Wetter/Hengelo. Darauf musste der Kanu Club Wetter mehr als eine Dekade warten. Dieses Trio debütierte in den U21-Nationalteams:

Schwarz-Rot-Gold statt Schwarz-Grün: Finn Crone und Till Blanke traten über das Oster-Wochenende im niederländischen Hengelo erstmals mit dem Auswahlkader der deutschen U21-Herrennationalmannschaft im Kanupolo an, Sophie Möller ging erstmals für die U21-Damennationalmannschaft aufs Wasser. Das „Generationenloch“ im KC Wetter schließt sich. Gut 15 Jahre ist es her, dass die letzten Sportler aus Wetter die deutsche Nationalmannschaft unterstützten.

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„Ich konnte es erstmal nicht glauben“, erinnert sich Sophie Möller an den Moment, als der Trainer der Damennationalmannschaft sie anrief, um sie zu einem ersten Trainingslager im November letzten Jahres einzuladen. Damals spielte Sophie noch eine Altersklasse unter der Damenmannschaft in der Jugend des KC Wetter, heute spielt sie mit 15 Jahren bereits für den Auswahlkader der U21-Damennationalmannschaft. Vor vier Jahren begann ihre Polokarriere im KC Wetter, die sich mit großen Sprüngen über die Teilnahme im NRW-Landeskader in der vergangenen Saison entwickelte. Vor gut zehn Jahre übernahm das Trainerpaar Mark und Steffi Terstegge die Jugendarbeit. Mit der „Trainingsgruppe Steffi und Mark“ gelang dem KC Wetter der Aufbau einer neuen Nachwuchsmannschaft von Grund auf. Finn Crone war von Anfang an Teil dieser Mannschaft, Till Blanke stieß kurz darauf hinzu. Auf ihrem Weg zur Nachwuchsspitze lagen deutsche Meistertitel, internationale Turniersiege und die mehrfache Teilnahmen im NRW-Landeskader.

Finn Crone (Nr. 7, vorn) und Till Blanke (Nr. 8) debütierten in Hengelo in der deutschen U21-Herrennationalmannschaft.
Finn Crone (Nr. 7, vorn) und Till Blanke (Nr. 8) debütierten in Hengelo in der deutschen U21-Herrennationalmannschaft. © Carl Elias Berger | Carl Elias Berger

Wir haben auf dem Wasser das gezeigt, was wir können.
Till Blanke - KC Wetter, nach dem Debüt in der U21-Nationalmannschaft

Die drei Nachwuchsspieler des KC Wetter haben über insgesamt vier Trainingslager ihre sportliche Qualifikation unter Beweis gestellt. „Nach jedem Trainingslager schrumpft das Team“, erklärt Sophie Möller. Zu Beginn standen die Wetteraner in Konkurrenz mit etwa 20 weiteren, bundesweit ausgewählten Spielerinnen und Spielern. Neun fahren zur Weltmeisterschaft in China. Der Konkurrenzgedanke ist stets im Hinterkopf. Trotzdem sei die Stimmung im Team gut gewesen.

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Sophie Möller ging erstmals für die U21-Damennationalmannschaft aufs Wasser. 
Sophie Möller ging erstmals für die U21-Damennationalmannschaft aufs Wasser.  © Carl Elias Berger | Carl Elias Berger

Der Zusammenhalt einer Mannschaft außerhalb des Spielfeldes ist entscheidend für die Teamleistung auf dem Wasser. „Es ist eine ganz andere Gemeinschaft“, erklärt Till Blanke. Der Auswahlkader besteht aus Sportlern, die individuell Spitzenspieler sind, „am Ende kommt es aber auf die Teamleistung an“, weiß Till Blanke. Das deutsche U21-Team müsse noch zusammenwachsen. Die acht Spieler seien zwar individuelle Spitzensportler, trotzdem mache es einen entscheidenden Unterschied in einem Team zu spielen, das sich seit zehn Jahren kennt. „Man merkt, dass das Team noch nicht eingespielt ist“, zieht Till Blanke als Fazit aus dem ersten Turnier in Hengelo. Trotzdem sei die spielerische Leistung der Mannschaft beachtlich gewesen, was sich auch in der Platzierung auf dem 13. Platz unter den 24 internationalen Mannschaften manifestiert. „Wir haben zehn Halbzeiten zu Null geführt“, benennt Till den Erfolg der Mannschaft unabhängig von der Platzierung, die sich durch Niederlagen in der Zwischenrunde ergab. Und „durchaus besser hätte sein können“, wie Finn Crone zu ergänzen weiß.

Die eigenen Spieler in Schwarz-Rot-Gold auf dem Wasser zu sehen, ist eine Bestätigung der Arbeit.
Mark Terstegge - Jugendtrainer des KC Wetter

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Nach dem Turnier wurde der Nationalteam-Kader auf zwölf Spieler reduziert. Till und Finn sind beide noch dabei. Entsprechend zufrieden zeigten sich die beiden Spieler mit der eigenen Leistung während des Turniers. „Wir haben auf dem Wasser das gezeigt, was wir können“, greift Till Blanke die Worte seines Trainers auf. Die Spieler zeigen sich optimistisch: Alle drei wurden auch zum letzten Trainingslager eingeladen. Die erste Spielprobe haben sie überstanden.

„Die eigenen Spieler in Schwarz-Rot-Gold auf dem Wasser zu sehen, ist eine Bestätigung der Arbeit“, erklärt Wetters Trainer Mark Terstegge. Besonders stolz sei er nicht nur auf die Spitze, die seine Trainingsgruppe hervorgebracht habe, sondern auch auf die Breite und den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. Die Wetteraner Teamkollegen aus der ehemaligen „Trainingsgruppe Steffi und Mark“ spielten auf dem Turnier in Hengelo zusammen mit ihrem Trainer und zwei weiteren erfahrenen Bundesligaspielern. Mit Freude und Stolz auf die Nachwuchsförderung des Vereins der letzten Dekade verfolgten dabei die Vereinskollegen die Spiele der drei Auswahlsportler. Der Nachwuchs des KC Wetter ist schon seit einigen Jahren breit und erfolgreich in der Kanupolo-Szene vertreten. Nun hat es ein Trio auch in die U21-Nationalmannschaften geschafft.