelle. Wir haben am Samstag unser erstes Testspiel gegen Schwerte-Westhofen. Am vergangenen Wochenende hatten wir ein erstes Trainingslager, ein zweites ist auch noch in Planung. Dann wollen wir nach Möglichkeit zwei Testspiele an einem Wochenende bestreiten.

Mehr Sportnachrichten aus Menden und Umgebung gibt’s hier.