Bochum. Der Hagner Christoper „Jimmy“ Antwi-Adjei hat mit Bochum 3:2 gegen Bayern gewonnen. Was er mitnimmt und was das Geheimrezept ist.
Als der Abpfiff ertönte, konnte sich Christopher „Jimmy“ Antwi-Adjei nicht mehr halten. Er stürmte mit dicker, wärmender Jacke vom Seitenrand aus auf den Rasen des Ruhrstadions. Mitspieler Cristian Gamboa sprang ihm in die Arme und sie jubelten. Der Hagener Antwi-Adjej und seine Kollegen haben am Sonntag mit ihrem VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga überraschend 3:2 gegen den FC Bayern München gewonnen, 79 Minuten lang spielte der Profi aus Hagen. Wir haben mit ihm über das außergewöhnliche Erlebnis gesprochen.
Wie hat sich der besondere Moment für dich angefühlt?
Christopher Antwi-Adjei: „Überragend! Auch wenn Bayern zuletzt eine schlechte Phase hatte, ist es immer noch Bayern München. Sie haben eine enorme Qualität. Wir wussten aber ganz genau, dass wir zuhause spielen und es hier schon einmal geschafft haben, gegen Bayern zu gewinnen. Am Ende war es auch ein Sieg der Erleichterung, weil Bayern am Ende noch einmal ordentlich Druck gemacht hat. Wir sind alle happy, aber es geht jetzt schon weiter – so ist es im Fußball.“
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Du hast nun schon zweimal mit dem VfL im Ruhrstadion gegen die Bayern gewonnen. Das erste Mal vor zwei Jahren, dabei sogar einmal getroffen. Was bedeutet dir das und wie vergleichst du die Siege?
„Erst einmal zu dem Spiel vor zwei Jahren: Ein Tor gegen Bayern zu erzielen und dann auch noch zu gewinnen, war sehr, sehr wichtig. Das war ein sehr cooles Gefühl – jetzt auch noch einmal. Das ist eigentlich unbeschreiblich. Es sind eben drei Punkte, mit denen nicht viele rechnen. Dadurch konnten wir auch in der Tabelle etwas klettern und so ein Zeichen setzen, dass wir da sind. Wenn wir diese Intensität wie gegen Bayern auf den Platz bringen, wird es für jeden Gegner schwer.“
Welcher Sieg hat sich mehr bei dir eingeprägt und warum?
„Der Sieg am Wochenende, weil es erst zwei Tage her ist. Allein dass wir mit 0:1 hinten lagen und dann noch einmal zurückgekommen sind – da gab es schon Parallelen zum Sieg vor zwei Jahren. Ich glaube, jeder weiß: Wenn man in der Bundesliga hinten liegt und dann auch noch gegen Bayern München, ist es schwer, noch einmal zurückzukommen. Deswegen war es eine gute Mannschaftsleistung. Ich bin extrem stolz auf die Jungs.“
Was ist das Geheimrezept, wie kann man den deutschen Rekordmeister schlagen?
„Wir haben viele gute Einzelspieler. Ich glaube, darauf kommt es aber nicht an. Insgesamt haben wir es als Mannschaft von Anfang an verstanden, dass wir Feuer aufs Parkett bringen müssen. Das haben die Fans gespürt. So kam die Energie, die die Fans aufgewendet haben, auf uns zurück und wir haben mit 3:2 gewonnen.“
Was nimmst du nach dieser außergewöhnlichen Leistung für dich persönlich in die restlichen Spiele der Rückrunde mit?
„Erst einmal ganz wichtig: die drei Punkte. Denn im Fußball geht es ums Toreschießen und um Punkte. Wir haben jetzt 25 Punkte und stehen eigentlich sehr gut da. Trotzdem ist es noch sehr eng zwischen den einzelnen Plätzen. Wir nehmen dieses Gefühl mit und wollen in Gladbach genauso weitermachen. Wir wollen nachlegen und das Spiel gewinnen.“