Hagen. Kreisliga-Meister TSV Fichte Hagen muss sich Sprockhövel II nach Elfmeterschießen geschlagen geben. Bericht und viele Fotos zum Relegationsspiel.
Im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga musste sich der TSV Fichte Hagen gegen die TSG Sprockhövel II mit 3:4 (0:0) nach Elfmeterschießen geschlagen geben. Unter den 760 zahlenden Zuschauern verließen die vielen in Blau gekleideten TSV-Anhänger enttäuscht das Hohenlimburger Erich-Berlet-Stadion, das sie zuvor lautstark in ein Heimspiel verwandelten.
Spiel mit wenig Mit zum Risiko
„Sprockhövel ist keine Laufkundschaft“, meinte TSV-Abteilungsleiter Mathias Schneidmüller noch vor dem Anpfiff und er sollte recht behalten. Auf dem für beide Mannschaften ungewohnt stumpfen, aber frisch gemähten Naturrasen entwickelte sich ein Spiel mit angezogener Handbremse, mit wenig Mut zum Risiko. Packende Torraumszenen blieben Mangelware, die Höhepunkte waren überschaubar. Die Eilper, die ohne Dennis Brzeski (Junggesellenabschied) auskommen mussten, verloren oft leichte Bälle im Spielaufbau, woraus die TSG aber kein Kapital schlagen konnte. „Keiner will einen Fehler machen“, sah Kreisvorsitzender Peter Alexander eine eher ängstliche Spielweise.
Die Partie, in der sich beide Teams über weite Strecken neutralisierten, lebte hauptsächlich von der Spannung. In den Schlussminuten der regulären Spielzeit und in der Nachspielzeit hatte die TSG das Siegtor vor Augen, traf einmal die Latte und zwang Fichte-Keeper Tobias Wurm zu einer Glanztat. Als auch die anschließende Verlängerung von zweimal 15 Minuten mit so manchem Wadenkrampf verbunden war und ebenfalls torlos blieb, musste der Sieger und direkte Bezirksliga-Aufsteiger im Elfmeterschießen ermittelt werden. Für Fichte reichten die verwandelten Elfmeter von David Blaut, Marcel Dyballa und Andre Niklas Klöckner sowie eine Parade vom Keeper nicht, da Max Henning und Fabian Laube patzten.
- Relegation für Fichte eine Farce: „Meister muss aufsteigen!“
- Fichte-Funktionär übt Kritik: „Dieses System ist doch krank“
- Kurioser Platzverweis: Schiedsrichter fühlt sich veräppelt
- Fußballkreis Hagen/EN: Diese Teams können noch aufsteigen
- Erfahrener Trainer soll jungen FC Gora zum Aufstieg führen
Elfer-Ausführung „nicht taktvoll“
„Der Schiedsrichter hat die Partie wirklich gut geleitet. Aber beim letzten Elfmeterschützen den Ball kurz vor der Ausführung um wenige Zentimeter in die richtige Position zu legen, war nicht taktvoll“, ärgerte sich TSV-Abteilungsleiter Mathias Schneidmüller in seiner ersten Enttäuschung. „Sprockhövel war einen Tick konsequenter. Jetzt müssen wir die Köpfe streicheln und die Wunden lecken“, wird Fichte-Trainer Uli Heidbüchel seine Jungs rechtzeitig wieder aufrichten. Denn es ist noch nichts verloren, es ergibt sich nun eine zweite Aufstiegschance.
Leicht verärgert ist der Eilper Verein über mangelnde Information. Wie der Verband vorgegeben hat, muss Fichte Sonntag zuerst auswärts antreten bei einem Gegner, der zuvor am Donnerstag ermittelt wird. Wann das Rückspiel an der Wörthstraße vermutlich gegen VfB Kirchhellen oder SF Bulmke stattfinden kann, steht noch nicht fest. Peter Alexander, seit 24 Jahren Kreisvorsitzender, kann den Eilpern aber Hoffnung und Mut machen: „In den letzten acht bis zehn Jahren ist der Zweite immer noch mit aufgestiegen.“
TSV Fichte: Wurm, Pietryga, Yaakoubi (80. Laube), Blaut, Karkutsch, Özdemir, Njeumen, Möhrke (86. Klöckner), Scharf (99. Barry, 120. Henning), Dyballa, Ackermann.