Hagen. Seit 2019 ist nicht viel passiert. Jetzt soll der neue Kunstrasenplatz auf Emst gebaut werden. Die Verzögerungen haben einen bestimmten Grund:

Während in Hagen derzeit über einen neuen Standort für den nächsten Kunstrasenplatz diskutiert wird, wird nun ein älteres Projekt nach recht langer Vorlaufzeit umgesetzt: Auf dem Areal der Bezirkssportanlage auf Emst entsteht der Kunstrasenplatz Emst II, der vor allem den Fußballern der SpVg. Hagen 1911, aber auch weiteren Hagener Vereinen wie dem SC Concordia, mehr Kapazitäten für Training und Spielbetrieb bietet.

Am Montag soll nun Baustart sein für den Kunstrasenplatz, der sich direkt hinter dem Feuerwehrgerätehaus an der Haßleyer Straße befindet.

Zweiter Spatenstich nach fünf Jahren

Das Kuriose an dem Bauprojekt: 2019 war bereits der erste symbolische Spatenstich. Jetzt, am Donnerstag, fand just in dieser Woche nun der zweite Spatenstich statt, zu dem die Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEG) als ausführendes Unternehmen eingeladen hatte. Der lange Vorlauf hatte aber einen Grund: „Der Spatenstich von 2019 erfolgte anlässlich der seinerzeit beginnenden Arbeiten für das beim heutigen Pressetermin auch genannte Erdbauwerk, also den Einbau von rund 20.000 Kubikmeter Boden als Grundlage für den geplanten Sportplatz“, erklärte Stadtsprecherin Clara Treude auf Nachfrage.

Die Arbeiten seien nach Fertigstellung des Erdbauwerks dann zunächst nicht fortgesetzt worden, da zu diesem Zeitpunkt noch kein rechtskräftiger Bebauungsplan für die Wohnbebauung Im Langen Lohe und somit keine Notwendigkeit vorlag, den alten Sportplatz „Loheplatz“ zurückzubauen. Mit anderen Worten: Das neue Baugebiet hängt mit diesem Projekt planerisch zusammen.

Von links: Bezirksbürgermeister Ralf Quardt, Larissa Kohl-Höhne von Concordia Hagen, Oberbürgermeister Erik O. Schulz, Patrick Bänsch, Prokurist bei der HEG, Andree Niederschmidt von der Firma Heiler und Jörg Nieder von der Spielvereinigung Hagen 11, freuen sich auf das neue Großspielfeld.
Von links: Bezirksbürgermeister Ralf Quardt, Larissa Kohl-Höhne von Concordia Hagen, Oberbürgermeister Erik O. Schulz, Patrick Bänsch, Prokurist bei der HEG, Andree Niederschmidt von der Firma Heiler und Jörg Nieder von der Spielvereinigung Hagen 11, freuen sich auf das neue Großspielfeld. © Carlo Czichowski | Carlo Czichowski

Zum erneuten Spatenstich in dieser Woche haben HEB und die Stadt Hagen eingeladen, „da der Bebauungsplan Im Langen Lohe vor einigen Wochen Rechtskraft erlangt hat, und die HEG nun mit klarem Zeitplan ihre Zusage gegenüber der Stadt Hagen umsetzen kann, Ersatz für das entfallende Spielfeld zu schaffen.“

Spielfeldgröße beträgt 90 mal 60 Meter

Als Baugrund für den neuen Kunstrasenplatz dient ein bereits fertiggestelltes Erdplateau, für das rund 20.000 Kubikmeter Boden angeliefert und in dem hängigen Gelände zwischen A45 und der Haßleyer Straße zu einer ebenen Fläche aufgeschüttet wurde. „Die Spielfeldgröße beträgt 90 mal 60 Metern“, sagt Patrick Bänsch, Prokurist bei der HEG.

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Die Gesamtfläche des Kunstrasens beträgt einschließlich der erforderlichen Sicherheitsbereiche rund 6000 Quadratmeter. Zur Ausstattung des rundum mit Ballfangzäunen eingefassten Platzes gehören neben einer LED-Flutlichtanlage auch Zuschauerbarrieren entlang der Spielfläche und gepflasterte Zugangsund Aufenthaltsflächen.

„Brauchen eine gewisse Tragfähigkeit“

Durch die aktuelle Witterung sind die Arbeiten aber etwas erschwert, wie Bänsch beim Ortstermin erklärte. Beim Spatenstich am Donnerstag war der Untergrund ziemlich matschig, wenn auch die Aufschüttarbeiten bereits weit fortgeschritten sind: „Wir brauchen noch eine gewisse Tragfähigkeit und dann kommt die Drenage, die Tragschicht wird aufgetragen und schließlich wird der Kunstrasen eingebaut.“

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. „Der Ausbau durch die beauftragte Firma 2 Heiler soll voraussichtlich im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein“, so Bänsch. Zur Sicherung der Baustellenausfahrt wird zu Beginn der Arbeiten im Verlauf der Haßleyer Straße eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingerichtet.