Wetter. Der SuS Volmarstein hat einen neuen Vorsitzenden. Einen Spieler, der mit 25 Jahren zuversichtlich auf und neben den Platz schaut.
Ein junges Gesicht führt seit einem Monat den SuS Volmarstein: der Der 25-jährige Kai Graus ist zum 1. Vorsitzenden gewählt worden. Damit wird der Fußballer, der seit Herbst nach einer schweren Verletzung wieder für den SuS aufläuft der Nachfolger von Heinz Off. Wir haben mit Graus über seine Person, seinen Werdegang als Fußballer und die Beweggründe sowie Ziele gesprochen, die er mit seinem Amt verbindet.
Sie sind für viele Fußballer noch ziemlich unbekannt. Was sind Sie für ein Typ, was macht Sie aus?
Kai Graus: Ich würde mich als einen sehr offenen Menschen beschreiben. Einen, den man in eine gemischte Truppe schmeißen kann, denn ich finde immer einen guten Draht zu meinen Mitmenschen. Und nehme jeden wie er ist.
Welche Ihrer Eigenschaften können und wollen Sie beim SuS einbringen?
Zielstrebigkeit gehört dazu und auch Konsequenz. Bisher gab es für mich noch keinen Grund, aufzugeben, bis ich nicht das erreicht habe, was ich mir vorgenommen hatte. Schon öfter im Leben habe ich eine Führungsposition übernommen, manchmal gewollt, manchmal hat es sich spontan ergeben. Heute aber kann ich sagen, dass ich mich immer wohlgefühlt habe. Äußerer Druck und Kritik motivieren mich und Erfolge machen mich stolz. Meine persönliche Weiterentwicklung ergibt sich aus positiven und negativen Erfahrungen.
Was waren Ihre Beweggründe, dieses schwierige Amt beim SuS zu übernehmen?
Ich glaube, dass es beim SuS Zeit für frischen Wind und neue Ideen ist. In meinem Alter zum Vorsitzenden gewählt zu werden bedeutet für mich nicht nur, das Amt anzunehmen. Das Vertrauen der Mitglieder steht absolut im Vordergrund und gibt mir das nötige Selbstvertrauen für die Zukunft. Ich sehe das Ganze als Herausforderung an. Für mich persönlich, aber auch für jeden, der dem Verein zugehörig ist. Denn wachsen können wir nur alle nur gemeinsam, also als Team.
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Frischer Wind und neue Ideen: Was sind Ihre Ziele?
In erster Linie möchte ich, dass der SuS Volmarstein ein Verein für jeden ist. Dass die Leute wieder gerne zum Platz kommen. Dass man weiß, da sind Leute, die auf einen warten und man das Gefühl von Zugehörigkeit bekommt. Ganz egal ob Spieler, Trainer, Helfer, Zuschauer oder einfach ein Besucher, der am Sonntag mal am Fußballplatz vorbeischaut. Zusammenhalt, der hat für mich erste Priorität, nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz.
Wie sieht es sportlich aus? Die erste Mannschaft steigt ab und Heinz Off hört zum Saisonende auch als Trainer der Reserve auf.
Ja, da sind wir dran. Genaueres geben wir bekannt, sobald wir uns diesbezüglich entschieden haben. Darüber hinaus freue ich mich, bekannt geben zu dürfen, dass unser Trainerteam der ersten Mannschaft für die kommende Saison bestehen bleibt. Die drei sind ein eingespieltes Team und schauen zuversichtlich in die Zukunft. Menschlich und auch sportlich gesehen passt das alles sehr gut.
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Der Kader war in den vergangenen Wochen bereits ziemlich ausgedünnt, entsprechend fielen die Ergebnisse aus. Wie laufen die Planungen diesbezüglich mit Blick auf die neue Saison?
Ganz klar: Neustart. Aktuell bin ich mit einigen Spielern in Kontakt, die unserem Verein neu beitreten möchten oder planen, zu uns zurückzukehren. Darüber hinaus sehe ich viel Potenzial bei unseren A-Jugendlichen, die wir in der kommenden Saison im Seniorenbereich herzlich willkommen heißen. Wir freuen wir uns über jeden Spieler, der zu uns kommen möchte.
Also wieder Stichwort Zusammenhalt: Wie kann der gelingen?
Für 2024 planen wir aktuell mit dem neu gewählten Festausschuss mehrere Events. Sobald etwas spruchreif ist, geben wir zeitnah Termine bekannt. Ich möchte betonen: Ich bin mir absolut sicher, dass wir nach unseren Umstrukturierungen wieder sportlichen Erfolg haben werden und daraus die Motivation für die Zukunft ziehen.
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Kai Graus ist hauptberuflich Justizvollzugsbeamter in Wuppertal. Er hat eine Schwester und zwei Brüder, die ebenfalls Fußball spielen. Der jüngere Bruder spielt in der Bezirksliga für den SV Wacker Obercastrop, der ältere schnürt die Schuhe für den FC Castrop Rauxel, der ebenfalls in der Bezirksliga am Ball ist. Graus selbst hat mit vier Jahren beim TuS Heven angefangen und dort gespielt, bis er 19 war. Zusätzlich übernahm er ab dem 14. Lebensjahr eine G-Jugend. „Die habe ich fünf Jahre geleitet und wir durften gemeinsam viele Erfolge feiern“, berichtet Graus nicht ohne Stolz. „Danach bin ich zum PSV Witten gewechselt und aufgrund eines Umzuges dann zum SuS Volmarstein.“ In einem der ersten Spiele für den SuS zog sich Graus einen Kreuzbandriss zu und fiel zunächst lange Zeit aus. Im November 2023 gab es dann das ersehnte Comeback - gegen die Reserve der TSG Herdecke. ka