Hagen. Nach der Klatsche gegen Kirchhellen hadern die Fichte-Verantwortlichen mit der Einstellung einiger Spieler. Zwei Abgänge stehen schon fest.
Ideale Bedingungen herrschten am Donnerstagabend beim entscheidenden Aufstiegsspiel zur Fußball-Bezirksliga zwischen dem TSV Fichte Hagen und VfB Kirchhellen. Schon eine Stunde vor dem Anpfiff waren die nahegelegenen Parkplätze belegt. Zahlreiche auch mit Bussen angereiste Fans aus Bottrop sorgten mit für eine stattliche Kulisse. Es kamen 1150 Zuschauer zum Platz an der Wörthstraße - und das zu einem Spiel zwischen zwei Kreisligisten.
Fotostrecke: Fichte Hagen verpasst den Aufstieg
Trotz eines Zwei-Tore-Rückstandes vom Hinspiel sollte es aus Hagener Sicht noch ein Fußballfest werden. Aber mit zunehmender Spieldauer wurde deutlich, dass es erneut eine harte Nuss zu knacken gibt. Am Ende kassierten die unterlegenen Eilper, für viele der Meister der Herzen, beim deutlichen 1:6 (1:1) erneut ein halbes Dutzend Tore wie schon im Hinspiel (4:6). Und so musste man konstatieren: Kirchhellen ist völlig verdient aufgestiegen. Fichte muss mindestens ein weiteres Jahr Kreisliga spielen.
Dietmar Achtert vom Fußballkreis Hagen/EN fand lobende Worte für Fichtes Kontrahenten nach etwa einer Stunde Spielzeit: „Die gute Kulisse wird für Fichte wohl nur ein kleines Trostpflaster sein.“ Der Hagener Mannschaftskapitän Timo Ackermann zeigte sich enttäuscht: „Bei unserer 3:1-Führung im Hinspiel hat sich gezeigt, dass der Gegner verwundbar und nicht unschlagbar war. Da stellten wir uns nicht clever genug an und es fehlte leider an Entschlossenheit.“
weitere Videos
weitere Videos
Auch Fichtes Fußball-Abteilungsleiter Mathias Schneidmüller war bedient und ratlos: „Wir haben starke Trainer und einen starken Kader. Vielleicht hat bei dem einen oder anderen auch der letzte Wille gefehlt. Der Knackpunkt war das nach Elfmeterschießen verlorene Entscheidungsspiel gegen TSG Sprockhövel.“ Gegen Kirchhellen habe man vor allem einen überragenden Akteur nicht in den Griff bekommen: „Fabian Mohs hat in den zwei Spielen gegen uns allein sieben Tore erzielt. Der Mann ist bärenstark.“
Nach dem Abpfiff war dem traurigen TSV-Trainer Uli Heidbüchel die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, dennoch gab er ein erstes Statement: „Wir waren nicht gallig genug und hatten keinen Zugriff, es fehlten einige Prozente. Für einige Spieler waren zuletzt offenbar auch andere private Dinge wichtiger als die Relegation. Darauf möchte ich aber jetzt nicht näher eingehen.“
Fichte will auf Jugend setzen
Wie geht es nun weiter mit dem TSV Fichte Hagen, der bereits in der vergangenen Saison kurz vor dem Ziel abgefangen wurde und von der Reserve der SpVg. Hagen 11, die mit Verstärkung aus der Landesliga antrat, am vorletzten Spieltag der Meisterschaft den Kürzeren zog? Heidbüchel: „Wir stehen jetzt vor einem Umbruch. In den nächsten Tagen werden wir mit den Spielern die Gespräche führen. Dennis Brzeski und Mannschaftskapitän Timo Ackermann werden definitiv den Verein verlassen. Wir bauen nun verstärkt auf die Jugend und werden mit einer verjüngten Elf versuchen, in der kommenden Saison der Kreisliga A erneut anzugreifen.“