Herdecke. Nach zwei Niederlagen nimmt Daniel Buff als Trainer der HSG Herdecke/Ende den Hut. Warum das so ist und wer ihm nachfolgt.
Konsequenzen hatte Daniel Buff, ehemals auch Trainer der Handballerinnen bei der damaligen SG ETSV Ruhrtal Witten, nach der bösen 19:37-Klatsche des vormaligen Spitzenreiters der Handball-Landesliga 4 beim TuS Volmetal II angekündigt, diese sind drastisch und kommen etwas unerwartet: Nach gut eineinhalb Jahren ist der 42-Jährige Recklinghäuser, der im Vorjahr den Landesliga-Titel mit dem Team holte und erst in der Aufstiegsrelegation gegen die SG Ruhrtal scheiterte, als Cheftrainer der HSG Herdecke/Ende mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. „Ich hätte das gern noch länger gemacht, das war eigentlich auch der Plan“, sagte Buff, aber: „Ich habe eine Entscheidung für die Mannschaft getroffen. Die Leichtigkeit der letzten Saison fehlt, die Jungs brauchen neue Impulse.“ Sein Co-Trainer Oliver Bratzke bleibt im Amt, als Interimslösung für die Rückrunde übernimmt kurzfristig Stefan Rust das Team.
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Es ist erst gut eine Woche her, dass Daniel Buff mit der HSG Herdecke/Ende die Landesliga 4 nach zwölf Siegen in Serie unangefochten anführte und dem Oberliga-Aufstieg entgegenstrebte. Und die ersten Gespräche mit der HSG-Vereinsführung über eine offensichtlich von beiden Seiten gewünschte Vertragsverlängerung waren geführt. Nur zwei Spiele, die 27:31-Heimschlappe gegen den ersten Verfolger TV Westfalia Halingen und dann das 18-Tore-Debakel beim zweiten Verfolger Volmetal, haben dieses Szenario nachhaltig verändert. „Es waren aber auch die beiden schwersten Spiele der Saison“, mutmaßt Buff, beginnend mit dem nächsten Heimspiel gegen den TV Lössel werde es einfacher. Aber die erhoffte nächste Aufstiegschance der Herdecker könnte schon verspielt sein.
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„Das hat sich in den letzten zwei Wochen so entwickelt“, erklärt Buff, wie es zu Rücktrittsgedanken kam, der „überraschend negative Rückrundenstart“ sei für ihn der ausschlaggebende Faktor gewesen. Schon beim einzigen Test in der Winterpause in Dortmund und dem letzten Hinrundenspiel gegen Schwelm war er mit der Mannschaft nicht zufrieden. Das Spiel im Volmetal war nun der Auslöser. „So auseinandergenommen zu werden, war auf der Bank für Olli Bratzke und mich eine Demütigung“, bekennt er, „da hatten wir nur Totalausfälle.“ Er habe zwar nicht das Gefühl, die Mannschaft nicht mehr zu erreichen, aber mit einem anderen Trainer könne sie neue Impulse erhalten und zurück in die Erfolgsspur finden. „Vielleicht ist sie auch an ihrem Zenit angekommen“, rätselt der Coach, der die HSG-Erste im Sommer 2022 kurz nach dem mit Mühe verhinderten Abstieg übernommen und mit nur wenigen Neuzugängen zu einem Landesliga-Spitzenteam geformt hat.
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Der HSG-Vorstand bedauerte Buffs Entscheidung. „Wir respektieren Daniels Entscheidung und danken ihm ausdrücklich für sein überdurchschnittliches Engagement und die stets offene Kommunikation gegenüber den Spielern und dem Vorstand“, erklärte der Sportliche Leiter André Trenkelbach. Neben Oliver Bratzke, der als Co-Trainer bleibt, hat die HSG für die restliche Spiele der Rückrunde auch bereits eine Interimslösung gefunden: Stefan Rust, der Vater der aktuellen HSG-Spieler Niklas und Max Rust, wird kurzfristig die Mannschaft als Trainer betreuen. Der Herdecker war früher bereits bei der HSG aktiv, hatte dort seine Söhne in der Jugend betreut und war 2003 mit den Damen von Trägerverein TuS Ende in die Oberliga aufgestiegen. 2019 war er als Coach des Wittener TV in der Landesliga auf die HSG Herdecke/Ende und seine Söhne getroffen. „Er macht das, weil er Herdecker ist und seine Söhne hier spielen“, erklärte Trenkelbach, „aber er hat auch Bock drauf, die HSG ist für ihn eine Herzensangelegenheit.“ Für die neue Saison werde man nun einen neuen Coach verpflichten. „Wir werden erstmal im Brainstorming Namen sammeln“, sagt Trenkelbach, „dann ein paar Trainern zu Gesprächen einladen.“ Wobei die HSG mit einer Entscheidung nicht allzu lange warten will.