Breckerfeld. Ein Freundschaftsspiel zwischen der A-Jugend von Schwarz-Weiß Breckerfeld und Brüninghausen läuft aus dem Ruder. Ein Spieler muss in eine Klinik.

Es sollte ein Freundschaftsspiel sein auf der Spiel- und Sportanlage Breckerfeld: Doch was sich unmittelbar vor dem Schlusspfiff am Samstag kurz vor 18 Uhr auf dem Platz an der Wahnscheider Straße ereignete, hatte mit Freundschaft rein gar nichts mehr zu tun. Ein Rettungswagen musste einen Spieler (17) in die Klinik bringen, der von Tritten an Kopf und Körper getroffen wurde. Der Schiedsrichter brach die Partie ab. Die Polizei rückte an.

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Auf dem Feld standen sich ab 16.30 Uhr zwei A-Jugend-Teams gegenüber. Schwarz-Weiß traf in einem kurzfristig vereinbarten Freundschaftsspiel auf die zweite Mannschaft des FC Brüninghausen 1927 aus Dortmund. Die Spieler der beiden Teams: zwischen 16 und 18 Jahren jung.

Von der neuen Tribüne an der Spiel- und Sportanlage Breckerfeld aus verfolgten die Zuschauer die Eskalation des A-Jugend-Spiels.
Von der neuen Tribüne an der Spiel- und Sportanlage Breckerfeld aus verfolgten die Zuschauer die Eskalation des A-Jugend-Spiels. © SW Breckerfeld | SW Breckerfeld

Bis kurz vor dem Ende verzeichnet zumindest der Spielbericht auf dem Online-Portal „fußball.de“ keinerlei Auffälligkeiten. Dann eskalieren dann die Ereignisse: Augenzeugen berichten, wie ein Spieler von Schwarz-Weiß Breckerfeld nach einem Foulspiel stürzt, wieder aufsteht, dann bei einer Rudelbildung zu Boden geht. Mehrere Brüninghauser Spieler sollen – so erklären Zuschauer – auf den noch am Boden liegenden Spieler eingetreten haben. Sie traten ihm vor Kopf und Körper.

Tumultartige Szenen

Es sei, so Zuschauer, zu tumultartigen Szenen auf dem Kunstrasen gekommen. Weitere Spieler hätten sich eingemischt. Trainer und Eltern seien auf den Platz gestürmt.

So etwas gehört auf keinen Fall auf einen Fußballplatz. In der Form habe ich das bislang auch noch nicht erlebt. Es ist mir noch ein völliges Rätsel, wie beim Stande von 6:2 ein Fußball-Spiel derart aus dem Ruder laufen kann und Spielern so alle Sicherungen durchbrennen.
Marvin Tholen

Der betroffene Breckerfelder Spieler soll – so erzählen Augenzeugen – kurzzeitig das Bewusstsein verloren haben. Ein Rettungswagen wurde gerufen. Die Besatzung entschied, den Spieler in eine Klinik zu bringen, die er später wieder verlassen konnte.

Polizei schickt Streifenwagen zur Sportanlage

Die Leitstelle der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis schickt einen Streifenwagen. „Die Besatzung hat den Sachverhalt vor Ort aufgenommen“, erklärt ein Sprecher der Polizei am Sonntag, „als die Kollegen am Platz eingetroffen sind, war der Beschuldigte schon nicht mehr vor Ort.“

Drei rote Karten gegen drei Spieler des FC Brüninghausen weist der Spielbericht aus. Beim Stand von 6:2 bricht der Schiedsrichter, der offenbar nach der Eskalation die Polizei gerufen hat, um 18.10 Uhr die Partie ab.

Vorsitzender bezieht Stellung

„Ich war selbst nicht vor Ort, kenne noch nicht alle Details“, sagt Marvin Tholen, Vorsitzender von Schwarz-Weiß Breckerfeld, am Tag nach der Partie, „aber so etwas gehört auf keinen Fall auf einen Fußballplatz. In der Form habe ich das bislang auch noch nicht erlebt. Es ist mir noch ein völliges Rätsel, wie beim Stande von 6:2 ein Fußball-Spiel derart aus dem Ruder laufen kann und Spielern alle Sicherungen durchbrennen.“ Zum Glück, so Tholen weiter, habe der betroffene Spieler offenbar keine schwerwiegenden Verletzungen davongetragen.

Sollten Spieler rassistisch beleidigt worden sein, werden wir auch das hinterfragen.
Marvin Tholen - Vorsitzender Schwarz-Weiß Breckerfeld

Warum die Situation derart eskalieren konnte, bleibt rätselhaft. Der Trainer der A-2-Jugend des FC Brüninghausen, der namentlich nicht genannt werden möchte, will sich am Sonntag gegenüber unserer Zeitung noch nicht zu den Vorkommnissen äußern, sondern sich erst mit dem Vorstand des Vereins absprechen. Allerdings spricht er von rassistischen Beleidigungen gegenüber seinen Spielern, die gefallen sein sollen.

Davon hatte Marvin Tholen bislang noch nichts gehört, erklärt aber: „Sollten Spieler rassistisch beleidigt worden sein, werden wir auch das hinterfragen.“