Hagen. Die Brüder des Hagener Fußballprofis Christopher Antwi-Adjei waren parallel zum VfL-Spiel auf dem Platz. Wie sie die Sensation erlebten.
Der VfL Bochum hat am vergangenen Sonntag in der Fußball-Bundesliga eine Sensation geschafft und den FC Bayern Münchenim Heimspiel mit 3:2 besiegt. 79 Minuten lang wirkte dabei auch der Hagener Christoper „Jimmy“ Antwi-Adjei mit. Seine Brüder hatten parallel Spiele in der Oberliga Westfalen sowie der Kreisliga A1 Hagen. Sie haben aber aus der Ferne mit ihm gefiebert und ihn gefeiert.
Zwillingsbruder Christian nutzt jede Gelegenheit, vor Ort im Stadion zu sein. Das klappte am Sonntag nicht. „Das war schon ärgerlich bei so einem Spiel. Aber wenn wir Jimmy nicht im Stadion unterstützen können, dann machen wir es möglichst vor dem Fernseher. Wir schreiben ihm auch vor den Spielen noch motivierende Worte“, verrät der 30-Jährige. Er ist häufiger mit im Ruhrstadion als der jüngere Bruder Stanley, da dieser teilweise samstags arbeitet. Der kam am Sonntag für den SV Boele-Kabel (2:1-Sieg über Polonia Hagen) nicht zum Einsatz, war aber ebenfalls auf sein Team fokussiert. „Ich habe zwischendurch schon daran gedacht, dass Jimmy direkt danach spielt“, sagt der Stürmer. Er kam pünktlich zum Anstoß nach Hause, konnte das komplette VfL-Spiel in Ruhe schauen und durfte ein zweites Mal jubeln: „Es war für mich ein doppelt gelungener Sonntag.“
Sieg des VfL Bochum lindert Schmerz über Oberliga-Niederlage
Christian Antwi-Adjei spielte 70 Minuten für seinen SV Westfalia Rhynern bei der 0:3-Niederlage gegen den SV Schermbeck. Es war zur Zeit seiner Auswechslung noch ein enges Spiel, daher war der Mittelfeldakteur voll darauf konzentiert. Auf der Heimfahrt verfolgte er im Auto als Beifahrer das VfL-Spiel ab der 33. Minute und bekam alle Bochumer Tore mit. Die Schlussphase des VfL-Spiels schaute er vor dem Fernseher bei seinen Schwiegereltern. „In den letzten Minuten habe ich schon ein bisschen Flattern gekriegt, nach dem Abpfiff dann pure Erleichterung gespürt“, so Christian Antwi-Adjei. Die Niederlage von Rhynern zuvor nahm ihn mit: „Tatsächlich hat mir der VfL-Sieg geholfen, sie besser zu verarbeiten.“ So musste ihn Bruder Stanley keinen Trost spenden. Der sagt dazu mit einem Lachen: „Das kriegt Chris schon alleine hin.“ Beide schrieben Jimmy direkt nach dem Spiel.
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Teile der Familie waren im Ruhrstadion, etwa die Schwester der drei Brüder, Manuela. Ihr Sohn, Jaden, war nach Abpfiff mit der Bochumer Mannschaft auf dem Rasen und hüpfte freudig vor der Ostkurve. Davon schickte Jimmy der Familie am Montagmittag schöne Bilder. Vor zwei Jahren hat der VfL Bochum schon einmal gegen den FC Bayern gewonnen: Ebenfalls im heimischen Ruhrstadion, damals mit 4:2. Jimmy erzielte ein Tor. Sein Zwillingsbruder war damals live auf der Tribüne und konnte sich kaum halten. Nun weiß er: „Wenn Bayern nach Bochum kommt, ist nichts unmöglich.“